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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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jetzt jedoch zu Anna hinüber. »Hi Anna.« In der kurzen Zeit nur, die sie in den Staaten gewesen waren, hatte sie sich einen breiten amerikanischen Akzent zugelegt.
    Just als Anna schon wieder ihre ausgebreiteten Arme sinken ließ, beschloss Chloe, doch einen Schritt auf sie zuzugehen. Dies endete in einer steifen Umarmung und einem Showbiz-Küsschen auf die Wange.
    Autsch, dachte Anna. Doch sie setzte wieder ihr Lächeln auf. »Wie war der Flug? Konntet ihr wenigstens ein paar schöne Filme sehen?«
    »Nein, die waren ziemlich öde.« Chloe kreischte und lief zu Phil hinüber, als dieser Lily und Becca vom Gate wegbrachte. Auf seinen Schultern trug er Lily, die ihre Hände in seinem Haar vergraben hatte und deren müdes Gesicht von einem verzückten Ausdruck erhellt wurde. Selbst mit lilafarbenen Rändern unter den Augen sah sie noch aus wie eine Waldfee, die ihren Fliegenpilz verloren hatte.
    Ein Paar hinter Anna lobte tatsächlich: »Ach, wie allerliebst« – laut genug, dass auch alle es hören konnten.
    »Prima! Sollen wir alle zusammen noch einen Kaffee trinken gehen, bevor wir nach Hause fahren?«, fragte Anna ein wenig zu enthusiastisch. »Oder soll ich uns einen zum Mitnehmen holen? Einen Latte? Chloe? Becca?«
    »Daddy, wir waren im größten Einkaufszentrum der Welt, und da gab es so viele Autos, die so groß waren, dass man eine kleine Stufe brauchte, um hineinzukommen. Mums Auto ist auch so riesig. Sie sagt, es würde nicht einmal in unsere Garage hineinpassen«, schnatterte Lily, während Chloe Phil einen neuen Tanzschritt zeigte, den ihr »Mums Personal Trainer« gezeigt hatte.
    Becca schaute zu Anna hinüber und verdrehte mitfühlend die Augen. »Frohes neues Jahr, Anna«, wünschte sie, und Anna hätte ihr vor Dankbarkeit um den Hals fallen können. »Aber ich glaube, die sollten nicht noch mehr Koffein zu sich nehmen.«
    Anna hätte sich ohrfeigen können. »Nein, natürlich nicht.« Wieder ein Fehler, den man als Mutter nicht machen durfte. Kaffee bot man höchstens der besten Freundin nach einem Flug an, nicht jedoch Kindern. Sogar Becca wusste das.
    Die Erzählungen gingen ohne Unterlass weiter, bis sie den Parkplatz erreicht hatten. Phil zog dabei die größten Koffer hinter sich her, während Lily und Chloe beinahe an ihm klebten und Becca und Anna ihnen mit den restlichen Taschen und Koffern folgten. Becca beantwortete Annas Fragen mit der gewohnten Höflichkeit, doch ihre Antworten fielen wegen ihrer Müdigkeit recht einsilbig aus. Was aber nicht überraschend war, wie Anna dachte, wenn Chloe sich schon den ganzen Rückflug über so verhalten hatte.
    Sie drängten sich alle ins Auto, wo Chloe dann darauf bestand, ihren iPod direkt an das Radio anzuschließen, um sich irgendeine neue Boyband anzuhören, deren Album sie sich in Amerika heruntergeladen hatte.
    Das Geschnatter auf der Rückbank setzte schon ein, bevor Phil den Parkplatz überhaupt verlassen hatte.
    »Dad, ich muss mir für samstags einen Job besorgen«, übertönte Chloe einfach Lilys Frage, was Pongo so alles in der Zwischenzeit gemacht habe.
    »Wozu denn? Du bekommst doch Taschengeld?«
    »Ich brauche Extensions. Bethany und ich haben uns das schon genau überlegt. Wir besorgen uns für samstags einen Job bei KIT, und wenn wir bis Ostern genug Geld zusammen haben, kann ich mein Ostergeld auch noch dazutun und mir zu den Haarverlängerungen vielleicht auch noch meine Zähne bleachen lassen.«
    »Du hast mit Bethany gesprochen, während du in Amerika warst?«, fragte Phil mit einem schon leicht panischen Tonfall. »Ich hoffe aber doch nicht, dass du sie mit dem Handy angerufen hast, oder?«
    »Nein. Ich hab mich bei Facebook mit ihr unterhalten.« Anna bekam das gemurmelte »Meistens jedenfalls« mit, was Phil jedoch wahrscheinlich nicht gehört hatte.
    »Warum willst du Extensions haben, Chloe?«, fragte Anna über ihre Schulter hinweg. »Du hast doch wunderschönes Haar.«
    Chloe hatte mit drei Freundinnen aus ihrer Cheerleadergruppe eine Girlband namens Apricotz gegründet. Sie sangen zu Karaokeliedern in der Garage, während sie dabei sorgfältig einstudierte Choreografien aufführten. Bethanys Vater hatte das Bandlogo auf Sticker gedruckt, die nun jede freie Fläche bedeckten. Mit Ausnahme von Chloes bester Freundin Bethany wechselten die anderen beiden Mitglieder beinahe wöchentlich.
    Chloes hauptsächlicher Karrierewunsch konzentrierte sich darauf, im Showbusiness einen Durchbruch zu schaffen – neben dem Vorhaben,

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