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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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und zersprang drei Stockwerke tiefer mit hellem Klang auf den alten Fliesen. Sie wartete, aber die Westgarther drüben rührten sich nicht. Sie mussten es gehört haben, aber sie schienen dem keine Beachtung zu schenken. Wie dumm sie doch waren. Jamade kletterte weiter. Vom Dach waren nicht mehr als ein paar verkohlte Sparren übrig. Sie zog sich hinauf und sah sich um.
    Gar nicht weit entfernt lag die Bibliothek. Jamade konnte die zum großen Teil eingestürzte Kuppel gut erkennen. Es drang Licht aus ihrem Inneren nach draußen, so dass der bizarr gezackte Rand der Öffnung gelb vor dem dunklen Hintergrund leuchtete. Sie erinnerte sich, wie die Scholaren versucht hatten, die Gebäude um die Bibliothek zu einer Art Festung auszubauen, und anscheinend waren die Mauern bewacht. Sie sah Wächter weit oben, gute Ziele im schwachen Licht der kleinen Kohlekessel, an denen sie sich wärmten. Sie schüttelte den Kopf über diesen Leichtsinn. Für einen Schatten wäre es kein Problem gewesen, diese Mauern zu überwinden und diese Leute einen nach dem anderen auszuschalten.
    Sie hörte ein Geräusch und sah dann wieder einige Westgarther im Dunkeln über die gepflasterten Straßen huschen: weitere Krieger, die sich nur einen Steinwurf von der »F estung« entfernt in den Ruinen verbargen. Einer ließ einen leisen Pfiff hören, und die Gruppe, die Jamade beobachtet hatte, antwortete ebenso leise. Sie balancierte über die schmale Mauer zu den Kriegern hinüber, vorsichtig, um nicht etwa gelockerte Steine loszutreten. Dann kauerte sie sich zusammen und spähte hinab. Es schienen sechs oder sieben Mann zu sein, und sie hielten Ruhe, was für sie sprach. Jamade kletterte vorsichtig zwei Stockwerke tiefer. Diese Krieger führten einen kurzen, aber dicken Baumstamm mit sich. Eine Ramme? Das Tor war auf der Nordseite, nicht hier im Osten. Immer noch ergab das Verhalten der Männer für sie keinen Sinn. Sie waren viel zu wenige für einen offenen Angriff. Oder lauerten hier noch mehr Westgarther in den Ruinen?
    Jamade glitt hinab zur Straße und machte sich auf den Weg zum Tor der Festung. Als sie in den Schatten verborgen durch die Ruinen hastete, bemerkte sie einen weiteren Trupp, der sich in einem halb zerstörten Haus verbarg. Es waren Bogenschützen unter ihnen, und sie hatten Leitern und Seile dabei und machten sich gerade daran, leise in die oberen Stockwerke aufzusteigen. Sie folgte ihnen, da sie ebenfalls wieder nach oben wollte. Leise huschte sie über die Leiter, die die Männer freundlicherweise für sie aufgestellt hatten. Das Holz knarrte. Einer der Westgarther drehte sich um. Die Schneide der Axt in seiner Faust schimmerte rötlich. Jamade verharrte. Hatte der Mann sie etwa gesehen? Er starrte genau in ihre Richtung, aber dann wandte er sich mit einem Schulterzucken wieder ab.
    Sie schlich zur Seite und kletterte über halb eingestürzte Böden und geborstene Mauern weiter nach oben, bis sie wieder einen Platz über dem Geschehen gefunden hatte. Dort, nur einen Steinwurf entfernt, lag die Festung unter dem dunklen Nachthimmel. Die glimmenden Kohlefeuer sandten schwaches rotes Licht aus, das auf seltsame Weise eins mit dem dunkelroten Zwielicht zu werden schien, welches schwer über der ganzen Insel lastete. Jamade starrte hinab in das Gebäude. Diese Bogenschützen schienen auf irgendetwas zu warten. Sie fand ihre Stellung schlecht gewählt: Sie saßen zu tief, und die Ruinen engten ihr Schussfeld zu sehr ein. Aber das war schließlich nicht Jamades Problem. Sie glitt ganz hinauf auf die Reste des Daches, nahm Anlauf und sprang über die schmale Gasse auf das benachbarte Haus. Schutt rieselte in die Tiefe. Sie wartete einen Augenblick, und als sich nichts rührte, glitt sie weiter über die Mauer, bis sie endlich das Tor der Befestigungsanlage einsehen konnte. Sie hörte es knirschen und fühlte, dass die Ziegel unter ihr morsch waren. Ein Blick in den Abgrund von beinahe vier Stockwerken erinnerte sie daran, dass sie vorsichtig sein musste.
    Die Scholaren waren fleißig gewesen: Das Tor sah zwar immer noch nicht sehr solide aus, aber es war mit einem hölzernen, überkragenden Wehrgang geschützt, den sie in kaum einem Tag gezimmert haben mussten. Zwei Wächter gingen dort gut sichtbar auf und ab, und Jamade lächelte, denn es kauerten noch ein halbes Dutzend weitere Männer dort, unsichtbar für jeden, der so dumm war, keine Späher hier herauf zu schicken. Unweit des Tores entdeckte sie eine zweite, scheinbar nicht

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