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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Michelle fort. »Darüber, dass eine Stadt einen Buchladen braucht. Sie haben recht.«
    Erst erklang ein Schnauben, dann folgte eine ungläubige Stille, bevor Rory seine Professionalität wiederfand.
    »Na, das sind doch tolle Neuigkeiten«, erwiderte er. »Möchten Sie vorbeikommen, um über die Details zu sprechen?«
    »Ich werde heute Nachmittag bei Ihnen sein«, antwortete Michelle entschlossen.

5

    »Ich wollte Bäckerin werden, nachdem ich im Alter von acht Jahren Charlie und die Schokoladenfabrik gelesen hatte. Ich konnte den schaumigen Wasserfall, der in einem Fluss aus Schokolade mündete, den Tomatensuppen-Rinderbraten-Blaubeerkuchen-Kaugummi und das glänzende Schiff, ausgehöhlt aus einem einzigen rosafarbenen Bonbon, sogar richtig riechen!«
    Juliet Falconer
    A nna streckte ihr linkes Bein unter der Bettdecke lang aus und wackelte unter dem Gewicht des schnarchenden Pongos mit den Zehen des rechten Fußes. Ihr war klar, dass sie ihn eigentlich vom Bett herunterschubsen sollte, doch sie fand dies genauso gemütlich wie Pongo selbst. Eine Kanne Tee, ein paar Toasts und der neue Hardcover-Krimi von Kate Atkinson, den Phil ihr zu Weihnachten geschenkt hatte – dieser Genuss war einmal im Jahr ein eingeschlafenes Bein wert. Anna hegte keinerlei Absicht, vor dem Mittagessen aufzustehen, und wie es aussah, schien auch Pongo nicht sonderlich daran interessiert zu sein.
    Als das Telefon klingelte, beugte sie sich kurz vor, um es auf Lautsprecher zu stellen, damit sie ihr Buch nicht beiseitelegen musste.
    Jede Wette, dass das Phil ist, dachte sie. Er will sich bestimmt erkundigen, ob ich mein Frühstück im Bett auch genieße, während er wieder im Büro arbeiten ist. Sie hatte wirklich alles versucht, ihn dazu zu überreden, doch wenigstens später zu fahren, damit sie beide die seltene morgendliche Ungestörtheit hätten genießen können. Leider hatte er aber darauf bestanden, um neun im Büro zu sein. Er war ein sehr pflichtbewusster Chef.
    »Hallo?«, brüllte sie in den Hörer. »McQueen Hundesitter & Co?«
    »Wie bitte?«, erwiderte eine Stimme, die aber definitiv nicht Phil gehörte.
    »Oh, Michelle«, rief Anna und hätte beinahe ihr Buch auf den krümeligen Teller fallen gelassen, wobei sie sich Marmelade an den Finger schmierte.
    »Kannst du zum Laden rüberkommen?« Michelle klang aufgeregt. Trotz der frühen Stunde schien sie putzmunter zu sein.
    Pongo spitzte die Ohren beim Klang von Michelles Stimme, bewegte sich allerdings keinen Zentimeter. Normalerweise durfte er nie aufs Bett hinauf, schon gar nicht, wenn Phil in der Nähe war.
    »Wann?« Anna sah schon den wunderbaren Morgen mit ihrem Buch dahinschwinden. Schnell schnappte sie sich das Telefon, bevor Pongo noch weiter auf die unsichtbare Michelle in diesem Zimmer reagierte. »Ich bin mit dem Hund noch nicht draußen gewesen und …«
    »Komm jetzt! Bring ihn einfach mit.«
    »Ehrlich? In deinen Laden voller Körbe und Sachen, die er umschmeißen könnte?«
    »Na ja, du kannst ja vorher mit ihm zwei Runden durch den Park laufen, damit er ein wenig müde wird.«
    Pongo musste von dem Ausflug Wind bekommen haben. Er stupste Annas Knie mit seiner Schnauze an und nahm dann zusätzlich eine Pfote zu Hilfe, als sie nicht darauf reagierte.
    »Und warum?«, erkundigte sich Anna. Sie gab auf und schob ein Lesezeichen in das Kapitel, das sie gerade begonnen hatte.
    »Überraschung!«, rief Michelle. »Und jetzt beeil dich. Pongo!«, schrie sie dann laut. »Gassi! GASSI!«
    Aufgeregt sprang Pongo mit einem Satz vom Bett, und Anna schickte sich an, so schnell wie möglich aufzustehen.
    Als sie die Hauptstraße erreichten, wartete Michelle bereits vor dem Laden. Sie trug eine Jutetasche über der Schulter und balancierte zwei Coffee-to-go aus Natalies Café in einem Papptray.
    »Nein, nicht da rein!«, rief sie und versperrte Pongos neugieriger Schnauze die Eingangstür zu Home Sweet Home . »Nein, wir gehen nach nebenan, Pongo!« Michelle wedelte mit einem Schlüsselbund. »In den Buchladen.«
    Anna zog die Nase kraus und wollte gerade fragen, wie um alles in der Welt sie an den Schlüssel vom Buchladen gekommen war, doch da hatte Michelle bereits aufgeschlossen.
    Winselnd drängte sich Pongo hinter ihr her. »Kann er auch mit reinkommen?«, rief Anna in das Geschäft hinein.
    »Klar.« Michelles Stimme ließ erahnen, dass sie sich schon tief im Inneren des Ladenlokals befand.
    Anna warf Pongo einen warnenden Blick zu, dass er sich ja benehmen möge, und

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