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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Lachen nicht verkneifen. Anna war mit Sicherheit keine Gefahr. Daher widmeten sich die Kolleginnen wesentlich wichtigerem Tratsch und dachten nicht eine Sekunde daran wieder ihre Arbeit aufzunehmen.
     
    „Bekomme ich in diesem Leben noch eine Antwort von dir?“
    So schnell wollte Tom nicht aufgeben. Er selbst wusste nicht, warum er mit Anna unbedingt ausgehen wollte. Sie war nicht sein Typ. Aber nichts desto trotz war da etwas in ihrem Blick, dass ihm faszinierte. Nichts an ihr löste in ihm ein erotisches Verlangen aus. Das wäre also kein Grund gewesen, sich mit ihr zu treffen. War es ihre Zurückhaltung? Ihre unscheinbare Art, die dennoch eine gewisse Präsenz hatte? In ihm war durchaus ein Verlangen zu spüren. Er wollte mehr über sie wissen, hinter ihre Fassade blicken, um herauszufinden, was für ein Mensch sie war. Seitdem er sie am Freitag das erste Mal gesehen hatte, musste er an sie denken. Noch nie zuvor war er einer Person begegnet, die in ihm dieses Gefühl des Wohlbehagens ausgelöst hatte.
    „Ja, ja, schon gut“, sagte Anna, schob ihr Tablett mit dem fast unberührten Mittagessen von sich und stützte ihre Ellenbogen auf der Tischplatte auf, um ihren schweren Kopf auf ihren Händen abzulegen, „ich geh mit dir aus.“
    „Super. Wann hast du denn mal Zeit?“
    „So wie es aussieht jetzt wohl wieder öfter. Von daher ist mir das völlig egal. Sag einen Termin und ich bin da.“
    „Ist es so schlimm?“
    „Schlimmer.“
    Sie hob ihren Kopf und streckte sich, um sich gerade hinsetzen zu können.
    „Wieso interessiert dich das überhaupt?“
    „Ich finde dich nett, nichts weiter sonst.“
    „So, so.“
    Anna überlegte, wie sie es schaffen konnte das Thema von sich abzulenken.
    „Bist du eigentlich schon mit Jennifer ausgegangen?“
    Das war eine dumme Frage und sie ahnte bereits die Antwort, bevor Tom etwas hätte sagen können. Wenn dem so gewesen wäre, hätte Anna es mit Sicherheit gehört, denn Neuigkeiten konnten nie lange geheim gehalten werden.
    „Nein, noch nicht. Wollte ich am Donnerstag machen. Ich dachte ich geh mit ihr zu irgendeiner Afterwork-Veranstaltung.“
    „Danke, dass du das für mich machst. Das ist ziemlich selbstlos von dir.“
    Anna streckte ihre Hand aus, um sie Tom auf den Arm zu legen. Im letzten Moment überlegte sie es sich und zog sie zurück. Das sollte sie nicht tun. Er könnte die Signale falsch verstehen. Dennoch war in ihr eine wohlige Wärme in seiner Gegenwart zu spüren. Obwohl sie diesen Mann überhaupt nicht kannte, hatte sie den Eindruck ihm all ihre Probleme anvertrauen zu können.
    „Hat’s denn wenigstens etwas gebracht? Sind die jetzt netter zu dir?“
    „Leider nein. Von daher, brauchst du dir auch keine Mühe zu geben. Habe denen ohnehin erzählt, dass du gar nicht so freundlich bist, wie du aussiehst.“
    „Ich sehe also freundlich aus?“
    Tom fing an zu lachen. Wenn er lachte zogen sich seine wirklich schönen grünen Augen zusammen und ließen kleine Fältchen entstehen, die seinem Aussehen schmeichelten. Seine weißen Zähne blitzen auf und seine gesamte Art war einnehmend.
    „Aber du wirst feststellen“, sagte er, dabei noch immer lachend, „dass ich nicht nur freundlich aussehe, ich bin es sogar auch.”
    Sein Lachen hatte etwas Ansteckendes und Anna konnte nicht anders, als sich ihm anzuschließen. Das wiederum erweckte die Aufmerksamkeit ihrer Kolleginnen, alle drehten sich gleichzeitig zu ihnen um. Sofort blieb Anna das Lachen im Halse stecken. Tom ahnte nicht, wer neben ihnen saß, was ihm klar wurde, als er sah wie Anna anfing bleich zu werden. Lachend drehte er sich zu den Frauen um, stand plötzlich auf, ging auf ihren Tisch zu und lehnte sich freundlich lächelnd mit den Händen auf den Tisch. Anna wäre es Recht gewesen, wenn sich in diesem Moment ein Loch vor ihr im Boden aufgetan hätte, in dem sie hätte verschwinden können. Ihr Gesicht konnte sich nicht entscheiden, ob es bleich bleiben wollte oder doch besser rot anlaufen sollte.
    „Tag die Damen”, sagte Tom, und sein Lächeln verzauberte alle, „welche von euch ist denn die Glückliche, die ich am Donnerstag ausführen darf?“
    Als er geendet hatte, blinzelte er Jennifer an, von der er annahm, dass er sich mit ihr würde treffen müssen. Die wurde augenblicklich rot und sah sich die Tischkante genauer an.
    „Das kannst ja nur du sein”, sprach Tom sie direkt an, die daraufhin in ihrem Gesicht an Röte nachlegte, „hast du Lust mich zum Afterwork zu

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