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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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taten, Vil glaubte aber dennoch, eine Art Missbilligung in seinen Blicken zu sehen. Doch wenn es dem jungen Mann nicht passte, konnte er sich eine andere Arbeit suchen.
    Vil gähnte. Es war früh am Morgen, eigentlich nicht seine Zeit, aber er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, sondern versucht, mit Peker und Gibean Pläne gegen Unric zu schmieden, weit waren sie jedoch nicht gekommen.
    Gibean war unterwegs, er versuchte, Informationen über die Familie der Glatze zu finden, hatte aber anscheinend noch nichts erfahren.
    » Das ist ein E. Eeeeh. Gibt es denn ein E in deinem Namen? Auch nicht? «
    Der Stumme lächelte und schüttelte den Kopf. Das schien ihm Spaß zu machen.
    » Wie geht es Sed? « , fragte Vil dazwischen.
    Tiuri runzelte die Stirn. » Er liegt oben. Du kannst hingehen und ihn fragen. Vor einer Viertelstunde hat er aber noch geschlafen. «
    » Ich frag ja nur. « War es sein schlechtes Gewissen, das ihn nicht schlafen ließ?
    Peker tauchte hinter der Theke auf und streckte sich. Er hatte dort auf einer Decke geschlafen. Vil hielt es für sicherer, dass sie zusammenblieben, bis die Sache mit der Glatze geklärt war. Er hatte Peker sogar angeboten, seine Freundin hier unterzubringen, aber der hatte mit einem schiefen Grinsen erklärt, dass er sich nicht entscheiden könne. » Und es wäre nicht anständig gegenüber den anderen, wenn ich nur eine in Sicherheit bringe, oder? « , hatte er gesagt.
    » Den anderen? « , hatte Vil nachgefragt.
    » Kennst mich doch « , lautete die Antwort.
    Ja, er kannte Peker, und er wusste, dass er sich auf ihn verlassen konnte. Aber wo blieb Gabba? Irgendetwas musste er doch inzwischen in Erfahrung gebracht haben. War er wieder an einem Spieltisch hängen geblieben? Oder gab es irgendein angeblich dringendes Geschäft, das unbedingt angeleiert werden musste?
    » Das ist das O. Ooooh, siehst du? Es kommt doch sicher ein O in deinem Namen vor, oder? Wieder nicht? Hast du überhaupt einen Namen? «
    Es klopfte wild an die Tür.
    » Gabba, endlich « , rief Vil. » Wo hast du so lange gesteckt? «
    » Habt Ihr es noch nicht gehört? « , keuchte Gibean.
    » Was denn? «
    » Die ganze Stadt spricht doch schon davon – Unric ist tot. «
    Für einen Augenblick blieb es still im Laden.
    » Die Glatze ist tot? « , fragte Vil ungläubig.
    » Mausetot. Letzte Nacht in der Arena erstochen. Und das Merkwürdige ist, dass einhundert Männer dort waren, aber keiner von denen hat gesehen, wie es geschah. Das heißt, es gibt die wildesten Geschichten. Die einen behaupten, er habe sich selbst den Bauch aufgeschlitzt. Dann ist da die Rede von einem verwegenen Hauptmann der Wache, der ihn getötet haben soll. Außerdem habe ich auch noch gehört, dass da plötzlich ein Mann aus dem Nichts auftauchte, ihn umbrachte und dann wieder verschwand. Aber niemand weiß etwas Genaues, nur, dass er tot ist, darin sind sich alle einig. «
    » Das ist doch gut « , sagte Tiuri kühl. » Jemand hat Euch die Arbeit abgenommen. «
    Peker kratzte sich am Kopf. » Ich weiß nicht, aber ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache. So etwas bekommt man normalerweise nicht geschenkt. «
    Carem Halfar kam zurück in den Laden gestolpert. » Da sind Männer, Menher Vil « , rief er.
    Er hatte es kaum gesagt, als draußen eine Stimme dröhnte: » Vil, du Ratte, komm aus deinem Loch! «
    » Das ist Kratos, verdammt! Warum muss ich immer recht behalten? « , rief Peker.
    Vil spähte durch den Türspalt. Ein Dutzend Männer stand dort auf der Gasse.
    » Ich gehe erst einmal allein « , sagte er.
    » Vil, das ist Selbstmord. «
    » Ich weiß nicht. Wenn sie uns umbringen wollten, würden sie nicht erst nach mir fragen « , sagte Vil und versuchte, zuversichtlich zu wirken.
    Der Stumme schnaubte unwillig und stand plötzlich neben ihm.
    » Du solltest ebenfalls hier drin warten, meine Freund. «
    Aber der Gesegnete schüttelte beharrlich den Kopf.
    » Na schön, aber Ihr drei passt auf meine Schwester auf, während ich das da draußen regele. «
    » Wir sind an der Tür, Vil. Und wir hauen dich raus, wenn es sein muss « , meinte Peker grinsend. Selbst Carem, der Gehilfe, nickte tapfer.
    Vil trat hinaus, der Stumme stellte sich mit verschränkten Armen neben ihn. Vil konnte Kratos’ Männern ansehen, dass das Auftauchen des Gesegneten sie beunruhigte. Der Stich geht an mich, dachte er.
    » Kratos, was führt dich zu so früher Stunde hierher? Wir haben noch nicht geöffnet. «
    » Du weißt genau, weshalb ich

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