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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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lag. Vielleicht kam er auch gerade aus einem der Wirtshäuser am Markt, aber Almisan wusste, dass sich die Dinge nun nur noch zum Schlechten entwickeln konnten.
    Fals brüllte nach Ruhe, aber niemand hörte auf ihn.
    Almisan stieß noch einen Angreifer zurück und hoffte nur, dass die Wachsoldaten nicht auf Fals hören würden, gleich, was er befehlen mochte. Dann hörte er den Oberst kreischen: »A uf sie, Männer! Hackt sie in Stücke!«
    Das änderte alles. Menschen schrien plötzlich in höchster Angst auf. Almisan sah die Fellkappen von Bergkriegern aus der Menge ragen. Er verwünschte sie. Eben noch hätte er sie sich an die Seite gewünscht, aber nun machten sie alles nur noch schlimmer, denn sie folgten Fals’ Befehl. Panik brach rund um den Marktbrunnen aus, und sie pflanzte sich fort, schwappte wie eine Welle durch die Menge. Bald rannten die meisten Menschen um ihr Leben.
    Aber es gab Inseln des Widerstandes. Die Handwerksmeister scharten ihre Leute um sich. »B leibt stehen, Männer! Für Atgath!«, brüllte Grohm, der Schmied. Almisan schlug einen Mann nieder, der versuchte, ihn mit einem Brett anzugreifen. Dann geriet er in eine Gruppe, die kopflos davonrannte und ihn mitriss. Er fluchte, denn bei dem Gedränge konnte er die Schatten nicht rufen. Er stolperte über einen leblosen Körper, rutschte aus und stürzte. Menschen trampelten über ihn hinweg. Er kämpfte sich wieder hoch, hatte jetzt doch seine Klinge in der Hand, stach einen Mann nieder, der ihm nicht schnell genug auswich, schleuderte einen anderen mit einem kräftigen Hieb in die Menge. Jetzt liefen die Leute auch vor ihm davon.
    Das Bild hatte sich geändert. Eine breite Kluft lag zwischen den Handwerkern und dem Marktbrunnen, an dem sich die Bergkrieger gesammelt hatten. Es waren nicht mehr als ein Dutzend, und das zeigte Almisan, dass er mit ein paar mehr von ihnen dieses ganze Unglück hätte vermeiden können. Doch jetzt war es zu spät. Die Krieger schienen abzuwarten. Fals stand zwischen ihnen und zitterte am ganzen Leib.
    Auf dem Platz krochen Verwundete– Männer, aber auch Frauen– über das Pflaster. Andere bewegten sich gar nicht mehr. Eine Frau irrte schreiend und weinend umher, und niemand kam ihr zu Hilfe. Jenseits der Handwerker flüchteten die meisten Menschen immer noch, aber einige hielten auch an, kehrten um, zogen ihre Messer oder brachen Steine aus dem Pflaster. Wieder andere kehrten mit Stuhlbeinen, Heugabeln und Werkzeugen aus den Häusern zurück, in die sie sich geflüchtet hatten. Almisan zögerte für einen Moment. Wenn die Männer von den Stadtmauern und aus der Burg rechtzeitig zu Hilfe kommen würden, dann könnte man diesen Aufstand auf der Stelle in Blut ersticken. Aber noch war keine Verstärkung in Sicht. Er entdeckte Dorn auf der anderen Seite des Platzes, der sich um einen verwundeten Soldaten kümmerte. Er hätte ihn vielleicht doch gleich töten sollen, ihn, nicht Haaf, aber jetzt war es zu spät.
    Dann bemerkte er den Mann mit dem Schwert, der bei den Gerbern auftauchte. Er trug das Wams der Wache: Hauptmann Aggi. Der rief den Leuten zu, sich zusammenzuschließen, und hielt sie davon ab, auf gut Glück anzugreifen. Almisans Messerhand zuckte. Aber Aggi war mitten im Getümmel. Er konnte ihn nicht unter dem Schutz der Schatten erreichen. Mit einer Armbrust konnte er ihn erledigen. Er sah sich um. Die Wachen vor dem Gericht hatten sich zurückgezogen, die Bergkrieger waren am Brunnen. Er konnte hinüberlaufen und…
    Hauptmann Aggi hob sein Schwert: »Z um Angriff!«, brüllte er, und dann stürmten die Weber, die Schmiede, die Gerber mit Gebrüll auf den Feind los, auf den gleichzeitig ein Hagel von Pflastersteinen niederging.
    Almisan rief die Schatten und verschwand. Es war abzusehen, wie diese Sache ausging, und er verspürte keine Neigung, sich an diesem Gemetzel zu beteiligen. Aber eigentlich war es auch ohne Belang. Er hatte Wichtigeres zu tun.
    ***
    Teis Aggi war mitten unter der vorstürmenden Menge. Ihnen standen Bergkrieger aus Damatien gegenüber, harte Kämpfer, aber nur eine Handvoll, und sie waren über hundert. Die Krieger ergaben sich nicht, sie waren bereit, tapfer zu sterben, anders als Fals und die paar Stadtwachen, die sich am Brunnen gesammelt hatten. Die Soldaten warfen ihre Waffen weg und flohen.
    »N ur die Damater!«, brüllte Aggi. »T ut den Wachen nichts!« Ihm war klar, dass er damit auch Fals schützte, aber das konnte er nicht ändern.
    Der Kampf war kurz, aber heftig.

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