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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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Freundlichkeit entgegen. Er schüttelte unzählige Hände und nahm aufrichtige Genesungswünsche für seinen Vater entgegen.
    Bisher war Montluce für ihn lediglich ein winziges Land aus Bergen und Seen gewesen, das sein Überleben in erster Linie mächtigen Bankiers und einer den Reichen gegenüber großzügigen Steuerpolitik verdankte. Ein starres Protokoll und verstaubte Traditionen hatten ihn eingeengt, direkten Kontakt zur Bevölkerung hatte es nie gegeben.
    Nun lernte er zum ersten Mal Menschen aus dem Volk kennen, Männer und Frauen mit ihren alltäglichen Sorgen, die Einkäufe erledigten, kochten, ihre Familien versorgten und es dem Königshaus überließen, sich um die Sicherheit und den Wohlstand des Landes zu kümmern.
    Den Markt hatte er nie zuvor besucht, dazu hatte keine Notwendigkeit bestanden. Umso mehr genoss er nun den Lärm, die Gerüche und Geschmäcke und Caro, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, vor Begeisterung förmlich übersprudelnd, die immer wieder in ihr typisches Gelächter ausbrach und alle ringsum damit ansteckte.
    „Was hast du mit all diesen Lebensmitteln vor?“, fragte er mit Blick auf die Tüten voller Tomaten, Paprika, roten Zwiebeln und weiteren Köstlichkeiten, die sie an den diversen Ständen erworben hatte.
    „Daraus bereite ich uns zum Lunch einen leckeren Salat zu.“
    „Den kannst du genauso gut in der Küche bestellen“, wies er sie kopfschüttelnd auf das Offensichtliche hin.
    „Das wäre nur der halbe Spaß!“
    Als es ihm endlich gelang, sie vom Markt und ihren neuen Freunden fortzulocken, waren er und Jan über und über mit Tüten und Taschen bepackt. Was wohl Großtante Blanche davon halten würde?
    Während Caro die Einkäufe in der Küche des Apartments verstaute, wiederholte er: „Es wäre einfacher und schneller, den Lunch aus der Schlossküche bringen zu lassen.“
    „Darum geht es nicht. Ich koche gern. Die Arbeit in dem Feinkostladen hat mir Freude bereitet. Eines Tages möchte ich selbst einen solchen Laden führen, am besten mit angeschlossenem Café“, vertraute sie ihm an, während sie Knoblauch hackte.
    Philippe sah ihr teils fasziniert, teils frustriert zu. „Ich dachte, du willst Teil von Ellerby werden, an der Seite einer der Säulen der Stadt.“
    Sie hielt unvermittelt inne. „George! Seltsam, seit ich hier bin, habe ich nicht mehr an ihn gedacht.“ Kopfschüttelnd fuhr sie fort: „Nein, ich habe kein Interesse mehr an ihm. Mit einem Geschäft wäre ich ebenfalls Teil der Gemeinschaft. Ich würde alle kennenlernen, wissen, wie sie ihren Kaffee trinken, welchen Käse sie bevorzugen …“
    Sie hielt inne, als sie seinen spöttischen Blick auffing. „Ich habe wenigstens eine Traum“, rechtfertigte sie sich. „Du dagegen willst lediglich vermeiden, dich auf eine Beziehung einzulassen.“
    „Im Gegensatz zu dir wünsche ich mir Freiheit und Unabhängigkeit. Ich träume davon, ins Flugzeug zu steigen und loszufliegen, wohin ich will. Und davon, dich in Kleidern zu sehen, die aus diesem Jahrtausend stammen.“
    Sie streckte ihm die Zunge heraus. „Darauf kannst du lange warten! Du hast vermutlich keine Ahnung, wie der funktioniert?“, fragte sie mit Blick auf den Hightech-Herd.
    „Ich war nie zuvor in dieser Küche“, gestand er ihr, schob sie jedoch beiseite und studierte die Schaltknöpfe eingehend. Wer einen Jet fliegen konnte, sollte auch mit einem Ofen zurechtkommen.
    Als der Grill ansprang, dankte sie ihm mit einem Lächeln, und zum wiederholten Mal verschlug ihr Anblick ihm den Atem. Wie gut, dass sie ihre Rückkehr nach England nicht aus den Augen verlor.
    Auch er schmiedete Pläne für die Zeit nach ihrer Abreise. Er überlegte, Francesca Allen einzuladen. Ihre Scheidung sollte bis dahin vollzogen sein, und eine diskrete Affäre mit ihr würde ihm die letzten langweiligen Monate in Montluce versüßen. Die ehrgeizige Schauspielerin kannte die Spielregeln und würde ihre Karriere nicht seinetwegen aufgeben. Leider konnte er sich kaum mehr an sie erinnern. Er wusste noch, dass sie schön war, doch die exakte Form ihrer Lippen oder der Schwung ihrer Wimpern, wie sie ihm von Caro gewärtig waren, waren ihm entfallen.
    „Du könntest mir eigentlich helfen.“ Caro drückte ihm einige reife Tomaten in die Hand. „Es ist nicht allzu schwierig sie zu schneiden.“ Und während sie sich mit wichtigeren Dingen befasste, schnibbelte der Prinz Tomaten, Zwiebeln und Zucchini.
    „Wie war dein Treffen heute Morgen?“, erkundigte sie

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