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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Rangerschiffe scherten als Einheit aus … es sah schlimm aus …
    »Haiköder Drei meldet sich«, übertönte eine schroffe Stimme alle anderen Kommunikationskanäle. Miles sprang aus seinem Sitz hoch.
    »Halten Sie dieses Wurmloch frei. Es kommt Hilfe.«
    »Nicht jetzt«, knurrte Tung, aber er begann den Versuch einer schnellen Umgruppierung, um diesen kleinen Bereich des Raumes zu schützen, ihn freizuhalten von Trümmern, Projektilen, feindlichem Feuer und vor allem von feindlichen Schiffen mit Imploderlanzen. Diejenigen Schiffe der Cetagandaner, die in einer Position waren, um darauf zu reagieren, schienen fast ihre Ohren aufzustellen und zögerten, da die Bewegungen der Dendarii-Schiffe signalisierten: Veränderungen im Gange. Die Dendarii zogen sich vielleicht zurück … Es ergab sich vielleicht eine Gelegenheit, die man ausnutzen konnte …
    »Was, zum Teufel, ist das?«, sagte Tung, als etwas Riesiges, vorerst nicht zu Enträtselndes in der Mündung des Wurmloches erschien und sofort zu beschleunigen begann. Er rief Anzeigen am Computer ab. »Es ist zu groß, um so schnell zu sein. Es ist zu schnell, um so groß zu sein.«
    Miles erkannte das Energieprofil, noch bevor das Televid eine Visualisierung anbot. Was für einen Testflug sie haben. »Es ist die Prinz Serg. Unsere kaiserlich barrayaranischen Verstärkungen sind soeben eingetroffen.« Er holte verwirrt Luft. »Habe ich euch nicht versprochen …«
    Tung fluchte schrecklich – vor purer ästhetischer Bewunderung. Andere Schiffe folgten, Aslunder, Polianische Raumflotte, und schwärmten schnell in eine Angriffsformation aus.
    Durch die Formationen der Cetagandaner ging eine Welle wie ein stummer Schrei des Entsetzens. Ein mit Implodern bewaffnetes cetagandanisches Schiff flog kühn auf die Prinz Serg zu und wurde in zwei Hälften zerschnitten, denn die Imploderlanzen der Serg waren verbessert worden und hatten die dreifache Reichweite der Lanzen der Cetagandaner. Das war der erste tödliche Schlag.
    Der zweite kam über Funk, ein Ruf an die cetagandanischen Aggressoren, sich zu ergeben, ansonsten würden sie vernichtet – im Namen der Flotte der Hegen-Allianz, Kaiser Gregor Vorbarra und Admiral Graf Aral Vorkosigan, Vereinigte Befehlshaber.
    Ein Moment lang dachte Miles, Tung würde gleich ohnmächtig werden. Tung japste besorgniserregend und brüllte mit Vergnügen: »Aral Vorkosigan! Hier? Nicht zu glauben!« Und in einem nur leicht vertraulicheren Flüsterton: »Wie hat man ihn aus dem Ruhestand gelockt? Vielleicht gelingt es mir, ihn zu sehen!«
    Tung, der Enthusiast für Militärgeschichte, war einer der fanatischsten Fans von Miles’ Vater, wie sich Miles erinnerte, und er konnte – solange man ihn nicht entschlossen daran hinderte – jedes öffentlich bekannte Detail der frühen Aktionen des barrayaranischen Admirals herunterrasseln.
    »Ich werde sehen, was ich machen kann«, versprach Miles.
    »Wenn du das arrangieren kannst, mein Sohn …« Mit sichtlicher Anstrengung zog Tung die Gedanken von seinem geliebten Hobby, dem Studium der Militärgeschichte, ab und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu, nämlich Militärgeschichte zu schreiben.
    Die cetagandanischen Schiffe wichen zurück, zuerst einzeln in Panik, dann in mehr koordinierten Gruppen, die versuchten, einen ordentlich gesicherten Rückzug zu organisieren. Die Prinz Serg und ihre taktische Unterstützungsgruppe vergeudeten keine Millisekunde, sondern folgten den Cetagandanern sofort, griffen die Formationen feindlicher Schiffe an, die versuchten, sich gegenseitig zu sichern, und brachten sie durcheinander, und dann setzten sie den dadurch Versprengten zu.
    In den folgenden Stunden wurde aus dem Rückzug eine wirklich wilde Flucht, als die Schiffe der Vervani, die ihren hohen planetarischen Orbit schützten, endlich ermutigt den Orbit verließen und sich dem Angriff anschlossen. Die Reserven der Vervani kannten keine Gnade, angesichts der schrecklichen Angst um ihre Heimat, die die Cetagandaner ihnen eingeflößt hatten.
    Die detaillierten Säuberungs- und Aufräumarbeiten, die erschreckenden Probleme der Schadenskontrolle, die Rettungsaktionen für Besatzungen, all das nahm Miles so sehr in Anspruch, dass er mehrere Stunden brauchte, bis er allmählich einsah, dass der Krieg für die Dendarii-Flotte vorüber war. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt.

 
KAPITEL 17
     
    Bevor Miles den Taktikraum verließ, erkundigte er sich klugerweise bei der Sicherheitsabteilung der Triumph, wie ihre

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