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Der Prinzessinnenmörder

Der Prinzessinnenmörder

Titel: Der Prinzessinnenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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minutiös geplant. Kauft das Kleid zwei Monate vorher in Düsseldorf und zahlt bar. Fünfhundert Euro! Ruft nur von Telefonzellen aus an. Klaut a Marterl am Straßenrand. Hinterlässt keinen einzigen Fingerabdruck oder irgend a DNA-Molekül. Alles perfekt. Aber dann schießt er so an Bock wie mit dem Unfall.«
    »Der hat keinen Bock g’schossen. Der verarscht uns. Oder is da was rausgekommen?« Lutz machte den Eindruck, als würde er gleich seinen Kaffeebecher zerquetschen.
    »Des war a Zahlendreher. Morgen hamma den Burschen.«
    »Ja freilich.«
    Es arbeitete sichtlich in Lutz. Er war wütend auf den Mörder. Nicht nur weil er mordete, sondern nicht minder, weil er sie alle verhöhnte.
    »Die einzigen Spuren, die der hinterlässt, die hinterlässt er, weil er will. Da ist gar nix zufällig. Der hat bis jetzt noch keinen einzigen Fehler g’macht. Da!«
    Lutz warf zwei kleine Plastikbeutel der Spurensicherung auf den Tisch. Darin befanden sich die beiden Plaketten, die man in den Mündern der Mädchen gefunden hatte.
    »Des is a Spur! Der Mörder schreibt uns: eins und zweiundsiebzig. Musst es nur noch entziffern.«
    »Jetzt komm wieder runter. Ich find des auch net witzig.«
    »Was sagt das Labor zu dem Hintergrund auf den Plaketten?«, mischte sich Wallner in das Gespräch.
    »Die meinen, wenn man die beiden Teile nebeneinanderlegt, dann könnt des a grobkörniges Bild von am Berg sein. Felsiges Hochgebirge mit Schnee.«
    Lutz legte die Plaketten nebeneinander, und sie betrachteten das zusammengesetzte Bild von weitem. Mit etwas Phantasie fügte es sich zu einem Bergbild zusammen.
    »Wo dieser Berg steht, das können die nicht sagen, oder?«
    »Die wissen ja net amal, ob’s wirklich a Berg is. Und wenn, dann muss es den net geben.«
    Wallner fixierte noch einmal die Plaketten. »Ich bin mir sicher, es gibt den Berg. Die sollen mal Experten dransetzen. Irgendeinen Spezialisten für Alpinismus. Oder frag mal hier bei der Bergwacht nach. Da gibt’s ja Leut, die ham schon so ziemlich alles gesehen.«
    »Vielleicht keine schlechte Idee.« Lutz packte die Plaketten wieder ein.
    »Was haben die Opfer gemeinsam?«
    »Fast gleiches Alter. Aber sonst …?« Mike vollführte mit seinen Händen eine Geste profunder Ratlosigkeit.
    »Und ihren Mörder. Aber du hast recht. Sonst gibt’s wenig Gemeinsamkeiten. Die Mädchen sind schon äußerlich ganz unterschiedlich. Die eine kurzhaarig, ein bissl derb und bäuerlich, die andere eine zarte Prinzessin aus reichem Haus. Nur – der Täter hat sich genau die beiden Mädchen ausgesucht. Hat sie monatelang beobachtet, hat ihr Vertrauen gewonnen. Und er weiß seit langem, wie er die Tat inszeniert. So jemand nimmt nicht zwei Opfer, die so grad mal etwa gleich alt sind, und dann passt das. Wenn’s ihm auf einen bestimmten Mädchentyp angekommen wär, dann wären sich die Opfer sehr ähnlich. Der Mann ist Perfektionist.«
    »Das heißt, die haben irgendwas anderes gemeinsam, das wir noch nicht wissen.«
    »Ja. Und damit scheidet vermutlich auch eine sexuelle Motivation aus. Solche Täter gehen nach Äußerlichkeiten. Oder sie töten Prostituierte oder überwältigen ihre Opfer immer am gleichen Ort.«
    »Was ist mit dem goldenen Kleid? Das is doch a typisches Ritual von am Sexualtäter.«
    »Im Prinzip ja. Trotzdem – ich glaube, das hat einen anderen Grund.« Wallner trank den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse und betrachtete den braunen Rückstand am Tassenboden. »Wisst ihr, was mich irritiert?«
    Lutz nickte. »Der Anruf aus der Telefonzelle?«
    »Ja.« Wallner stellte die Tasse bedächtig auf seinen Schreibtisch und tastete mit den Fingern an ihrem Rand entlang. »Pia Eltwanger fährt am Freitagnachmittag zum Spitzingsee, und am Sonntagmittag ruft sie jemand aus einer Telefonzelle in Schliersee an. Das heißt, sie war fast zwei Tage mit ihrem Mörder zusammen, bevor er sie umbringt? Und dann ruft er sie von irgendwo anders her an?«
    »Wir wissen ja gar net, ob sie da überhaupt noch am Spitzingsee war. Oder vielleicht is sie auf die Hütte gefahren, aber der Typ war net da. Erst Sonntagmittag hat er sich gemeldet und sie irgendwohin gelockt, wo er sie ungestört umbringen konnte«, meinte Mike.
    »Ungestörter, wie in einer eing’schneiten Hütte am Spitzingsee?« Lutz schüttelte den Kopf.
    »Ach, was weiß ich. Scheiße, wir brauchen einfach mehr Informationen.« Mike stand auf. »Morgen wiss’ ma mehr. Wenn die endlich mal mit den Daten von der Autovermietung

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