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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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mitten in dem einen Raum, der das Haus ausmachte und sah sich um, ohne ihren Standort zu wechseln. Hier also sollte sie nun die nächsten Wochen verbringen. Sie zweifelte daran, dass dieses Haus besser sei, als das letzte in dem sie sich äußerst unwohl gefühlt hatte. Langsam fing sie an zu frieren. Noch immer hatte sie sich die Jacke nicht wieder angezogen. Auf dem Fußweg zum Haus hatte sie sogar angefangen zu schwitzen. Jetzt war sie müde, kaputt und körperlich am Ende. Der weite Weg von der Bushaltestelle zu dem Haus hatte ihr den Rest gegeben. Die Abstände in denen sie ihr Gepäck abstellen musste wurden immer kürzer. Einem Italiener am Wegesrand hatte sie eine Karte mit der Adresse des Hauses gezeigt. Der fuchtelte daraufhin mit den Armen und signalisierte ihr, dass es nicht mehr weit sei. An der nächsten Ecke müsste sie rechts hinunter gehen und dann sei sie da. Sie verstand zwar kein einziges Wort, aber durch seine ausdruckstarke Art war sie in der Lage seinen Redeschwall zu verinnerlichen. Insgesamt hatte sie sich Weinberge anders vorgestellt. Gebirgiger eben. Es war geradezu flach. Leichte Hügel schmiegten sich hintereinander weg, soweit sie in der Lage war etwas zu erkennen. Dass es durchaus berechtigt war zu dieser Art Landschaft Weinberge zu sagen, spürte sie beim herauf gehen eben dieser Hügel, die sich endlos dahin zogen und ihre Beine immer schwerer wurden. Bis sie endlich, tatsächlich so wie es der sympathische Italiener ihr gesagt hatte, das Haus stehen sah. Die späte Nachmittagssonne strahlte es freundlich an. In diesem Augenblick schien Anna noch alles in Ordnung gewesen zu sein. Anheimelnd hatte es vor ihr gelegen.
     
    Fröstelnd rieb sie mit den Händen ihre Oberarme. Der Wind wurde kühler. Sie ging zur Tür, zog den Schlüssel ab und schloss sie, um sie augenblicklich wieder von innen zu verriegeln. Anna hatte Angst überfallen zu werden. Mit ihren Reisetaschen in der Hand drehte sie sich um. Hier würde sie nicht schlafen können. Uta und Oliver hatten ihr das Haus in allen Einzelheiten beschrieben. Wo sich der Sicherungskasten für einen Notfall befand, der aber bestimmt nicht vorkommen würde, ebenso wo sie die Warmwasserversorgung einschalten müsste, was sie sofort nach ihrer Ankunft als erstes tun sollte, damit sie entsprechend warm duschen könnte. Sie hatten ihr mitgeteilt, dass sich zwei Schlafzimmer im Haus befanden. Das Haus war an den Hügel gebaut worden und verfügte über zwei Stockwerke obwohl man es dem Haus von Außen nicht ansehen konnte. Die weitere Etage befand sich sozusagen unterhalb des großen Raumes in dem sich Anna aufhielt. Uta hatte ihr gesagt, dass sie sich ein Schlafzimmer aussuchen könnte, es sei ihr gleichgültig, da Anna schließlich allein dort sein würde. Dennoch erzählte Uta, dass im oberen Bereich das Schlafzimmer von Oliver und ihr wäre. Neben diesem würde sich eine Toilette befinden und ein geräumiges Bad gegenüber. Auf keinen Fall wollte Anna im ehelichen Bett schlafen müssen, das wäre ihr viel zu intim gewesen. Daher entschloss sie sich in den unteren Teil des Hauses zu ziehen. Aber wo war der? Es musste doch einen Zugang dazu geben? Oder konnte sie ausschließlich von Außen zu ihm gelangen? Anna betete, dass sie nicht wieder das sicher Innere des Hauses verlassen musste, um in das Schlafzimmer zu gelangen und fragte sich aus welchem Grund ausgerechnet diese Kleinigkeit vergessen wurde zu erwähnen. Sie stellte ihre Taschen wieder ab und begann sich näher umzuschauen. Wo zum Henker war der Abgang? Es musste doch eine Treppe oder ähnliches geben. Hinter der Sitzgruppe wurde sie endlich fündig. Im Boden sah sie eine Klappe. Unter Knarzen der alten Scharniere und viel körperlicher Anstrengung schaffte es Anna das Ungetüm vom Boden anzuheben und somit den Blick auf eine schmale Wendeltreppe freizugeben. Gebückt sah Anna in das Loch, das sich vor ihr aufgetan hatte. Sollte sie dort etwa hinuntersteigen? Für einen kurzen Moment überlegte sie ob es nicht doch besser sei auf dieser Ebene zu bleiben, ganz egal wie intim es auch immer wäre. Ein Schauer schüttelte Anna. Nein, das konnte sie nicht tun. Sie fühlte sich ohnehin unwohl in diesem Haus, nie hätte sie in dem Bett schlafen können, in dem sich Uta und Oliver näher kamen. Wieder tastete Anna nach einem Lichtschalter. Ergebnislos. In dieses dunkle Loch würde sie nicht hinuntersteigen. Dann müsste sie eben auf dem Sofa übernachten und sich am Morgen bei Tageslicht

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