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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kaffeemaschine, die ›Georgette‹ hieß und diskret in einem Eckschrank abgestellt war, dann nahm er Miles auf das Dach des Gebäudes, um ihm die dortige Datensammelanlage zu zeigen.
    Ahn stellte die dort versammelten Mess-, Sammel- und Prüfgeräte ziemlich oberflächlich vor. Sein Kopfweh schien mit den Anstrengungen des Morgens schlimmer zu werden. Er stützte sich schwer auf das korrosionsbeständige Geländer, das die automatisierte Station umgab, und blickte mit zusammengekniffenen Augen zum fernen Horizont.
    Miles folgte ihm pflichtgetreu, als er über jede der vier Haupthimmelsrichtungen einige Minuten tief zu meditieren schien. Oder vielleicht bedeutete dieser nach innen gerichtete Blick nur, dass Ahn nahe daran war, sich zu übergeben. Es war hell und klar an diesem Morgen, die Sonne war schon am Himmel – die Sonne war schon seit zwei Stunden nach Mitternacht am Himmel gewesen, erinnerte sich Miles. Sie hatten gerade die kürzesten Nächte des Jahres in diesen Breiten hinter sich gebracht.
    Von diesem ungewöhnlich hohen Aussichtspunkt blickte Miles mit Interesse auf Basis Lazkowski und die flache Landschaft dahinter. Die Insel Kyril war ein eiförmiger Klumpen, etwa 60 Kilometer breit und 160 Kilometer lang, über 500 Kilometer von der nächsten nennenswerten Landmasse entfernt. Mit klumpig und braun war der größte Teil beschrieben, sowohl von der Basis wie von der Insel. Die Mehrzahl der Gebäude, einschließlich der Offizierskaserne, wo Miles wohnte, war in den Boden eingegraben und mit einheimischem Torf bedeckt.
    Niemand hatte sich hier mit landwirtschaftlicher Bodenformung Mühe gegeben. Die Insel hatte ihre ursprüngliche barrayaranische Ökologie beibehalten, allerdings von Gebrauch und Missbrauch gezeichnet. Lange dicke Wellen von Torf bedeckten die Kasernen für die Winterrekruten der Infanterie, jetzt waren sie alle still und leer. Schlammige, mit Wasser gefüllte Fahrspuren liefen fächerförmig hinaus zu verlassenen Schießplätzen, Hindernisparcours und pockennarbigen Arealen für Übungen mit scharfer Munition. Im nahen Süden wogte die bleierne See und wollte trotz aller Bemühungen der Sonne nicht funkeln. Im entfernten Norden markierte eine graue Linie die Grenze der Tundra an einer Kette von erloschenen Vulkanen.
    Miles hatte seinen eigenen Offizierskurzkurs für Wintermanöver in den Schwarzen Hängen absolviert, einem Berggebiet tief in Barrayars zweitem Kontinent: dort gab es sicherlich jede Menge Schnee und mörderisches Terrain, aber die Luft war trocken und frisch und anregend gewesen. Selbst heute, im Hochsommer, schien hier die Feuchtigkeit der See unter seinen lockeren Parka zu schlüpfen und seine Knochen an jeder alten Bruchstelle anzunagen. Miles schüttelte sich dagegen, doch ohne Wirkung.
    Ahn, der noch über dem Geländer hing, blickte auf diese Bewegung hin Miles von der Seite an. »Also sagen Sie mir … äh … Fähnrich, haben Sie irgend etwas mit ›dem Vorkosigan‹ zu tun? Ich habe mich das gefragt, als ich den Namen kürzlich auf dem Marschbefehl las.«
    »Mein Vater«, sagte Miles knapp.
    »Guter Gott.« Ahn blinzelte und richtete sich auf, dann sackte er wieder unsicher auf seine Ellbogen zusammen wie zuvor. »Guter Gott«, wiederholte er. Er kaute fasziniert an seiner Lippe, und in seinen trüben Augen erwachte für kurze Zeit aufrichtige Neugier. »Wie ist er wirklich?«
    Was für eine unmögliche Frage , dachte Miles ungehalten. Admiral Graf Aral Vorkosigan. Der Koloss der barrayaranischen Geschichte in dieser Hälfte des Jahrhunderts. Eroberer von Komarr, Held des schrecklichen Rückzugs von Escobar. Sechzehn Jahre lang Lordregent von Barrayar während der unruhigen Epoche von Kaiser Gregors Minderjährigkeit, des Kaisers getreuer Premierminister in den seitdem verflossenen vier Jahren. Bezwinger von Vordarians Thronräuberschaft, Organisator des seltsamen Sieges im dritten cetagandanischen Krieg, unerschütterlicher Reiter auf dem Tiger von Barrayars mörderischer Politik in den letzten beiden Jahrzehnten. Der Vorkosigan.
    Ich habe ihn aus purem Vergnügen lachen sehen, als er an der Bootsanlegestelle in Vorkosigan Surleau stand und Instruktionen über das Wasser rief, an jenem Morgen, als ich zum ersten Mal segelte, umkippte und dann das Segelboot selbst wieder aufrichtete. Ich habe ihn weinen sehen, bis seine Nase lief, viel schlimmer betrunken, als Sie es gestern waren, Ahn, an jenem Abend, als wir erfuhren, dass Major Duvallier wegen Spionage

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