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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen starrte sie ihn an. Sie glaubte zu träumen, es konnte nur so sein. Das war unmöglich real. Oder hatte eine höhere Macht ihr Flehen und Klagen gehört und sich gedacht ihrem Elend ein Ende zu bereiten?
    „Das ist ja ein Zufall“, sagte der Mann und trat auf sie zu, ihr seine Hand zur Begrüßung reichend.
    Marion nahm die Einladung seiner Hand an und glaubte nun endgültig nicht mehr auf dieser Welt zu weilen. Das konnte nur ein Wink des Schicksals sein.
    „Was machst du denn hier?“, wollte sie wissen.
    „Ich weiß, ich hätte anrufen sollen, aber ich war gerade in der Gegend und ich sollte ja ohnehin vorbei kommen, um mich persönlich vorzustellen. Ist es jetzt unpassend? Ich kann auch an einem anderen Tag wieder kommen?“
    „Nein, nein, das ist kein Problem. Aber warum bist du hier? Wie hast du mich gefunden?“
    „Sagen wir mal, du hast mich gefunden. Wir haben doch miteinander telefoniert. Mir kam deine Stimme bekannt vor, aber ich habe es mit so vielen Menschen zu tun, da irrt man sich auch mal. Ich hatte ja keine Ahnung. Wie bist du auf mich gekommen?“
    Noch immer standen beide in der Tür und Walter hielt Marions Hand.
    „Du bist unser neuer Steuerberater?“
    „Ich hoffe schon, wenn ihr mir das Vertrauen entgegen bringen wollt.“
    „Selbstverständlich. Komm doch bitte rein.“
    Marion konnte ihr Glück kaum fassen, dass sie ihn tatsächlich wieder gefunden haben sollte.

Kapitel 22: Der Versuch
    Das Wasser plätscherte unter ihren Füßen und Anna genoss das angenehme Gefühl, wie ihr das heiße Wasser über Kopf und ihren Körper herunter floss. Mit geschlossenen Augen, den Kopf in den Nacken gelegt, konzentrierte sie sich auf das fließen des Wassers, sie glaubte jeden einzelnen Tropfen wahrnehmen zu können. Vor einer gefühlten Ewigkeit hatte sie ihre Haare und ihren Körper eingeseift und wieder abgespült. Trotzdem wollte sie die Sicherheit der Duschkabine nicht verlassen. Als wenn hier alles gut wäre und ihr nie etwas zustoßen könnte. Zum wiederholten Male musste sie an die peinliche Situation mit Christian denken. Jedes Mal wurde ihr flau im Magen. Noch nie hatte sie ein derartiges Angstgefühl empfunden. Als Kind war sie sehr ängstlich gewesen und erschreckte sich sogar vor ihrem eigenen Schatten. Je älter sie wurde, desto mehr lernte sie zwangsläufig damit umzugehen. Seitdem sie allein lebte gestattete sie sich keine Angst. Umso erstaunter war sie, dass es sie am Morgen so sehr aus der Bahn geworfen und sie tatsächlich geglaubt hatte, sie würde ihren 30. Geburtstag nicht mehr erleben. Sie versuchte dieses Gefühl zu unterdrücken. Sofort kam ihr der Anblick von Christians blauen Augen und seine wundervollen blonden Haare ins Gedächtnis. Dieser Mann war die fleischgewordene Verwirklichung ihrer Träume. Als sie endlich ihre Angst überwunden hatte, glaubte sie mit voller Wucht gegen eine Wand gelaufen zu sein. Vor ihr stand der Mann, nachdem sie sich ihr Beuteschema gestrickt hatte, ohne ihn überhaupt gekannt zu haben. Nie hätte sie zu hoffen gewagt, dass es tatsächlich den einen perfekten Mann geben könnte und doch verkörperte Christian rein äußerlich all das, was sie von einem Mann erwartete. Er war groß, extrem sportlich, gut angezogen, seine blonden Haare hatten exakt die richtige Länge und sein Gesicht war ebenmäßig, hatte zudem männliche Züge, die ihn unwiderstehlich wirken ließen. In seinem Blick lagen Güte und Verständnis, und doch umgab ihn eine Aura der Verletzlichkeit, die jede Frau animierte diesen Mann beschützen, ihn fest in die Arme zu nehmen und ihn intensiv lieben zu wollen.
    Eine leichte Erregung durchfloss Anna und doch war es anders als sonst. Schon oft hatte sie Männer getroffen, die sie, ohne weiter darüber nachzudenken, verführt hätte. Dieser Mann löste ein Empfinden in ihr aus, was sie nicht einzuschätzen wusste. Er erregte sie, aber er löste kein Verlangen aus, über ihn herzufallen. Sie wollte ihn berühren, sich in seine Arme schmiegen, sogar von ihm geküsst werden, aber mehr wollte sie nicht. Was war ihr passiert? So etwas war bisher noch nie vorgekommen. War sie etwa der Männer überdrüssig geworden? Wollte sie aus diesem Grund nichts von Tom wissen? Schnell dachte sie an Michael und wie er sie geschickt mit seinen Händen und einigen anderen Körperteilen verwöhnt hatte. Sofort merkte sie, dass ihr Interesse an Männern noch vorhanden war. Wie gern würde sie jetzt mit

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