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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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scherzhaft.
    »Warum?«
    »Die Vorstellung von nassen Windeln, durchwachten Nächten, Erbrochenem und dem Gefühl, monatelang wie ein Zombie herumzulaufen … Habe ich eigentlich schon die Windeln erwähnt? Wenn du glaubst, dass Pongo im Haus schon eine Duftmarke hinterlässt, dann hast du wahrscheinlich noch nie zwanzig Windeln am Tag gewechselt.«
    »Immerhin hättest du dein Luxusgartenhaus«, erwiderte sie leichtfertig.
    »Aha, ich verstehe. Mit einem Mal wird die Hütte akzeptiert.« Er setzte den Blinker, um auf die linke Spur zu wechseln und auf die Straße zum Flughafen abbiegen zu können. Während er sich in den Verkehr einfädelte, sah er zu ihr hinüber. Sein Blick war plötzlich müde, und er trommelte auch nicht mehr im Rhythmus der Musik auf das Lenkrad.
    Anna straffte die Schultern. »Phil, du hast aber nicht vergessen, worüber wir uns nach unserer Hochzeit unterhalten haben, oder? Dass wir nach vier Jahren Ehe ein Baby bekommen wollen?«
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    Das war nicht die Antwort, die sich Anna erhofft hatte.
    »Das wäre in diesem Monat!« Anna hielt inne, um ihr Anliegen so leicht wie möglich herüberzubringen, damit er sich nicht angegriffen fühlte. »Und ich will damit nicht sagen, dass du dafür zu alt bist – vielmehr will ich nicht, dass du in dieser BBC-2-Gartenhaus-Mentalität Wurzeln schlägst, du alter Esel!«
    Der Verkehr staute sich allmählich, als die vielen Autos versuchten, sich in die Terminal-Straßen einzufädeln. Phil drehte sich zu ihr um und legte seine Hand auf ihr Knie, eine letzte zärtliche Geste nach der Innigkeit, die sie in den letzten Tagen geteilt hatten. »Anna«, sagte er und seufzte dann.
    Beim Anblick seines ehrlichen Gesichtsausdrucks schnürte es ihr die Brust zu. Er sah erschöpft, aber besorgt aus, und seine Augen musterten die ihren, als wüsste er bereits, dass seine Worte nicht die sein würden, die sie hören wollte.
    »Ich hätte sehr gern ein Baby mit dir«, erklärte er. »Aber ich gehe eben nicht so leichtfertig damit um, wie sich ein Baby auf unser Leben auswirken würde. Natürlich ist ein Kind wunderbar, und man bekommt so viel von ihm zurück, es würde allerdings unser ganzes Leben von Grund auf verändern. Es ist, als würde man von dem kleinen Alien entführt werden. Danach wird nichts mehr wie vorher sein.«
    Anna zuckte zusammen. »Das ist mir durchaus bewusst.«
    Wenn sie noch einmal von einer Mutter oder einem Vater dieses Zeug hören würde – von wegen, dass man Liebe erst begreifen könne, wenn man das eigene Baby auf dem Arm hielte, dass nur echte Eltern verstünden, wie schrecklich die Welt sei und so weiter und so weiter –, dann würde sie der betreffenden Person nicht nur Beccas Geigenkoffer, sondern auch Pongos verdammtes Körbchen auf den Kopf hauen. Ihr Leben hatte sich bereits vollkommen verändert, aber falls sie sich jemals auch nur mit einem einzigen Wort darüber beschweren würde, wie hart dies gewesen war, würde sie sogleich als egoistische, vaterstehlende Ziege abgestempelt, die eine Familie zerstört hatte und der vorher hätte klar sein sollen, worauf sie sich einließ
    Phil schien nicht zu merken, dass ihre Lippen auf einmal schneeweiß wurden. »Ich weiß das. Und du machst deine Sache wirklich gut. Aber die Dinge haben sich eben verändert, oder etwa nicht? Keiner von uns hat je damit gerechnet, dass Sarah in die USA gehen könnte. Ich will Becca nicht verunsichern, wo sie doch gerade so viel Stress mit der Schule hat, und Chloe …« Phil tat, als massiere er sich verzweifelt die Stirn. »Jedes Mal, wenn sie mir von ihrer Band erzählt, sehe ich die Pussycat Dolls vor mir, sodass ich sie am liebsten in ein Mädcheninternat schicken würde. Und Lily …«
    »Was heißt denn das jetzt für dich?«, fragte Anna ungeduldig. Ihr Magen fuhr Achterbahn. Aber er hatte doch damals zugestimmt! »Dass wir kein Baby bekommen können?«
    »Nein.« Phil fuhr sich mit der Hand durch das Haar. »Das sage ich nicht. Ich versuche nur, dir zu erklären, dass sich das Spielfeld verändert hat. Wenn du nicht da gewesen wärst, wäre ich nie im Leben mit dieser Situation fertiggeworden. Ich hatte keine Ahnung, wie anstrengend das Zusammenleben mit den dreien sein kann. Ich bin nur …« Er holte tief Luft. »Ich bin nur einfach vorsichtiger damit, der Familie ein neues Mitglied hinzuzufügen, als ich es noch damals war, als wir die Mädchen nur an jedem zweiten Wochenende bei uns hatten.«
    »Aber Sarah kommt doch

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