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Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde

Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde

Titel: Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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sagen.
    Meine Beteiligung an der Geijer-Affäre lässt sich rein zeitlich leicht eingrenzen, und im Wesentlichen handelt es sich um acht Stunden zwischen Donnerstagnachmittag, den 17. November 1977, bis kurz vor Mitternacht desselben Tages. In diesem Zeitraum telefoniere ich mit drei Journalisten, und zwar sieben Mal. Fünf Mal mit Peter Bratt von Dagens Nyheter , einmal mit Erik Fichtelius von Dagens Eko und einmal mit Per Wendel von Expressen . Außerdem rufe ich bei Per Jermsten an, der zu dieser Zeit Chefjurist im Justizministerium ist. Außer diesen Telefonaten spreche ich mit weiteren vier Personen, und zwar unter vier oder mehr Augen. Wir telefonieren nicht, wir treffen uns, sitzen im selben Zimmer und reden, und zwar auf verschiedenen Stockwerken des Präsidiums, je nachdem, mit wem ich gerade spreche:
    Mein höchster Chef Carl Persson, mein unmittelbarer Vorgesetzter Esbjörn Esbjörnsson, der damals Chef der nationalen Kripo und des Reichskriminalamtes ist, sowie zwei Kollegen von ihnen. Beides Beamte, die irgendwie mit der Ermittlung gegen die Puffmutter und mit anderen Verfahren wegen Zuhälterei zu tun hatten. Wer die beiden namentlich nicht Genannten sind, spielt keine Rolle. Wir versprachen einander damals zu schweigen, und das gilt immer noch.
    Das ist alles, und ich werde gleich erzählen, worüber wir sprachen, und alles, was anschließend geschieht, ist uninteressant, da es dabei so gut wie ausschließlich um meine Versuche geht, mich selbst gegen die »Geijer-Affäre« zu wehren, in die ich plötzlich reingezogen worden bin. Mehr ist nicht, und bis Donnerstagnachmittag, den 17. November, war auch nichts, bis Peter Bratt buchstäblich in meinem Schoß landet. Die blauen Flecken habe ich immer noch, und es ist höchste Zeit für eine kleine Erläuterung. Die erste von dreien.
    Grund der nun folgenden Ereignisse ist ein Memorandum, das Carl Persson im August 1976 verfassen lässt, das heißt fünfzehn Monate bevor es knallt. Das Memorandum datiert vom 20. August, aber ich weiß, dass man wochenlang daran gearbeitet hat, bis der endgültige Text stand. Es geht um den Verdacht gegen sechs Politiker, Umgang mit Prostituierten zu pflegen, und darum, welche sicherheitspolitischen Konsequenzen das schlimmstenfalls haben könnte.
    Die Arbeit wird von einer Troika geleitet, die aus Carl Persson, seinem engsten Vertrauten, dem damaligen Abteilungsleiter der Reichspolizeibehörde Åke Magnusson, sowie aus Olof Frånstedt, dem operativen Chef der Sicherheitspolizei (Säpo), besteht. Unter ihnen arbeitet eine Anzahl Polizisten, die auf verschiedene Art Fakten beigetragen haben.
    Ich selbst bin an dieser Arbeit nicht beteiligt, weder mit Rat oder Tat noch als Autor, aber ich weiß besser als viele, worum es geht. Es geht um »Lennart Geijer und seine Hurenkontakte«, und dass ihm fünf weitere Politiker Gesellschaft leisten, hat eher taktische und kosmetische Gründe.
    Als das Memorandum am 20. August fertig ist, vierzehn Tage vor der Wahl, setzt sich Carl Persson mit der Kanzlei des Ministerpräsidenten in Verbindung. Zwei Tage später treffen er und Åke Magnusson den Ministerpräsidenten Olof Palme und seinen Staatssekretär Thage G. Peterson im Kanslihuset , dem Haus der Regierungskanzlei, in Gamla Stan. Palme erklärt, er habe nicht die Absicht, im Augenblick etwas zu unternehmen. Erst wolle man die Wahl hinter sich bringen, und wenn diese vorüber sei, würde man die Frage auf höchstem politischem Niveau klären. Was Lennart Geijer beträfe, so würde dieser ja ungeachtet des Wahlergebnisses praktischerweise nach der Wahl in Rente gehen.
    Jetzt will ich erzählen, was an jenem Donnerstag geschah, der mein Leben veränderte.
    Am Vormittag hatte ich in der Stadt mit verschiedenen Besorgungen alle Hände voll zu tun, und es war bereits halb drei Uhr nachmittags, als ich in meinem Büro bei der Reichspolizeibehörde auftauchte. Auf meinem Schreibtisch liegen zwei Merkzettel der Sekretärin des Reichspolizeichefs. Ein Journalist von Dagens Nyheter , Peter Bratt, wolle mich dringend sprechen. Er habe dreimal angerufen und bitte um schnellen Rückruf.
    Ich rufe bei Bratt an und erreiche ihn auch beim ersten Versuch. Nach den normalen Floskeln kommt er zur Sache. Er arbeite an einer großen Enthüllung. Außerdem stehe diese kurz bevor.
    Es gehe um den ehemaligen Justizminister Lennart Geijer, seine Kontakte zu Huren, seine Verwicklung in den Doris-Hopp-Bordellskandal, seine Kontakte zu ihr und alle übrigen

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