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Der Privatdozent

Titel: Der Privatdozent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Eis und bezahlen. Draußen stehen wir kurz unschlüssig herum, bis ich Mara frage, ob sie noch mit zu mir will.
    „Oh, ich werde an einen der Tatorte eingeladen, wie spannend”, sagt sie.
    „Öhm, ja, vielleicht sollten wir doch besser noch durch die Stadt laufen, bevor du noch Beweise findest …”
    „Seh ich aus, als würde ich bei der Spurensicherung arbeiten?”
    „Ich weiß nicht, vielleicht wirkt so ein frischer Tatort ja verlockend auf dich und du kannst nicht anders. Und am Ende werde ich noch überführt.”
    „Wegen was? Perverserie?”
    „Soll es alles schon gegeben haben …”
    „Gut, dann warte ich halt, bis der Reinigungstrupp durch ist.” Mara grinst mich breit an. „Oh, wie praktisch, das bist ja du, nicht wahr? Dann kann ich dir ja bei der Arbeit zusehen und – wer weiß – vielleicht noch was lernen …”
    Ich lache und nehme sie in den Arm. So gehen wir zu mir. Wie ein Liebespaar. Und irgendwie gefällt es mir. Leider ist Mara nur etwas klein und weiblich …
    Zu Hause lasse ich Mara kurz vor meiner Zimmertür warten, während ich in Windeseile mein Bett halbwegs in Ordnung bringe. Ansonsten sieht es einigermaßen aufgeräumt aus – immer im Gegensatz zur restlichen Männerbude.
    „Kannst reinkommen”, sage ich und Mara betritt mit großen Augen den Raum.
    „Au Backe!”, schreit sie plötzlich und zeigt auf das Bett. „Du hast vergessen, das Bett wegzuräumen! Jetzt weiß ich ganz genau, was hier passiert ist!”
    Ich lache. „Biste ein Medium, oder was?”
    „Medium? Nee, eher gut durch.” Sie schielt. Dann lachen wir beide.
    „Was ist eigentlich mit deinem anderen Mitbewohner?”
    „Marek?”
    Sie nickt. „Mit dem hast du noch nicht geschlafen, oder?”
    „Nee, den heb ich mir für später auf.” Ich verdrehe die Augen.
    „So schlimm?”
    „Nein, eigentlich ist er auch okay. Kifft vielleicht ein bisschen viel und kriegt deswegen seine Ausbildung nicht so richtig auf die Reihe. Nett ist er aber trotzdem.”
    „Okay, dann ist er nichts für mich”, schließt Mara.
    „Du bist aber auf der Suche, was?”
    „Ein bisschen.” Sie hebt die Schultern und lässt sie anschließend entmutigt sinken.
    „Kann ich gar nicht verstehen, dass du da so Probleme hast.”
    „Ich auch nicht”, gibt sie zurück. Dann zögert sie. „Das ist gelogen. Natürlich weiß ich, woran es liegt. Ich stehe einfach nicht auf den normalen Typ. Ich schwöre es dir, bislang sind alle meine Kandidaten schwul gewesen! Ein paar haben es mir gleich zu Anfang gesagt, so wie du. Aber zwei Mal hatte ich auch schon das Vergnügen einer Scheinbeziehung, die am Ende zu nichts geführt hat.”
    „Das ist – schlecht …”
    „Kannste laut sagen!”
    „Also Marek ist zumindest hetero – obwohl ich mich seit Lukas da auch nicht mehr festlegen will …”
    „Nee, danke. Der Typ nichtsnutziger Kiffer ist mir zu nah am wirklichen Mannsbild.” Sie lacht.
    „Boah, du kannst ja richtig fies sein”, sage ich anerkennend.
    Plötzlich geht die Tür auf und Lukas steht im Raum. „Finn, kannst du … oh, entschuldige. Du hast – Damenbesuch?”
    „Seit wann gilt eigentlich die Regel, dass man einfach so in das Zimmer der anderen reinplatzen kann, wenn die Tür zu ist?”, frage ich genervt. Natürlich weiß ich, seit wann zwischen mir und Lukas diese Regel gilt. Zumindest in der Beziehung hat Mara recht: Auch wenn es nur um Sex geht, irgendwie schleicht sich doch eine zwischenmenschliche Nähe ein. Und das hier ist so ein Fall.
    Lukas weiß natürlich nicht, was er sagen soll, weil auch ihm ganz sicher in diesem Moment durch den Kopf geht, dass, wenn wir schon miteinander … Plötzlich sehe ich seinen Blick und meine Vermutung ist wohl falsch.
    „Bist du eine Freundin von Finn?”, fragt Lukas Mara.
    „Ja”, antwortet die und sieht mich kurz an. Jetzt bin eigentlich ich gefragt, von wegen ‚das ist Mara, meine Kommilitonin, Mara, das ist Lukas, mein Mitbewohner und ...’ Aber ich bringe kein Wort heraus, weil mich noch immer der Glanz in Lukas‘ Augen irritiert.
    „Ähm, ich bin Mara”, sagt Mara und reicht Lukas die Hand. „Und du musst Marek sein, richtig?” Mit einem Schlag bin ich wach. Oh, das ging wohl daneben!
    Lukas lächelt ein wenig schief. „Nee, ich bin Lukas.” Der nächste Blick gilt mir und da ist plötzlich kein Glanz mehr in Lukas’ Augen, sondern nur die Frage, was ich diesem Mädchen wohl alles erzählt habe und wieso sie von sofort auf Marek schließt.
    „Oh,

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