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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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aber hier wäre das vielleicht möglich, wenn wir genügend Platz zwischen den Büchertischen lassen. Ich hatte auch an ein paar Stühle gedacht, an ein Feuer im Kamin … Und wenn dann alles in der richtigen Farbe angestrichen ist …« Sie tippte mit dem Kuli an ihre perfekt weißen Zähne. »Was sonst noch?«
    »Eine Kaffeemaschine?«, schlug Anna halb im Scherz vor.
    »Kaffee, ja, prima! Und Gebäck. Diese kleinen Extras machen den Unterschied in einem Laden wie diesem aus. Vielleicht lässt sich noch ein Deal mit dem Café aushandeln …«
    Anna sah sich um und versuchte, die Dinge so zu sehen, wie Michelle sie offensichtlich vor Augen hatte, doch es gelang ihr nicht: Der fensterlose Raum war mit Kisten voller gebrauchter Bücher zugestellt. Cyril Quentin hatte es nie geschafft, sie zu sortieren, geschweige denn, in die Regale einzuräumen. Die Regale selbst waren schäbig, und das Linoleum hatte Risse; an manchen Stellen waren darunter sogar die nackten Holzdielen zu erkennen. Niemals hatte auch nur ein einziger Kunde dieses Hinterzimmer betreten. Sie selbst hatte nur ein- oder zweimal die Nase um die Ecke gesteckt, bevor sie, vollkommen überwältigt von der chaotischen Lagerung der Bücher, aufgegeben hatte.
    »Kinderbücher sind Verkaufsschlager«, erklärte Anna und bückte sich, um James und der Riesenpfirsich von Roald Dahl vom Boden aufzuheben, ein weiteres ihrer Lieblingsbücher. Der flaumige, saftige Pfirsich baumelte über der tobenden See und wurde von Tausenden von Möwen gezogen. Anna hatte immer ein wenig Angst vor diesen Seemöwen gehabt und ihren Dad dazu gebracht, das Buch beim Vorlesen flach auf den Schoß zu legen, damit die scharfen Schnäbel nicht beim Einschlafen einen Weg in ihre Träume fanden. »Kinder sind schnell durch die Bücher durch, wenn sie schnelle Leser sind«, fuhr sie fort. »Vielleicht könntest du die Mütter unter den Kunden dazu bewegen, den jüngeren Kindern vorzulesen – und so eine Art Vorleseprojekt starten. In der Bibliothek sind die Mittel dafür leider auch gekürzt worden, doch vorher waren die Gruppen immer gut besucht gewesen.«
    »Natürlich!« Fleißig notierte Michelle alles und blätterte geschäftig die Seite um.
    »Ich will mich nicht einmischen«, erklärte Anna vorsichtig, »aber wenn du bei den Büchern Rat brauchst, bin ich dir gern behilflich.«
    »Eigentlich hatte ich gehofft, du könntest vielleicht sogar noch ein wenig mehr tun«, erwiderte Michelle. Lächelnd sah sie auf, und Anna meinte beinahe zu sehen, wie Michelles Begeisterung Funken stieb, die durch die staubige Luft flogen. »Ich hatte gehofft, dich hier einstellen zu können. Als Geschäftsführerin.«
    »Mich?«
    Michelle nickte, als wäre das Ganze einfach zu offensichtlich, als dass es noch einer Erklärung bedurft hätte. »Ich wünsche mir, dass die Kunden hier aussehen wie die Bewohner von Butterfield.«
    »Wie? Alte Knacker sollen hierherkommen?«
    »Nein! Ich meinte, sie sollen so verzückt sein wie diese alten Leutchen. Hingerissen. Gebannt von deiner Geschichte. Du hast die entsprechende Erfahrung mit Büchern, du hast derzeit keinen Job … Du kannst sofort anfangen, oder?« Sie hielt zum ersten Mal inne und warf Anna einen prüfenden Blick zu. »Ich weiß, dass du dich auf verschiedene Stellen beworben hast, aber hast du in letzter Zeit irgendwelche Vorstellungsgespräche gehabt?«
    »Nein«, gab Anna zu. »Um ehrlich zu sein, ist es wahrscheinlicher, dass ich auf den Mond fliege, als dass ich im Augenblick irgendwo eine Stelle in einer Bibliothek bekomme.«
    Ihr fehlten die Worte: Einerseits rührte sie das Vertrauen, das Michelle ihr entgegenbrachte, andererseits schüchterte sie dieses Angebot ein wenig ein. Michelle war ihre Freundin, und das Geschäft, das sie ihr anbot, war eine ernste Angelegenheit, bei der Anna sie nicht enttäuschen wollte. Sie hasste es, andere Menschen zu enttäuschen.
    Aber ein Buchladen. Ihr eigener Buchladen.
    Ganz allmählich machte sich ein Lächeln in ihrem Gesicht breit. »Wirklich?«
    »Wirklich.« Michelle grinste. »Ich kann mir keinen besseren Geschäftsführer vorstellen. Du musst nur ein wenig mehr an dich glauben. Hab ich dir nicht gesagt, dass die Dinge wahr werden, wenn du sie nur auf eine Liste schreibst?«
    Sie hob ihren Cappuccino, und sie stießen mit ihren Pappbechern an – zwei Freundinnen, die gemeinsam ein Abenteuer wagen wollten.
    Doch noch während Anna einen Schluck Kaffee trank, bekam ihre Begeisterung einen

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