Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prinzessinnenmörder

Der Prinzessinnenmörder

Titel: Der Prinzessinnenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
Vom Netzwerk:
Herr Dichl seine Fassung wiedererlangt hatte, bat ihn Wallner darum, Gertrauds Zimmer sehen zu dürfen. Dessen Wände waren mit Filmplakaten bedeckt. Herr Dichl bestätigte, dass Gertraud die großen amerikanischen Filme geliebt habe. Das eine oder andere Mal habe er sie in das Kino nach Hausham gefahren. Der Weg dorthin aber sei, wenn man nicht mit dem Auto hinfahre, weit für ein Mädchen von dreizehn Jahren, weshalb Gertraud sich zumeist mit DVDs habe bescheiden müssen. Neben dem Bett fand sich eine umfangreiche Sammlung davon.
    Tina sah aus dem Fenster hinaus in die vom Schneetreiben milchige Landschaft. »Ist Ihnen irgendwer aufgefallen, hier in der Nähe vom Hof. Jemand, der da net hergehört?«
    Herr Dichl versank in Gedanken, ging zum Fenster, stützte sich auf das Fensterbrett und stierte in den Schnee. »Im Herbst war da mal einer. Ich hab ’n net selber g’sehen. Die Nachbarn ham g’sagt, da wär a fremder Wagen g’standen. Stundenlang. Und da wär einer dring’sessen. Drei Tage lang. Dann war er wieder weg. A Woch später war er noch amal da.«
    »Haben Sie versucht, herauszubekommen, wer das war?«
    »Na, der war ja dann wieder weg. Und da denkst dir auch nix mehr dabei.«
    Sie standen vor der Eingangstür. Herr Dichl strich mit einem Finger über die Gebetsmühle.
    »Waren Sie mal in Asien?«, fragte Wallner.
    »In Nepal. Is lang her. Ich war viel am Berg damals. Aber dann hab ich ’n Hof übernommen. Da kommst nimmer weg.«
    Im Keller sang Chris de Burgh.

[home]
    14 . Kapitel
    G egen 16 Uhr versammelten sich alle im SoKo-Raum und trugen die Ermittlungsergebnisse des Tages vor. Mike war in München beim Autoverleih SchreiberRent gewesen, um mit der vorlauten Dame zu verhandeln, die ihn schon am Telefon genervt hatte. Die Dame habe sich als dickliche Enddreißigerin herausgestellt, allerdings sei ihr eine gewisse erotische Ausstrahlung nicht abzusprechen. Mike habe sich als Wallner vorgestellt und sich sogleich für den unfreundlichen Kollegen heute Morgen entschuldigt. Das habe ihm einige Türen bei der Dame geöffnet. So habe man eine Viertelstunde lang über unfreundliche Kollegen geredet, von denen die Dame viele habe. Er, Mike, habe der Dame sein Mitgefühl ausgesprochen, leide er doch selbst unter solchen Mitarbeitern. Wallner bat Mike, zur Sache zu kommen. Mike sagte, er habe nur erklären wollen, wie es gekommen sei, dass er letztlich ohne weiteres Zugang zum Computer der Dame respektive des Mietwagenverleihs bekommen habe. Er sei mit der Dame alle Daten des betreffenden Wagens noch einmal sorgfältig durchgegangen, habe Ausdrucke davon machen lassen und gefragt, wer Zugang zum Computer habe. Das seien nicht viele. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass sich ein Unbefugter Zugang zum Computersystem von SchreiberRent verschafft habe. Dazu müsse er nicht in die Räume. Das sei auch via Internet zu bewerkstelligen. Die Computerdaten bestätigten jedenfalls das, was die Dame schon am Morgen am Telefon gesagt hatte. Der Wagen war gestern nicht vermietet worden. Anschließend habe sich Mike selbst zu dem betreffenden Fahrzeug begeben und sich vom Stand des Kilometerzählers überzeugt, der dem elektronisch gespeicherten Kilometerstand entsprochen habe. Der Wagen sei demzufolge seit vorgestern keinen Meter bewegt worden. Er, Mike, habe veranlasst, dass die Computerspezialisten aus München überprüfen, ob sich irgendwelches Hackervolk in letzter Zeit im Schreiberschen Computersystem getummelt habe. Da solle man nichts von vornherein ausschließen. Auch er halte das natürlich für unwahrscheinlich, aber irgendeine Erklärung müsse sich ja finden. Möglichkeit zwei sei folgende: Der Nachbarsjunge von Wallner habe das Nummernschild falsch gelesen. Deswegen habe er, Mike, die Dame gebeten, ihm die Kennzeichen aller im fraglichen Zeitraum vermieteten Fahrzeuge der Firma zu senden, was aktuell noch nicht geschehen sei. Spätestens morgen würden die Daten vorliegen. Und damit komme man dem wahren Fahrer des Wagens hoffentlich ein gutes Stück näher. Wallner gab zu bedenken, dass es noch eine dritte Möglichkeit gab – etwas abseitig, aber denkbar: Der Täter könnte das Kennzeichen von dem zugehörigen Wagen abgeschraubt und auf ein anderes Fahrzeug von SchreiberRent montiert haben. Mike musste zugeben, dass ihm der Gedanke noch nicht gekommen war. Und er hoffe inständig, dass sich die Sache so nicht zugetragen habe. Denn in dem Fall werde die Geschichte uferlos.
    Die Herkunft des

Weitere Kostenlose Bücher