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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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hier bin! «
    » Ich habe eben gehört, dass Unric von uns gegangen ist. Aber falls du einen Sarg kaufen willst – so etwas führen wir nicht. « Vil wusste genau, dass er gerade Öl ins Feuer goss, aber er konnte einfach nicht anders.
    » Ich möchte wetten, dass du etwas damit zu tun hast, Vil. Ich kenne niemand sonst, der so blöd wäre, sich mit Unric anzulegen. «
    » Offenbar gibt es noch jemanden, und der hat deinen Boss erledigt. Ich war es jedenfalls nicht. Frag meinen Freund hier, ich war die ganze Nacht im Laden. «
    Der Stumme nickte.
    » Verdammt, Vil. Verarsch mich nicht! « , brüllte Kratos.
    Vil erkannte, dass der Mann einfach nicht wusste, was er tun sollte. Er war eben ein Handlanger, kein Boss. Nun stand er da, mit den Leuten aus Unrics Bande, und wollte es irgendjemandem zeigen. Aber er war an den Falschen geraten, und seit sie den Gesegneten gesehen hatten, wirkten seine Männer weit weniger tatendurstig als noch vor fünf Minuten.
    » Und was willst du jetzt machen, Kratos? «
    » Tut mir leid, Vil, aber einer muss bezahlen. Schnappt sie euch, Jungs. «
    Niemand rührte sich. Selbst Biator, der sich auffällig im Hintergrund hielt, machte keine Anstalten anzugreifen.
    » Das ist ein Gesegneter, Kratos « , sagte einer der Männer leise.
    » Verdammt – er ist stumm! Er kann keinen Fluch über euch verhängen, ihr Memmen! «
    » Aber ich kann das schon « , sagte eine junge Frauenstimme.
    Skari!, jubelte Vil innerlich.
    Die Männer fuhren zurück, als sei eine Schlange unter ihnen aufgetaucht.
    » Was ist denn los mit euch, Männer? «
    » Das sind zwei Gesegnete zu viel für mich, Kratos « , erwiderte der breitschultrigste der Schläger.
    » Ihr solltet besser gehen, Kratos. Ihr seid sowieso am falschen Ort, denn wir haben mit Unrics Tod nichts zu tun. «
    » Da hörst du es, Kratos. Komm, lass uns verschwinden « , raunte einer der Männer.
    » Das ist noch nicht vorbei, Kleiner, hörst du? Das ist noch nicht vorbei! «
    » Ganz, wie du willst, Kratos « , erwiderte Vil kalt. Er blieb demonstrativ in der wie ausgestorben wirkenden Gasse stehen, bis Kratos hinter der nächsten Ecke verschwunden war.
    Als Vil sich umdrehte, waren Skari und der Stumme nicht mehr zu sehen. Er fluchte, lief in den Laden und sah zu seiner Erleichterung, dass sie beide dort waren. Sie schienen sich gut zu kennen, denn sie standen dort in einer merkwürdigen halben Umarmung, und ihre Stirnen berührten sich.
    » Es ist ja gut. Ich freue mich auch, dich zu sehen « , sagte Skari lächelnd und löste die Umarmung schließlich. » Er heißt übrigens Purgus « , sagte sie dann.
    » Purgus? Mit U? Darauf wäre ich natürlich zuletzt gekommen! « , rief Tiuri.
    » Skari, was machst du hier? « , fragte Vil, dem bessere Worte fehlten.
    » Ich habe gesehen, dass ich hier sein würde. «
    Vil wurde die Verlegenheit nicht los. Dabei tat es so gut, sie wiederzusehen. Er hätte sie gerne in den Arm genommen, denn sie wirkte traurig, aber er wagte es nicht.
    » Ich habe noch mehr gesehen « , sagte sie. » Feuer, wieder einmal. «
    » Feuer? Aber es brennt nicht, oder? Pek, sieh nach, ob Kratos uns Scherereien machen will! «
    » Nein « , sagte Skari, » nicht heute. Aber bald. « Dann sah sie Vil an, legte den Kopf schief und sagte: » Ich habe dich mit der anderen gesehen. «
    Vil schloss die Augen. Was sollte er da noch sagen? » Komm, wir gehen vor die Tür « , schlug er vor.
    Tiuri sah aus, als wolle sie Widerspruch erheben, aber er brachte sie mit einem eisigen Blick zum Schweigen.
    » Es ist dir unangenehm, oder? « , fragte Skari, als sie vor dem Laden standen.
    » Unangenehm? Das ist nicht das Wort, nach dem ich suche. «
    » Ich verstehe es. Sie ist anders. Nicht verflucht, wie ich. «
    » Skari, bitte. Tilama, das war etwas ganz anderes. Ich mag sie, ja, aber ich habe doch bei ihr nie das empfunden, was ich … « Er brachte den Satz nicht zu Ende.
    » Ja? «
    » Ach, nichts. Aber sie ist meinetwegen in Gefahr. Angeblich ist sie im Schwarzen Stock. «
    » Ich werde dir nicht helfen, sie da herauszuholen, Vil. «
    » Ich hatte dich doch noch gar nicht gefragt! « , stöhnte er.
    » Aber du hast daran gedacht. «
    » Hast du das auch gesehen? « , fragte er gereizt.
    » Man muss keine Gesegnete sein, um das vorherzusagen « , erwiderte sie mit einem traurigen Lächeln.
    Vil riss sich zusammen. » Ich muss dir danken, Skari. Du hast diese Männer beinahe allein in die Flucht geschlagen. «
    » So ist das eben. Ich

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