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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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jedenfalls nicht mit Online-Dating verschwenden.“
    „Dazu hast du auch keinen Grund. Sobald ich fort bin, stehen die Frauen Schlange, um dich zu trösten.“
    „Ha, ha.“ Mit finsterer Miene wandte er sich wieder den Dokumenten zu.
    „Kommt Francesca Allen zum Ball?“
    Überrascht blickte er auf. Die Frage traf ihn unvorbereitet. „Ich habe sie eingeladen. Wieso?“
    „Ich erinnere mich, im Glitz-Magazin über eine Affäre zwischen euch gelesen zu haben“, meinte Caro beiläufig.
    „Wenn es dort stand …“
    „Stimmt es denn?“
    Philippe hielt sich die Akte, die er in der Hand hielt, dicht vors Gesicht. „Ich würde eher sagen, wir haben die Möglichkeiten ausgelotet.“ Und um Caro zu bestrafen, fügte er hinzu: „Sie ist wunderschön. Hoffentlich kommt sie. Da der Ball kurz vor deiner Abreise stattfindet, könnte ich die Gelegenheit nutzen, unsere Bekanntschaft zu erneuern.“
    Bei ihrer ersten Begegnung hatte ihn Francescas Schönheit gefesselt. Vielleicht geschah das noch einmal. Er könnte sich in der Zeit zwischen Caros Abreise bis zu seiner Rückkehr nach Südamerika mit ihr amüsieren, ohne Angst, dass sie sich eine langfristige Beziehung erhoffte.
    „Sie würde eine tolle Prinzessin abgeben“ meinte Caro betont gleichmütig.
    „Sollte ich jemals eine Ehe ins Auge fassen, werde ich daran denken“, erwiderte er sarkastisch.
    Beide schwiegen wieder, und er wandte seine Aufmerksamkeit erneut den Dokumenten aus der roten Mappe zu. Flüchtig blätterte er durch zwei Akten, dann ließ er sie zu Boden fallen.
    „Und was kommt jetzt?“, fragte er seufzend. „Integrierte Unkrautbekämpfungsmaßnahmen. Wer, um Himmels willen, schreibt so etwas?“
    Geschickt faltete er aus der ersten Seite des Schriftsatzes einen Papierflieger und warf ihn Caro zu, die ihn postwendend zurückschickte. „Vorsicht, es könnte sich um ein Staatsgeheimnis handeln!“
    „Bestimmt! Geheimdienste aus aller Welt reißen sich um Informationen über die Unkrautvernichtung in Montluce.“ Er blätterte weiter. „Wieso ich das alles lesen soll, ist mir schleierhaft! Meine Ansichten interessieren ohnehin niemanden, Lefèbre holt sich seine Anweisungen ausschließlich bei Blanche.“
    Er warf den Bericht beiseite, zog die nächste Akte aus der Mappe, ergriff willkürlich ein loses Blatt aus dem Stapel, und funktionierte es zu einem Flugzeug um.
    „Hör auf“, schimpfte Caro, als der Flieger ihr um die Ohren schwirrte. „Francesca Allen wird ein solches Benehmen nicht dulden.“
    „Mir ist langweilig! Schickst du gerade dem Stubenhocker eine Nachricht …?“ Unvermittelt brach er ab und betrachtete den Papierflieger, den er gerade faltete. „Hoppla!“
    „Was ist?“
    Er runzelte die Stirn und glättete das Blatt mit der Hand. „Hier geht es um die Pipeline … Das ist eine Kalkulation. Anscheinend will die Baufirma die Pipeline überirdisch errichten, was die Kosten erheblich senkt. Das hat mir gegenüber noch niemand erwähnt! Ich wette, Lefèbre hat dieses Dokument absichtlich zwischen die langweiligen Akten geschoben, damit ich es unterschreibe, ohne es zu lesen!“ Er presste die Lippen fest aufeinander. „Schickst du mir den anderen Flieger zurück, Caro? Ich sollte ihn mir lieber noch einmal genau ansehen.“
    Gehorsam hob sie ihn auf und warf ihn zu ihm zurück. Philippe glättete ihn und legte ihn zu den restlichen Blättern. Dann begann er, den kompletten Bericht sorgfältig von vorn bis hinten zu studieren, so konzentriert, dass er es nicht einmal registrierte, als Caro aufstand, um Kaffee zu kochen.
    Nachdem er das Dokument zu Ende gelesen hatte, blickte er grimmig drein. Er schob die Papiere zu einem ordentlichen Stapel zusammen und legte sie in die Mappe zurück. „Ich denke, darüber sollte ich mich ausführlich mit Blanche unterhalten!“
    Am nächsten Tag kehrte Philippe tief in Gedanken versunken in seine Wohnung zurück und sah sich überrascht um, als ihm unvermittelt bewusst wurde, wie wohl er sich hier inzwischen fühlte. Woran das lag, konnte er nicht benennen. Vielleicht an dem Kochbuch, das aufgeklappt auf dem Couchtisch lag, an der Decke, die unordentlich über der Sofalehne hing?
    Möglicherweise lag es auch an dem appetitanregenden Duft, der ihm aus der Küche entgegenschlug. Häufig traf er Caro dort an, hochkonzentriert in einem Topf rührend oder Gemüse zerkleinernd. Während sie im Allgemeinen zu Nachlässigkeit neigte, legte sie beim Kochen größten Wert auf Ruhe und Ordnung. Die

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