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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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wissen, ob wir es brauchen.«
    Almisan verließ die Katakomben mit einem Gefühl der Erleichterung. Dieser Zauberer war verrückt, aber seine Erfindung war vielleicht wirklich nützlich. Natürlich würde dadurch offenbar werden, dass in der Burg schwarze Magie betrieben wurde, und damit fiel auch die Herrin der Burg unter Bann und Acht. Aber so, wie er die Sache sah, war Shahila ohnehin so gut wie verloren. Sie wusste es wohl selbst. Ihm war nicht entgangen, wie sie Kisbaras Giftschatulle angestarrt hatte. Shahila würde sich niemals gefangen nehmen lassen. Sie hatte ihrem Vater Rache geschworen und würde sich gewiss nicht seiner Gnade ausliefern.
    ***
    Alles war pechschwarz, als Heiram Grams die Augen aufschlug. Er bekam keine Luft. War er begraben worden? Er blinzelte. Nein, Erde war das nicht, was auf ihm lastete. Außerdem zerrte etwas an seinem rechten Fuß. Er blinzelte noch einmal, dann begriff er, dass irgendetwas auf ihm lag. Er sammelte all seine Kraft, hob das Etwas an und warf es zur Seite. Gleichzeitig setzte er sich auf und starrte in das Gesicht eines Bauern, der im Schein einer Fackel offensichtlich dabei war, ihm die Stiefel zu stehlen. Einen Augenblick starrten sie einander an.
    »I hr seid gar nicht tot«, stellte der Mann dann fest.
    »G anz recht«, sagte Grams.
    Der Bauer ließ den Stiefel los. »I ch habe wirklich geglaubt, Ihr wärt tot, Herr Soldat.«
    Unter dem nächtlichen Sternenhimmel lagen eine Menge lebloser Körper. Menschen mit Fackeln wanderten zwischen ihnen umher.
    »I hr plündert die Toten, wie?«
    »N ur das, was die Helmonter übrig gelassen haben, Herr. Es sind schlimme Zeiten.« Der Bauer senkte die Stimme zu einem Flüstern: »S ie haben die Dörfer niedergebrannt. Wir haben nichts zu essen.«
    »S tiefel kann man nicht essen«, brummte Grams.
    Der Mann sah ihn mit einem Blick voller Hass und Verzweiflung an, zog seine Fackel aus der Erde und huschte eilig davon.
    Grams schüttelte sich, dann tastete er sich prüfend nach Wunden ab, konnte jedoch keine finden. »S o was«, murmelte er. Die Explosion! Das Letzte, an das er sich erinnerte, war die grelle Explosion, die ihn durch die Luft schleuderte, und diese Hochländer, die dabei von den Beinen gerissen wurden. Sie hatten ihn töten wollen, das nahm er jedenfalls an, aber sie waren zwischen ihn und die Lange Got geraten, als das Pulver hochgegangen war.
    »D ann habt Ihr mir wohl das Leben gerettet, wie?«, sagte er zu der Leiche, die auf ihm gelegen hatte. Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, und dafür war er ausgesprochen dankbar, denn schon das wenige, was er sah, drehte ihm den Magen um.
    Er kam auf die Knie, die noch ganz weich waren. Da lag das Geschütz. Die massive Lafette war auseinandergerissen, das schwere Bronzerohr aus den Lagerungen gebrochen. So, wie Holl es sich gewünscht hätte, dachte er. Er wankte dorthin, wo er den Leichnam seines Büchsenmeisters vermutete, fand ihn aber nicht. Auch Kerel, den finsteren Braan oder irgendeinen anderen seiner Kameraden konnte er nicht finden. Sei’s drum, dachte Grams , ihr seid jetzt vermutlich an einem besseren Ort.
    Auch für sich selbst sah er keinen Grund mehr, länger auf dem Schlachtfeld zu bleiben. Ein gutes Stück entfernt waren Wachfeuer, an denen bunt gekleidete Helmonter saßen und vermutlich ihren Sieg feierten. Es waren nur eine Handvoll Krieger, und Grams fragte sich, wo der Rest abgeblieben war. Er wollte nach Atgath, wohin auch sonst, aber dazu hätte er an diesen Wachfeuern vorbeigemusst. Dorthin konnte er nicht, also drehte er sich um und marschierte auf den Berg zu, der schwarz vor ihm aufragte. Er meinte, irgendetwas dort gesehen zu haben, was ihn anzog, obwohl er nicht sagen konnte, was es war. Brummend stapfte er zwischen den erkalteten Körpern davon.
    Hatte gleich ein schlechtes Gefühl bei der Sache, dachte er, obwohl er sich eingestand, dass er sich nicht viele Gedanken gemacht hatte. Wenn ich mir welche mache, dann kommt meistens sowieso nichts Gutes dabei heraus.
    Er stapfte an toten Pferden und Menschen vorüber und schließlich den Hang hinauf. Noch einmal blickte er zurück. Das Schlachtfeld wirkte irgendwie kleiner, als es ihm am Morgen vorgekommen war. Aber die Leichen lagen dicht an dicht, und der frische Herbstwind ließ die Lichter dort unten wild flackern, so dass er für einen Moment glaubte, einige der reglosen Körper würden sich noch bewegen. Er schüttelte den Kopf und machte sich an den Aufstieg.
    Ein gutes Stück über

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