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Der Privatdozent

Titel: Der Privatdozent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Rosette zusammen und beschert mir eine neue Woge der Lust. Schließlich breche ich schwitzend und erschöpft über ihm zusammen.
    „Was war das?”, frage ich nach einer Weile.
    „Wir sind gleichzeitig gekommen”, sagt Lukas.
    „Aber …”
    „Du hast meinen Schwanz gegen die Matratze gefickt”, erklärt er und grinst. „Das war der geilste Orgasmus, den ich je hatte.”
    „Gut, dann brauche ich ja nicht fragen, wie ich war.”
    „Du warst – geil”, antwortet Lukas trotzdem.
    „Bist du jetzt schwul?”, frage ich unvermittelt.
    „Vielleicht.” Lukas grinst. „Aber nicht verknallt.”
    „Aber ge knallt …”
    „Jo.” Er lacht. „Nächstes Mal bist du aber wieder dran!”
    „Nix da! Das wird ab heute ausgelost!”

Liebe auf den ersten …
    Liebe auf den ersten …
    Am Abend sitze ich mit Mara in einem Eiscafé. Wir löffeln beide Amarenabecher. Sie wird mir immer sympathischer.
    „Und er hat echt nichts dagegen?”, fragt Mara ungläubig.
    Ich habe ihr gerade erzählt, dass mein Geständnis bei Marco nicht sonderlich negativ angekommen ist.
    „Nee, er meint, wir haben ja beide noch ein Leben nebenher. Ich glaub, er findet das sogar gut, wenn ich noch was laufen habe.”
    Gut ist natürlich untertrieben. Die Information hat Marco ja quasi ans Limit katapultiert. Aber so viele Details muss ich Mara nicht unbedingt geben. Außerdem ist es mir schon irgendwie unangenehm, dass ich gerade dem absoluten Klischee vom sexbesessenen Schwulen entspreche. Aber was soll’s, vielleicht sollte ich das alles wirklich ein wenig lockerer sehen, wie Marco meint. Mit Lukas als auch mit Marco habe ich ein reines Sexarrangement, keiner will mehr, beide wissen voneinander und wollen trotzdem mit mir in die Kiste. Wenn das nicht der Traum eines jeden notgeilen Schwulen ist …
    „Manchmal frage ich mich echt, was mit den Kerlen los ist”, sagt Mara vor sich hin.
    „Was?” Ich habe nicht so richtig zugehört und weiß gerade nicht, ob sich der Ausspruch auf Lukas und Marco bezieht oder …
    „Männer allgemein”, erklärt Mara. „Was ist mit euch los? Keine Beziehung wollen, aber rumvögeln …”
    „Ist bestimmt evolutionsbedingt”, meine ich.
    „Dabei hab ich gerade bei dir eher den Eindruck, dass du eine feste Beziehung bevorzugst.”
    Ich seufze. „Jo, was soll ich sagen? Wenn keiner will …”
    „Lieber Sex als nichts, was?”
    „Genau”, grinse ich.
    „Kommst du dir nicht ein wenig ausgenutzt vor?” Mara schaut mir ernst in die Augen. „Ich meine, der Kehlmann hat einen jungen Studi zum Rammeln, will aber keine Verantwortung übernehmen, und dein Mitbewohner will nur mal ausprobieren , wie es so ist, hat aber zu viel Schiss, zu seinen Gefühlen zu stehen?”
    Mann, die hat aber ein Talent für fiese Fragen! „Ich – ich weiß nicht …”, sage ich matt. „Kann doch sein, dass Lukas nichts von Männern will, oder?” Oh Mann, wie dämlich das klingt, wenn man es ausspricht.
    „Wie oft wart ihr jetzt schon in der Kiste?” Maras entsetzter Tonfall ist eine Spur zu laut und zwei ältere Damen vom Nebentisch drehen sich pikiert zu uns um.
    „Du hast ja recht”, sage ich beschwichtigend. „Ich glaube ja auch nicht so recht daran, dass er hetero ist.”
    Erst recht nicht, wenn ich bedenke, was wir heute Morgen miteinander getrieben haben. Und er ist dabei gekommen! Wie viele Pärchen müssen für einen gleichzeitigen Orgasmus fleißig üben? Und bei Lukas und mir passiert es einfach so, völlig ohne Absprache. Mann, eigentlich müsste ich total in den Kerl verschossen sein! Aber das bin ich nicht. Wahrscheinlich ist es mir deshalb auch egal, ob sich Lukas nun als Hete sieht oder nicht. Aber muss ich mir deswegen ausgenutzt vorkommen? Ich würde sagen, nach heute ganz sicher nicht. Das ist aber wieder so ein Detail, das ich Mara nicht erzählen kann. Obwohl natürlich ein Hetero, der einem Schwulen aus Neugier den Hintern hinhält, ganz besonders diskussionswürdig ist …
    „Mir ist es egal, ob er hetero ist oder schwul”, sage ich trotzdem, „daraus wird nichts.”
    „Okay, also eine reine Bettgeschichte”, schließt Mara den Fall Lukas ab. „Und was ist mit Marco?”
    „Stell dir doch mal vor, ich wäre mit ihm wirklich zusammen! Was sollen wir denn den ganzen Tag machen?”
    „Das, was ihr eh schon am liebsten den ganzen Tag machen würdet”, kontert Mara und schüttelt Augen rollend den Kopf.
    „Ha-ha”, mache ich. „Ich meine, wie soll so eine Beziehung aussehen? Der ist doch

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