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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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werden. Hero nahm einen weiten Umweg in Kauf, um der Mine nicht zu nahe zu kommen. Sie bahnten sich einen Weg durch knie hohe Dornenbüsche und Lavageröll, das ihnen die Füße zerschnitt. Mita war erstaunlich schnell, sie lief hinter Hero her und sagte immer wieder: „Beeil dich, wir müssen Kanto und Ipmeos finden!“ Die Angst, von den Wächtern entdeckt zu werden, war groß. Mita hatte schon zu lange in diesem Lager verbracht, dass ihr die Angst, dorthin wieder zurückzukehren, im Nacken saß. Im Stillen betete Mita zu all den Göttern, die ihr einfielen, denn sie glaubte an ein Wunder, dass sie zusammen mit Hero frei gekommen war, sie wäre auch über glühende Kohlen gelaufen, wenn Hero es von ihr verlangt hätte.
    Hero erkannte die Anhöhe, auf der sie gelagert hatten an der Form des turmhohen Felsens, der am oberen Ende einem Pinienzapfen glich. Er unterdrückte einen Schrei, als er den Kopf von Volcano sah, der zwischen den Felsen hervorsah. „Mita sieh!“, entfuhr es ihm. „Sie sind noch da!“ Auf dem Plateau waren die Pferde festgebunden und Hero umarmte seinen Hengst, der seine Nüstern blähte und seinen Kopf an Heros Brust schmiegte. Doch von den Freunden fehlte jede Spur. Hero wandte sich an Mita: „Bleib Du hier bei den Tieren, ich suche Kanto und Ipmeos, sie können doch nicht weit sein.“
    Mit bebenden Knien machte er sich an den Abstieg in Richtung der Goldmine. Sein Herz schlug schneller, als er an die Stelle kam, wo er die Arbeiter in der Mine erkennen konnte. Es schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Die Arbeiter trugen ihre Körbe zur Halde und wenige Aufseher standen mit ihren Peitschen daneben. Am Teich war niemand zu sehen und Hero fürchtete, dass einige der Wachen unterwegs waren, ihn und Mita zu suchen. Es war Wahnsinn, noch näher heranzugehen und sich erneut der Gefahr auszusetzen, entdeckt zu werden, denn er war völlig unbewaffnet, nicht einmal ein Dolch steckte in seinem Gürtel. Trotzdem ging er weiter. Er musste die Freunde finden. Im Lager gab es plötzlich Lärm. Hero blieb stehen und versuchte herauszufinden, was gerade geschah, doch dann sah er, wie ein Aufseher auf einen Arbeiter einschlug, der vor ihm auf dem Boden lag. Im gleichen Augenblick hörte er Stimmen in seiner Nähe. Es war nur ein Wispern, doch Hero glaubte, Ipmeos Stimme erkannt zu haben. Geduckt hinter einem Felsen wartete er ab. Dann entdeckte er sie. Sie saßen mit dem Rücken an einen Stein gelehnt und beobachteten die Vorgänge unter ihnen. Ihr Versteck war gut gewählt und vom Weg her nicht einzusehen. Nur Ipmeos Stimme hatte ihm verraten, wo sie waren. Hero spürte, wie ihm warm ums Herz wurde. Sie waren geblieben, wenn es auch kaum eine Chance gegeben hatte, ihn und Mita zu befreien. Er ging näher heran und Kanto wandte den Kopf. Er sprang auf und umarmte Hero. Kein Wort kam über seine Lippen, er hielt den Freund so fest umschlungen und dicke Tränen rannen ihm über die Wangen. Auch Ipmeos warf sich in Heros Arme. Endlich waren sie wieder vereint. Die beiden waren so überrascht und glücklich, dass sie gar nicht nach Mita fragten. Alles was für sie zählte, war, dass Hero wieder frei war. Hero hatte als erster die Sprache wieder gefunden: „Meine Freunde“, sagte er kaum hörbar: „Wie gut ist es, dass ihr mich nicht verlassen habt. Lasst uns zurück zu Mita und den Pferden gehen. Dann machen wir uns auf den Heimweg. Nichts auf der Welt würde mich auch nur einen Augenblick hier länger bleiben lassen“, und er zeigte auf das Lager unter ihnen. Kanto hatte noch immer Tränen in den Augen, als er an seinen Gürtel griff und Hero sein Schwert zurückgab, das er die ganze Zeit bei sich getragen hatte. Ipmeos nahm den Köcher mit Heros Pfeilen vom Rücken und übergab sie ihm mit den Worten: „Es sind noch alle da, und hier ist auch Dein Dolch.“ Geduckt schlichen sie auf den verborgenen Pfaden zurück zu ihrem Rastplatz, wo Mita mit Cid auf dem Schoß ungeduldig wartete. Sie verloren keine Zeit mit langen Erklärungen, sondern setzten sich sofort auf die Pferde und ritten talwärts, um vor dem Einbruch der Nacht möglichst weit weg von der Mine zu kommen. Die Gefahr auf dem Weg verfolgt zu werden, war besonders für Hero und Mita bedrückend. Sie mussten so schnell es ging zur Abzweigung in die Wolfsschlucht gelangen.
    Mita saß hinter Hero auf dem Pferd und hatte ihre Arme um seine Taille geschlungen. Sie war noch immer so erschöpft, dass sie kaum mit Hero sprechen konnte. Die

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