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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Geschöpfe verbrannt?« Jetzt sah der Rahis wirklich überrascht aus, oder gar bestürzt? Nein, er war ein Schatten, so etwas konnte ihn sicher nicht schockieren.
    »E r war alt und wäre in ein oder zwei Tagen ohnehin gestorben«, rechtfertigte sich Hamoch gereizt. Das hatte er auch Esara gesagt, aber sie hatte trotzdem heftig widersprochen. Sie weigerte sich sogar, ihm bei seinen Versuchen zu helfen. »S eit ich sie in größerer Zahl fertige, sterben sie leider schneller als jene, die ich einzeln zog. Aber ich glaube kaum, dass Euch das interessiert, Rahis. Jedenfalls habe ich ihn die Flüssigkeit trinken lassen.«
    »I hr habt was?«
    »S ie riecht wie Wasser, schmeckt wie Wasser, ist nicht einmal besonders giftig, allerdings greift sie die Organe an, die bei diesen Wesen ohnehin sehr schwach sind. Und ganz, wie ich es berechnet habe, fraß sich die Flüssigkeit durch seinen Magen, und als sie die Haut durchdrang, begann sie zu brennen. Sie verbindet sich mit menschlichem Fleisch und brennt, sobald sie mit Luft in Berührung kommt, wisst Ihr. Dann geht es sehr schnell, und schließlich brennt der ganze Leib lichterloh.«
    »I hr seid ein seltsamer Mann, Bahut Hamoch, ein sehr seltsamer Mann. Doch erklärt mir noch, was uns das nützen soll.«
    »I ch habe einige Beutel vorbereitet, um die Brunnen der Stadt damit zu vergiften. Es wird weder im Wasser noch an der Luft Feuer fangen, erst, wenn es mit einem Menschen in Verbindung gerät, wenn es getrunken wird.«
    »D as ist dämonisch, Hamoch!« Der Hüne war einen Schritt zurückgetreten. »A ber wie gedenkt Ihr, die Brunnen zu erreichen? Ihr wisst doch, dass die Stadt in der Hand des Pöbels ist.«
    »I ch werde die Homunkuli verkleiden. Wir stecken sie in Kapuzenmäntel. Man wird sie mit Kindern verwechseln.«
    »W enn man nicht genau hinsieht, vielleicht, aber sobald man einen fängt, wird man erkennen, dass sie keine Kinder sind. Man wird untersuchen, was sie dabei haben, Verdacht schöpfen und damit Euren Plan durchkreuzen.«
    »M an wird keinen einzigen Homunkulus fangen, Rahis«, erklärte Hamoch ruhig, »k einen, der noch lange lebt. Und auch diejenigen, die das Pech haben, einen von ihnen zu berühren, werden das nicht lange überleben, jedenfalls, wenn die Rezeptur ganz fertig ist.«
    Hamoch gab sich souverän, aber so fühlte er sich ganz und gar nicht. Er zitterte innerlich vor Angst und Anspannung, nur hatte er inzwischen gelernt, es zu verbergen. Die Homunkuli waren seine Geschöpfe und bis vor kurzem sein ganzer Stolz gewesen. Aber was nützte ihm der Stolz, wenn er tot war? Die Burg war von Feinden umstellt, und er wusste, was man mit Zauberern seiner Art machte, wenn man sie fing. Er würde die Homunkuli also schweren Herzens opfern, aber bestimmt nicht, um der Herzogin die gewünschte Zeit zu verschaffen. Er würde ihren Verlust betrauern, doch sollte ihr Tod nicht sinnlos sein. Sie würden ihm einen letzten Dienst erweisen, Angst und Schrecken in der Stadt verbreiten und ihm damit die Gelegenheit verschaffen, im allgemeinen Chaos zu entfliehen, bevor es zu spät war. Dieser Schatten mochte fest entschlossen sein, mit der Herzogin unterzugehen, Bahut Hamoch hatte andere Pläne.
    Der Rahis sah ihn nachdenklich an. »V ielleicht habe ich Euch wirklich unterschätzt, Zauberer. Ich vermag mir kaum vorzustellen, wie viel Entsetzen Ihr damit unter den braven Bürgern von Atgath verbreiten werdet.«
    »W ar es nicht das, was Ihr wolltet, Rahis?«
    Der Hüne zuckte mit den Schultern. »W ir wollten Zeit, und ich denke, damit werden wir sie bekommen. Es mag also sein, was wir uns gewünscht haben, doch erscheint es mir recht… drastisch.«
    »I hr kennt das Schwarze Buch nicht, Almisan. Es stehen Schrecken darin, die Ihr Euch nicht einmal vorstellen könnt. Wenn ich wollte, könnte ich ganz Haretien entvölkern, denn auch die Geheimnisse der Pest und schlimmerer Krankheiten finden sich in diesen Seiten.«
    »D ie Pest?«
    »J a, doch denkt nicht, dass es wir Totenbeschwörer waren, die sie über die Länder am Goldenen Meer brachten, wie stets behauptet wird, ganz im Gegenteil! Es war unser Orden, der sie bekämpft hat. Doch kann man nur bekämpfen, was man versteht, und deshalb haben wir sie gründlich erforscht. Jetzt verstehen wir sie so gut, dass wir ähnlich tödliche Krankheiten über die Welt bringen könnten– wenn wir denn wollten.«
    »D as wird vorerst nicht nötig sein, Hamoch. Bereitet Euer Schwarzes Feuer einstweilen vor. Wir werden bald

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