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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Michael fortführen, was er immer am besten gekonnt hatte. Auch wenn er in allem unzuverlässig war, so war er in einer Hinsicht mannhaft. Die letzten zwei Wochen hatte sie kaum an ihn denken müssen. Abgesehen davon war sie viel zu sehr mit ihrer Einsamkeit und dem Unvermögen sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren beschäftigt, als sich Gefühle für einen Mann zu gestatten, der es definitiv nicht verdient hatte, dass man ihn beweinte.
    Langsam wurde das Wasser lauwarm und sie beschloss, die Dusche zu verlassen, bevor ihre Finger anfingen zu schrumpeln und ihr wieder kalt werden würde. Bis das Wasser sich wieder erwärmen würde, wäre sie erfroren. Dummerweise hatte sie es einmal so weit kommen lassen und hatte so lange geduscht bis das kalte Wasser ohne erbarmen über ihre Kopfhaut gelaufen war und sie erschrocken im Schlusssprung die Duschkabine verlassen hatte. Eine Stunde hatte sie gewartet bis sie sich erneut wärmend unter den heißen Strahl stellen konnte. Üblicherweise fing sie an zu frösteln sobald sie das warme Wasser nicht mehr schützend vor der Kälte im Badezimmer umhüllte. Trotz der sommerlichen Temperaturen war es im Haus verhältnismäßig kühl. Die alte Bauweise hielt der Hitze der Sonne stand, was im Hochsommer sicher äußerst angenehm war, jetzt allerdings dazu führte, dass es empfindlich kalt war. Im unteren Bereich gab es keine Heizung, alles war ohnehin eher spartanisch. Aus welchem Grund sie nicht in das obere, weitaus luxuriösere Badezimmer gezogen war, blieb ihr ein Rätsel. Inzwischen war sie zu faul etwas daran zu ändern. Jetzt war sie ohnehin froh, auf dieser Ebene hielt sich ein Mann auf, dem sie besser aus dem Weg ging.
    Kaum blitze dieser Gedanke in ihrem Kopf auf wurde ihr heiß, sie fing sogar an zu schwitzen. Diese Begegnung mit ihm war mehr als peinlich gewesen. Wie hatte sie sich um Himmels Willen vor ihm aufgeführt? Was würde er jetzt von ihr denken? Und würde er sofort bei Oliver anrufen, um sich über sie zu beschweren? Würde sie jetzt das Haus verlassen müssen? Noch am gestrigen Tag wäre das die Erfüllung all ihrer Träume gewesen, wenn sie einen plausiblen Grund gefunden hätte, endlich dieses schreckliche Land verlassen zu können. Plötzlich wollte sie nicht gehen müssen. Sie fühlte sich, als hätte sie ältere Rechte.
     
    Mit einem mulmigen Gefühl war sie eine halbe Stunde später im oberen Bereich des Hauses aufgetaucht. Sie brauchte jetzt dringend einen Kaffee und ein anständiges Frühstück. Das Aroma vom frischen Kaffee durchströmte das Obergeschoss. Sonne schien anheimelnd durch die Fenster. Christian hatte bereits die Fensterläden geöffnet. Anna sah sich um. Die Küche war unordentlich, eine Pfanne stand auf dem Herd, war jedoch leer. Sie öffnete den Kühlschrank und sah, dass die meisten Lebensmittel fehlten. Das Klappern von Geschirr verriet, dass Christian sich auf der Terrasse aufhielt. Was bildete der sich ein, ohne zu fragen sich ihre Sachen zu nehmen? Konnte er nicht selbst einkaufen? Wo sie ohnehin mit ihrem Geld streng haushalten musste. Jetzt sollte sie den auch noch durchfüttern? Mit aufsteigender Wut betrat sie die Terrasse. Dem würde sie jetzt etwas erzählen. Christian blickte vom Tisch auf, einen Teller noch in der Hand haltend, und lächelte freundlich.
    „Ich war so frei und habe uns ein Frühstück bereitet. Hoffentlich stört es dich nicht, dass ich mich dafür einfach bedient habe. Magst du Rührei?“
    Er legte den Teller auf den Tisch und deutete ihr an sich zu ihm zu setzen. Ihre gesamte Wut war verflogen und sie sprachlos. Das hatte noch nie ein Mann für sie getan, erst recht nicht ohne zuvor von ihr auf angenehme Weise bedient worden zu sein.
    „Möchtest du Kaffee?“
    Stumm nickte sie und setzte sich zu ihm in die Sonne. Unglaublich, dass sie nun wieder von einem makellosen Himmel schien, nachdem noch vor einer Stunde ein heftiges Gewitter diese vertrieben hatte.
    Christian goss das schwarze Gebräu in Tassen und reichte Anna im Anschluss den Zucker.
    „Nein danke, nur Milch bitte.“
    Immerhin hatte sie ihre Stimme wieder gefunden. Sie legte ihren Kopf in den Nacken, schloss ihre Augen und genoss die wärmende Sonne, während er aufmerksam Milch in ihre Tasse goss.
    „Das Wetter ist hier so viel besser als in Deutschland. Es ist überhaupt unglaublich schön hier, so friedlich. Jedes Mal frage ich mich, aus welchem Grund ich überhaupt wieder nach Hause fahre, wo es hier sehr viel angenehmer

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