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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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kleinen Pause hinzu, » ist gar nicht gesagt, dass diese Narren unser Angebot annehmen. «
    » Und was geschieht dann? « , fragte Gremm.
    » Dann wird viel Blut fließen. Jetzt geht, Gremm, und kehrt schnell zurück. Sonst kann ich für Eure Sicherheit nicht garantieren. «

Die Bibliothek stand in Flammen. Scholaren rannten darin herum und rafften Bücher und Schriftrollen aus den Regalen, rannten zur Pforte und wurden dort von einer unbarmherzigen Menge erwartet, die sie niederschlug, trat, zurück ins Feuer schickte und die geretteten Pergamente aufhob, zerriss oder in die Flammen warf.
    » Nestur, ist er hier? « , fragte Vil.
    Er erhielt keine Antwort. Er rannte hustend durch rauchgefüllte Gänge und fragte jeden, den er finden konnte, nach Telius Nestur.
    » Er war hier « , sagte schließlich jemand, der eine blutgetränkte weiße Robe hinter sich herschleifte. » Aber er ist wieder hinaus. «
    » Und wohin? «
    » Keine Ahnung, zum Tempelplatz, denke ich, wo Meister Einarm ist. «
    Vil hörte ein schweres Poltern von oben. » Ihr solltet auch machen, dass Ihr hier herauskommt, mein Freund « , rief er. » Die Decke stürzt ein. «
    Er rannte weiter, verirrte sich im Qualm, fand dann doch eine Treppe und endlich den Weg hinaus. Die Abenddämmerung war weit fortgeschritten, aber die beginnende Nacht wurde von vielen Flammen erhellt. Der Dachstuhl der Akademie hatte Feuer gefangen, und vor dem hohen Gebäude stand eine große Menschenmenge und jubelte, und immer wenn wieder ein Stück des Daches in einer Stichflamme ins Innere sank, johlte die Menge noch lauter. Vil fragte sich, ob sie nicht wussten, dass noch Freunde und Nachbarn von ihnen im Inneren waren.
    Er drängte sich durch das Gewühl – Telius Nestur, irgendwo musste dieser Mensch doch sein.

» Ich habe gute und weniger gute Nachrichten « , begann Gremm, und dann setzte er Meister Einarm und seinen Unterführern kurz auseinander, was der Archont ihm aufgetragen hatte.
    » Keine Stimme im Rat? Nicht einmal in der Versammlung? « , murrte einer.
    » Aber sie bauen das Katzenviertel wieder auf « , erwiderte ein anderer.
    » Und vor allem versprechen sie uns Straffreiheit « , sagte Meister Einarm nachdenklich.
    » So etwas ist schnell versprochen und ebenso schnell wieder vergessen « , rief Telius Nestur, der sich herandrängte. Sein Gesicht war rußgeschwärzt. » Sie geben uns nur ein paar Krümel von dem dicken Kuchen, an dem sie sich schon lange überfressen haben, und die werden sie uns wieder wegnehmen, wenn ihnen die Angst nicht mehr im Nacken sitzt. «
    » Was schlagt Ihr vor, Menher Nestur? « , fragte einer der Unterführer.
    » Wir holen uns den ganzen Kuchen, Freunde. Wir sind weit gegangen, jetzt ist es nur noch ein einziger Schritt dort hinüber in den Palast. Wir holen uns die feinen Räte und den Archonten, werfen sie ins Meer und nehmen uns, was uns zusteht. «
    Gremm sah eine Menge skeptischer Gesichter. Er räusperte sich. » Verzeiht, aber das ist nicht so einfach, wie es sich anhört. Die Garde ist bereit, und Archont Memnon hat angekündigt, mit aller Härte gegen jeden vorzugehen, der sich nicht sofort vom Tempelplatz zurückzieht. «
    » Gremm, Ihr wart und bleibt ein Dummkopf. Diese Garde, was kann sie schon ausrichten? Wir sind ihnen hundert zu eins an Zahl überlegen. «
    » Vergesst ihre gepanzerten Reiter nicht. Und dann sind da noch die Wachen in der Festung und die Soldaten der Hafengarnison, Nestur, alle wohl bewaffnet. Und was habt Ihr? Hämmer und Äxte. Das wird ein Massaker! « , widersprach Gremm erregt.
    » Euch fehlen sowohl Mut als auch Schneid für ein solches Unternehmen, Gremm, aber das wusste ich schon vorher. Doch uns fehlt es nicht an Mut, nicht wahr, meine Freunde? Wir werden diese Männer dort drüben über den Haufen rennen, für die gerechte Sache. Und wenn sie erst auf dem Boden liegen, dann wird ihnen der viele Stahl um ihrem Leib nichts mehr nützen. «
    » Ich bitte Euch, nein, ich flehe Euch an, kehrt um, bevor es zu spät ist! « , rief Gremm.
    » Ihr Herren, Eure Meinung? « , fragte der Einarmige.
    » Auch wenn ich zugebe, dass mir diese Gepanzerten Sorge machen, so ist doch vieles, was Rat Nestur sagt, wahr und gut begründet « , meinte ein alter Unterführer. » Vor allem fürchte ich, dass sie vergessen werden, was sie versprochen haben, sobald wir den Platz räumen. Und dann werden viele von uns einen qualvollen Tod in den Kerkern der Gespenster sterben. Dann lieber jetzt, mit einer

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