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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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hatte.
    Dafür, dass er noch nie in ihrer Wohnung gewesen war, schaute er sich kaum um. Interessierte es ihn nicht, wie seine zukünftige Freundin lebte? Anna schäumte über vor Wut.
    „Was soll mit dir sein?“
    „Willst du mir nicht auch etwas einschenken?“
    „Wieso? Das ist doch kein Bier. Ich bevorzuge weinhaltige Getränke.“
    „Ich würde auch von dem Champagner nehmen.“
    „Ach echt? Ist das nicht viel zu extravagant für dich? Einfach so und ohne bestimmten Grund Champagner zu trinken?“
    Sie spürte wie etwas in ihrem Bauch rumorte. Das war nicht gut, wenn sie sich nicht bald wieder beruhigte, würde es unschön ausgehen.
    „Was ist denn plötzlich mit dir los?“
    Er hasste zickige Frauen. Aus diesem Grund lebte er allein. Da konnte er wenigstens machen was er wollte und musste sich nicht ständig für alles rechtfertigen.
    „Nichts, was soll schon sein? Du hast do sicher was mit deinem Freund getrunken. Durst kannst du also kaum noch haben.“
    „Was soll das bitte?“
    Er konnte es nicht ertragen, wenn Frauen so reagierten. Niemand machte ihm Vorwürfe und schon gar keine Frau. Anna spürte, dass sie dringenden Handlungsbedarf hatte, wenn sie ihn heute in ihrem Bett wieder finden wollte. Daher stand sie vom Sofa auf, nahm sich ihr Glas und reichte es ihm. Erstaunt aber zufrieden nahm er es entgegen. Nachdem er es in einem Zug geleert hatte, nahm sie es ihm ab, stellte es auf den Tisch und setzte sich breitbeinig auf ihn. Wenn das nicht eindeutig war? Sie öffnete ein wenig ihre durchsichtige Bluse und präsentierte ihm damit ihre Brüste, um ihn gleich darauf leidenschaftlich zu küssen. Das schien ihn zu überraschen, damit hatte er nicht gerechnet. Während Anna ihn immer intensiver küsste, fing sie an ihm sein Hemd zu öffnen. Das ließ er sich gefallen und es erregte ihn sogar ein bisschen. Wenn ihm nicht immer wieder der Gedanke an die Fremde durch den Kopf gehen würde, hätte er sie sich sofort genommen. Anna löste sich etwas von ihm und legte eine Hand zwischen seine Beine. Es enttäuschte sie, was sie fühlte, beziehungsweise nicht fühlte.
    „Noch nicht”, sagte er.
    „Aber warum nicht?“
    „Ich kann das noch nicht.“
    „Spinnst du? Machst du jetzt wirklich ernst mit den sieben Mal?“
    „Das hatte ich eigentlich vor, ja.“
    Erschüttert ließ sie von ihm ab.
    „Warum bist du dann überhaupt gekommen? Ich hatte für dich gekocht, aber du gehst vorher einfach was Essen, obwohl wir zum Essen verabredet waren. Hättest du mir nicht Bescheid geben können, dann hätte ich mir das ganze erspart.“
    Sie war inzwischen von ihm aufgestanden und zum Sofa zurückgekehrt.
    „Ach so, du bist sauer, weil ich zu spät gekommen bin oder wie?“
    „Das auch.“
    „Stell dich doch nicht so an. So schlimm ist es nun auch wieder nicht.“
    Irritiert sah sie ihn an, was meinte er damit, es sei nicht so schlimm? Dass er zu spät kam und vergaß, dass sie für ihn gekocht hatte oder dass sie wieder nicht mit ihm schlafen würde? Ihr war jede Lust auf alles mit ihm vergangen. Plötzlich klingelte sein Handy.
    „Hey, Alter”, sagte er in einem überschwänglichen Ton, „wo bist du?“
    Sein Gesprächspartner schien ihm lang und breit zu erklären, was er gerade tat, während Michael mit dem Kopf nickte und ab und zu ‚ja klasse‘ oder ‚ey, echt Digger‘ sagte. Anna saß fassungslos ihm gegenüber und glaubte nicht, was sich in ihrer Gegenwart abspielte. In was für einen Film war sie geraten? Sie sah ihn an. Er machte einen extrem entspannten Eindruck. Sein unmögliches Verhalten verursachte ihr Bauchschmerzen, sie fing an sich in seiner Gegenwart unwohl zu fühlen. Sie wollte, dass er ihr augenblicklich aus dem Sichtfeld und vor allem aus ihrer Wohnung verschwinden würde. Zu ihrem Erstaunen brauchte sie ihm nicht zu sagen, dass es jetzt wohl besser wäre, wenn er ginge. Als er das Gespräch mit seinem Freund nach einer viertel Stunde beendet hatte, stand er auf und meinte, es sei jetzt Zeit für ihn, er sei noch verabredet. Das wäre doch bestimmt kein Problem für sie. Er fragte nicht, ob sie ihn begleiten wollte, um seine Freunde kennenzulernen. Ebenso hielt er sich nicht lange mit Verabschiedungsritualen auf. Er küsste sie flüchtig auf den Mund, meinte, er würde sich wieder melden und verschwand.
     

Kapitel 6: Der Kollege
    Nachdem Anna völlig fassungslos über das, was Michael in ihrer Wohnung abgezogen hatte, auf ihrem Sofa sitzen geblieben war und sich den Rest des

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