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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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zurückzog, weil sie Heros Überraschung bemerkt hatte, wandte er den Blick ab und murmelte eine Entschuldigung. Myadne stand auf und ging zu Laonira, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Hero hätte gerne gewusst, warum sie so empfindlich reagiert hatte. Doch der strafende Blick Laoniras sagte ihm, dass er das nie erfahren würde.
    Während er verstohlen wieder auf Myadnes Hände sah, fragte er neugierig: „Sind es wirklich die Krieger aus dem Land der Falken, die oben im Palast angekommen sind? Ist Saki auch wieder bei ihnen?“
    Myadne sah Hero überrascht an, bevor sie antwortete: „Es waren drei Anführer und einer davon ist zurück geritten zum Heer, die anderen beiden sind mit Krotos in die Halle gegangen. Welcher davon Saki war, kann ich nicht sagen.“ „Wenn es drei waren, dann ist Saki wieder gesund.“, sagte Hero und ließ sich erschöpft zurückfallen. Auf seinem Gesicht war Erleichterung zu sehen. Er sagte mehr zu sich, als zu den Frauen: „Wenn diese Brüder uns unterstützen, werden wir gegen Karikootos siegen!“ Und zu Laonira gerichtet: „Herrin von Miatris, wann wird mich deine Heilkunst wieder gesund machen?“
    Laonira blickte ihren Sohn liebevoll an und legte sanft ihre Hand auf Heros Arm: „Mein Sohn, es liegt nicht allein an meinen Kräutern, Dich wieder gesund zu machen, Du musst viel schlafen und etwas Geduld haben. Auch die Götter werden Dich unterstützen, wenn du sie anflehst.“
    Hero sah seine Mutter dankbar an, trotzdem war das kein großer Trost, denn er liebte es nicht besonders, die Götter um ihre Gunst zu bitten. Der große Tempel der Göttin Vanisis, der weithin auf der Höhe von Astrilandis sichtbar war, hatte ihm bisher kein Glück beschert. Wie oft hatte er diese Göttin gebeten, Ihm seine Mutter zurückzubringen. Als kleiner Junge war er fest davon überzeugt gewesen, dass seine Gebete von ihr erhört werden würden. Doch alle Bitten und Opfer waren vergebens gewesen. Diese Göttin war bekannt für ihre Rachsucht, wenn man ihr nicht oft genug Tieropfer darbrachte. Hero hatte seinen Vater mehrmals versucht davon abzuhalten, Schafe, die gerade noch über die Weide gesprungen waren, abschlachten zu lassen, um der Göttin eine Opfergabe zu bringen. Pantheer hatte für diese Art Bitten nie viel Verständnis gezeigt. Er verschonte dann zwar das eine oder andere Tier, aber die Priester beschafften dann aus ihren eigenen Ställen einen Ersatz. Es musste in jedem Fall Blut fließen. Und was hatte es Astrilandis genützt? Der Krieg war nicht zu vermeiden gewesen.
    Das Orakel, das Hero besucht hatte, war ihm in besserer Erinnerung. Die drei Frauen waren ihm wohlgesonnen. Wenn er an das Erlebnis in der Höhle auch mit leichtem Schauder zurückdachte, so erkannte er doch, dass die Frauen vom Orakel ihm ohne List und Täuschung geholfen hatten. Wenn, dann würde er nur dem Orakel trauen und die Götter vorerst nicht um ihren Beistand anflehen. Er vermied es, Laonira direkt anzusehen, doch er beobachtete sie aus den Augenwinkeln, denn sie war ihm fast unheimlich in ihrer Gelassenheit und Anmut, wie sie an seinem Krankenlager saß. Obwohl er sich so sehr gewünscht hatte, sie kennen zu lernen und sein eigenes Leben und das seines Vaters aufs Spiel gesetzt hatte, war er jetzt zurückhaltend und wusste nicht, was er mit der Frau, die seine Mutter war, sprechen sollte.
    Es gingen ihm viele Fragen durch den Kopf, doch dann behielt er sie doch für sich, weil sie ihm albern oder zu neugierig vorkamen. Auch der Anblick seiner Schwester verwirrte ihn immer wieder. Dieses zarte, wunderschöne Geschöpf mit den langen perlenverzierten Haaren sollte genau so alt wie er sein. Sie kam ihm viel jünger und unerfahrener vor. Auch ihre Stimme, die den Singsang der Salsivaren hatte, erzeugte auf seinen Armen eine Gänsehaut. Myadne, die das Meer in diesen düsteren Grotten vermisste, war im türkisfarbenen See schwimmen gegangen. Das Wasser war so warm, dass sie dampfend herausstieg und sich schnell wieder in ihren Umhang wickelte. Laonira hatte sie gewarnt: „Die Seen auf Astrilandis enthalten viele Stoffe, die unserer Haut nicht gut bekommen und außerdem sind sie viel zu heiß.“ Doch Myadne hatte der Versuchung nicht widerstehen können. Jetzt war sie von Kopf bis Fuß krebsrot und ihre grünen Augen leuchteten dadurch um so mehr. Beschämt setzte sie sich neben Laonira, die sie vorsichtig abtrocknete.
    Anders als auf Miatris gab es in Astrilandis rauchende Vulkane und Vulkanseen mit

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