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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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begleiten? Ein bisschen was trinken und später tanzen. Hättest du daran Spaß?“
    Langsam hob Jennifer ihren hochroten Kopf und sah Tom an. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, dass dieser gut aussehende Kerl mit ihr gesprochen hatte und nicht nur das, er wollte sogar mit ihr ausgehen. Sie nickte stumm mit dem Kopf. Um sprechen zu können waren ihr die Buchstaben ausgegangen, die hätten Worte bilden können.
    „Okay, dann hole ich dich am Donnerstag nach der Arbeit ab.”
    Tom löste sich mit den Händen vom Tisch, streckte sich dadurch in die Länge und zeigte, wie wunderbar groß er gebaut war.
    „Die Damen“, sagte er zu den anderen Kolleginnen, die ihm ebenso stumm angestarrt hatten, drehte ihnen den Rücken zu und verschwand.
     
    „Lass uns schnell von hier abhauen.“
    Anna hatte ihn ebenso angestarrt wie die Frauen am Nachbartisch und darauf gewartet, was als nächstes passieren würde. Ruckartig war sie aufgesprungen, als Tom zu ihrem Tisch zurückgekehrt war. Schnellen Schrittes folgte sie ihm aus der Kantine. Nachdem sie ihre Tabletts abgegeben hatten, zog Tom Anna quasi am Arm aus dem Gebäude auf die Straße. Er hatte keinerlei Interesse ihren Kolleginnen noch einmal zu begegnen. Draußen war es eisig und die Tage, in denen sich die Sonne am Himmel zeigte, schienen gerade eine Pause einzulegen. Ein grauer Schleier legte sich über die Stadt, die darin zu verschwinden schien. Erst in vollkommener Dunkelheit hatte man den Eindruck etwas sehen zu können, endlich spendeten die Straßenlaternen etwas Licht. Ihr Atem produzierte weiße Wolken, die im Nebel kaum auszumachen waren. Anna hatte keine Ahnung aus welchem Grund Tom sie aus dem Gebäude geführt hatte, war ihm dennoch dankbar dafür und verspürte den Drang ihn in den Arm zu nehmen.
    „Danke.“
    „Wofür?“
    „Dass du mich gerade gerettet hast. Das war wirklich sehr nett von dir.“
    „Ich hab doch gesagt, dass ich ein netter bin.”
    „Das hast du. Warum machst du das alles?“
    „Nur so.“
    Anna sah ihn durchdringend an.
    „Ehrlich“, legte er nach, „ich mag dich.“
    „Wirklich?“
    „Ja klar.“
    „Aber du kennst mich doch überhaupt nicht.“
    „Na und? Du bist mir sehr sympathisch und ich würde dich gern näher kennenlernen.“
    „Aber du weißt schon, dass ich mich für einen anderen Mann interessiere?“
    „Das hattest du erwähnt.“
    Tom lachte schon wieder. Diese Situation hatte etwas Surreales.
    „Und trotzdem willst du mich kennenlernen?“
    „Anna, mach doch nicht so einen Staatsakt daraus. Ich wollte nur ein Bier mit dir trinken. Mehr nicht.“
    „Wie, mehr nicht?“
    „Lass mal gut sein. Wir sollten jetzt wieder an die Arbeit gehen. Sehen wir uns am Freitag?“
    „Meinetwegen, dann am Freitag.“
     
    Anna war leicht verwirrt als sie zurück an ihren Arbeitsplatz kam. Ihre Kolleginnen befanden sich bereits an ihren Schreibtischen. Es sah jedoch nach Unproduktivität aus. Vielmehr redeten alle wild durcheinander. Es fiel niemanden auf, dass Anna sich im Raum befand. Schweigend nahm sie sich einen großen Stapel Papiere vor, den sie unbedingt an diesem Tag schaffen sollte. Plötzliche Ruhe ließ sie von ihrer Arbeit aufblicken. Erschrocken sah sie in die Gesichter ihrer Kolleginnen.
    „Was wollte der Tom denn von dir?“, fragte die Alleinerziehende, die grundsätzlich das Wort ergriff.
    Schlagartig wurde Anna rot. Ihre Gedanken überschlugen sich, was sollte sie jetzt sagen?
    „Er wollte wissen, welche von euch Jennifer ist und hatte mich gefragt, ob es dir wohl gefallen würde, wenn er dich zum Afterwork mitnehmen würde.“
    „Der ist ja so was von süß“ sagte Jennifer daraufhin und sah so aus als würde sie gleich vor lauter Hingabe zerschmelzen.
    Immerhin reichte Annas Antwort aus, um ihre Kolleginnen zu beruhigen und sie sich weiter ihrer nie enden wollenden Arbeit widmen konnte. Der Nachmittag wollte in endlosen Stunden nicht vergehen. Alle fünf Minuten sah Anna auf die Uhr und ihr Stapel Papiere schien nicht weniger zu werden, obwohl sie sich die größte Mühe gab schneller voranzukommen. Glücklicher Weise schaffte sie es dadurch nicht mehr an Michael zu denken und sich das Hirn zu martern, aus welchem Grund er sich ihr gegenüber so hässlich verhalten hatte. Viel schlimmer war die Vorstellung, dass sie in ihn verliebt war. Kein Mensch der noch alle Sinne beisammen hatte, ließ sich so etwas gefallen und hegte erst Recht keine hingebungsvollen Gefühle für so einen Mann. Am Abend, auf

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