Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Privatdozent

Titel: Der Privatdozent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
Vom Netzwerk:
kleines Arschloch bist?”
    „Bislang hatte ich den Eindruck, dass dir genau das ziemlich gut gefällt.”
    „Du bist ein Meister der Doppeldeutigkeiten.” Marco schüttelt den Kopf, dann nimmt er mich in den Arm. Nur so, mehr nicht. Und als wir kurz darauf das Büro verlassen, weiß ich, dass diese Umarmung mehr bedeutet.
    Im Aufzug beginne ich, Marco von den letzten Filmen zu erzählen, die ich gesehen habe. Ja, ich hätte nicht unbedingt mit dem tatsächlich letzten Film anfangen müssen, aber ich habe nicht groß nachgedacht und schon war es raus: New Moon , der zweite Teil der Vampirkitschreihe für pubertierende Mädchen.
    „Und so was guckst du?”, fragt Marco einigermaßen erstaunt, als wir das Gebäude verlassen.
    „Öhm, ja … Also eigentlich nicht, aber …” Ich bemerke, dass Marco in die falsche Richtung geht, und bin sehr dankbar für die Ablenkung. „Hey, wo willst du hin? Wir können zu Fuß zu mir, kannst dein Auto in der Tiefgarage lassen.”
    Marco zögert kurz, dann zuckt er mit den Schultern und folgt mir. „Also, du schaust gern Mädchenfilme”, greift er das Thema wieder auf.
    „Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich aus der Sache noch mal unbeschadet herauskomme.”
    „Warum? Ist doch nett. Solange du nicht willst, dass ich dich ins Kino begleite …”
    „Okay, da darfst du dann den Film aussuchen”, antworte ich grinsend. „Wann gehen wir?”
    „Sei nicht so frech.”
    „Also, vor New Moon habe ich Inglo u rious Basterds geschaut, kein Mädchenfilm.”
    „War der gut?”, fragt Marco und ich liefere ihm eine etwas ausführlichere Zusammenfassung nebst einer Lobeshymne auf den Regisseur. Damit sind wir beschäftigt, bis wir schließlich vor meiner Haustür stehen.
    „Also, der Film scheint auf jeden Fall gut zu sein, aber ich brauche ihn wohl nicht mehr sehen”, sagt Marco, als wir den Hausflur betreten.
    „Wieso das?”, frage ich.
    „Na, du hast mir doch schon alles erzählt”, lacht er.
    Ich stoße ihn in die Seite, um ihn dann gleich in die Männerbude hineinzuziehen. Insgeheim hoffe ich, dass er nicht empfindlich ist, was Unordnung und Dreck angeht.
    „Studentenwohnung”, sagt er auch sofort.
    „Hey”, beschwere ich mich, „ich kann nix dafür, wenn die Jungs keinen Bock auf Ordnung haben!”
    „Ist das dein Zimmer?”, fragt Marco und deutet in mein Zimmer.
    „Ja”, gebe ich zerknirscht zu. Natürlich sieht es aus, als sei dort eine Bombe detoniert.
    „Sieht aus, als sei …”, fängt Marco an.
    Ich unterbreche ihn sofort: „Genau das habe ich mir auch gerade gedacht, du brauchst es nicht aussprechen.”
    „Warum? Geht dann der Zauber verloren?”, fragt er und grinst breit.
    „Wenn du dich hier nicht wohlfühlst …”, fange ich schon mit meiner Entschuldigung an und will vorschlagen, dass wir zu ihm fahren können.
    „Nein”, fällt mir Marco ins Wort. „Ich will dich genau so, wie du bist. Mit all der Unordnung und den dreckigen Fantasien.”
    „Ich glaube, die Reihenfolge müsste anders sein, oder?” Ich schließe die Tür und schiebe ihn zu meinem Bett.
    „Hey-hey, was ist los?”
    „Ich will dir nur mein Bett zeigen”, sage ich. „Und vielleicht ein paar meiner dreckigen Fantasien.”
    Marco lässt sich lachend auf die Matratze fallen. „Sollten wir nicht vielleicht vorher duschen gehen?”
    „Duschen wird überbewertet”, gebe ich lapidar zurück und werfe mich auf ihn.
    „Hey, du bist aber wild”, beschwert sich Marco, während ich mich an ihm reibe.
    „Scheint dir aber zugefallen, zumindest dem unteren Teil von dir.”
    „Du bist frech.”
    „Sagtest du schon.”
    „Kann man nicht oft genug wiederholen.”
    Dann ziehen wir uns langsam aus, bis wir schließlich nackt im Bett liegen. Marco küsst mich immer wieder, mal leidenschaftlich, mal ganz sanft. Seine Hände reiben mal gierig über meine Haut, mal streicheln sie mich nur zärtlich. Ich finde die Mischung einfach nur schön.
    „Du willst wirklich schon wieder Sex?”, fragt Marco irgendwann.
    „Warum nicht?”, grinse ich. Dann wird mir klar, dass das im Grunde gar keine Frage ist, sondern vielmehr ein Hinweis … „Moment! Du fragst das doch nur, weil du gern noch mal willst!”
    Marco lacht. „Wenn du es sagst …”
    „Hör auf!” Ich boxe ihm auf die Schulter. „Ich hab recht, oder?”
    „Hmm”, macht Marco, „könnte was dran sein …”
    „Sexmonster!”
    „Jedenfalls gut, dass du schon geantwortet hast, bevor dir der Trick aufgefallen ist”, sagt

Weitere Kostenlose Bücher