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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Und du hast natürlich versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen? «
    Er gab ihr keine Antwort, denn das hatte er nicht. Er hielt es für sinnlos, denn Skari tat immer, was sie wollte. Außerdem wusste er natürlich, dass eine Gesegnete nicht in die Geschichte passen würde, die er sich für sich und seine Schwester ausgedacht hatte. Er war froh, dass er das Skari nicht hatte erklären müssen. Wenigstens sie verstand ihn, auch ohne Worte.

An einem frostigen Wintertag nicht einmal eine Woche später war Vil zu Besuch bei Esrahil Gremm, doch dieses Mal nicht in der üblichen Heimlichkeit, sondern hochoffiziell, denn Vil wollte, dass sein Onkel ihn einigen wichtigen Leuten vorstellte. Natürlich war Gremm nicht begeistert von dieser Idee, hatte sich aber letztlich, wie üblich, nach einigem Jammern gefügt.
    » Dies, Menhers, ist Vilaros Malakin, mein Vetter aus Melora, den ich vielleicht schon ein- oder zweimal erwähnt habe. «
    Vil blickte in verwunderte Gesichter. Sie konnten den Namen natürlich nicht kennen, er hatte ihn sich ja erst selbst vor kurzem zugelegt und deshalb erneut ziemlichen Ärger mit Tiuri bekommen. » Ich will nicht wie eine Fleischpastete heißen! « , hatte sie gerufen. Er hatte ihr dann erklärt, woraus ihr Nachbar diese Pasteten gemacht hatte. Das machte es allerdings noch schlimmer, aber er hatte sich schließlich durchgesetzt. Malakin, Ratte – es sollte ihn daran erinnern, woher er kam.
    Nun schüttelte er die Hand von Menher Brasus, den sein Onkel als Kauffahrer, Nachbarn und Freund vorstellte, dann eines Menher Vinir, von dem Vil wusste, dass er ein entfernter Verwandter von Orn Wraas war, und schließlich von Kammerherr Ajeler. Das war ein heikler Augenblick. Er kannte Ajeler von früher, als der Kämmerer Gast im Hause seines Vaters gewesen war. Würde der Mann ihn vielleicht wiedererkennen?
    Tatsächlich runzelte Ajeler die Stirn und sagte: » Die Familienähnlichkeit ist nicht zu übersehen, Gremm. Aber sagt, Euer Name, Menher Malakin – er klingt nicht sehr melorisch. «
    » Den habe ich meinem Urgroßvater zu verdanken, der von einer Insel dieses Namens stammt, die irgendwo im Südmeer liegt. Es verschlug ihn in seiner Jugend nach Melora, und den Namen hat er angenommen, um seine Herkunft nicht zu vergessen. Auch ich ehre diese Herkunft und führe diesen Namen mit Stolz. Allerdings bezweifle ich, dass ich diese Insel je zu sehen bekomme. «
    » Nun, vielleicht führen Euch ja Eure Geschäfte eines Tages dorthin, Menher Malakin « , meinte Ajeler freundlich.
    Vil war beruhigt, Ajeler erkannte ihn nicht. Diesen Test hatte er also bestanden. Er beteiligte sich nur vorsichtig an dem Gespräch dieser Männer, die ihren Disput über die Lage in der Stadt wegen seines Eintreffens unterbrochen hatten.
    » Ihr seid neu hier, Menher, deshalb habt Ihr es vielleicht noch nicht bemerkt, aber die Situation ist sehr ernst « , erklärte Brasus.
    Vil gab sich ahnungslos.
    » Über drei Monate liegt der verheerende Feuersturm nun zurück, und immer noch hausen die Menschen aus dem Viertel in Zelten und Ruinen « , berichtete Vinir. » Wären die Leute nicht so sehr damit beschäftigt, das Erfrieren zu vermeiden, wäre es wohl noch bedeutend unruhiger. «
    Ajeler seufzte. » Der Aufbau geht leider nur sehr schleppend voran, vor allem weil es an Bauholz fehlt. «
    » Für die Schiffe scheint aber genug da zu sein « , murmelte Gremm.
    » Die Galeeren genießen eben Priorität. Sie sind das Rückgrat unseres Handels « , sagte Ajeler, wirkte aber nicht überzeugt.
    » Warum genießen sie Priorität, Menher? « , fragte Vil.
    » Es gibt gewisse vertragliche Verpflichtungen gegenüber Oramar. Liefern wir keine Schiffe, bekommen wir kein Erz. Haben wir kein Erz, ruhen die Gießereien und Schmieden – und dann wird es wirklich unruhig in Xelidor. Schon jetzt arbeiten sie nur mit halber Kraft, und eine Menge Männer suchen verzweifelt nach Arbeit, um ihre Familien zu ernähren. Natürlich würde ich gerne mehr für die Leute im Katzenviertel tun, leider stellt sich die Mehrheit im Rat dagegen. «
    » Sie haben Angst, für Verbündete von Telius Nestur gehalten zu werden « , murmelte Gremm.
    » Dabei wäre es genau das Gegenteil! Ein paar Wohltaten für das Volk würden diesem alten Quertreiber den Wind aus den Segeln nehmen und uns auch nicht umbringen! « , rief der Kämmerer aufgebracht.
    » Und ist es denn so schwierig, Holz aufzutreiben? « , fragte Vil interessiert.
    » Durch die Erztransporte

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