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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Sie?«
    Burroughs’ Antwort kam ein wenig verzögert. »Ja.«
    »Sie sind ein Idiot«, sagte Quinn. Er blickte aus dem Heckfenster. Es waren Autos hinter ihnen, aber die Limousine entdeckte er nicht. »Haben Sie sie abgehängt?«, fragte er Murray.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Murray. »Ich denke, Sie sind noch da, aber nicht so dicht hinter uns.«
    »Sie machen das großartig. Sehen wir, ob wir noch ein bisschen mehr Abstand gewinnen können.«
    »Scheiße«, sagte Murray. »Ich bin ein toter Mann.«
    »Darum kümmere ich mich«, sagte Quinn. »Es wird Ihnen nichts passieren.«
    »Wie zum Teufel wollen Sie sich darum kümmern?«, fragte Murray und schaute zu Quinn zurück.
    »Sie müssen mir einfach vertrauen.«
    »Na prima! Werden wir die ganze Nacht herumfahren?«
    »Sie werden mich zuerst absetzen«, sagte Quinn. »Danach werden Sie vielleicht ein bisschen Urlaub machen wollen. Eine Woche sollte reichen.«
    »Sie Mistkerl«, sagte Murray.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn ich im Knast sitze«, sagte Quinn.
    »Sie werden es nie schaffen«, sagte Burroughs mit schwacher Stimme.
    »Tatsächlich?«, fragte Quinn. »Hoffen Sie lieber, dass es mir gelingt.« Er spähte durch die Windschutzscheibe. »Nehmen Sie die nächste nach rechts. Dann die nächste Straße wieder nach rechts.«
    Murray befolgte Quinns Anweisung. Sofort nach der zweiten Biegung sagte Quinn: »Rüber zum Randstein. Jetzt! «
    Murray fuhr an den Straßenrand und trat auf die Bremse. Quinn riss die Tür auf. »Keine Sorge«, sagte Quinn, als er ausstieg.
    »Ach, leck mich doch«, sagte Murray.
     
    Anstatt sofort von Brüssel abzufliegen, fuhr er nach Amsterdam, wo er um sieben Uhr zwanzig den KLM-Flug nach Hamburg nahm. Von dort fuhr er mit dem Zug nach Berlin und stieg am Bahnhof Zoologischer Garten aus. Er ging durch den Bahnhof zum Bahnsteig der nach Osten fahrenden U2, wo er nur wenige Minuten auf den nächsten Zug warten musste. Er nahm keine direkte Route zurück. Stattdessen stieg er oft um und überzeugte sich jedes Mal, dass ihm niemand folgte. Soweit er es überschauen konnte, hatte er keinen Schatten.
    Als er in Neukölln eintraf, war es halb zwei. Auf den Gehsteigen der Karl-Marx-Straße wimmelte es von Kauflustigen, die den verhältnismäßig warmen Tag ausnutzten. Quinn kaufte ein paar Bratwurst-Sandwichs und zwei Dosen Cola, dann machte er sich auf den Weg zurück zum Laden in der Karl-Marx-Straße.
    Fast erwartete er, Orlando nicht mehr und den Laden völlig verlassen vorzufinden. Aber als er die Tür öffnete und eintrat, spürte er, dass sie neben ihm stand, noch ehe er sie gesehen hatte.
    »Ich hätte dich töten können«, sagte sie.
    Er wandte sich ihr langsam zu. Sie hielt die Glock in der Hand, die hinunter zum Fußboden und auf Quinns Füße zeigte. Ihre Augen waren gerötet, ihr Gesicht abgehärmt und aschgrau. Quinn fragte sich, ob sie, während er fort gewesen war, auch nur eine Minute geschlafen hatte.
    »Wo zum Kuckuck bist du gewesen?«, fragte sie.
    »In Brüssel«, sagte er. »Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich nach Brüssel fahre.«
    »Ich dachte, du würdest schon gestern zurückkommen.« Ihre Augen blitzten zornig.
    »Es hat ein bisschen länger gedauert.«
    Er ging an ihr vorbei in den anderen Raum und setzte sich. Dann nahm er ein Sandwich aus der Tüte. Orlando folgte ihm nach einer Sekunde. Er hielt ihr die Tüte hin.
    »Ich hab auch eins für dich.«
    Sie ging an ihm vorbei, ignorierte die Tüte. »Du hättest mich anrufen sollen.«
    Quinn hätte sie um ein Haar angeblafft, doch er hielt sich zurück. »Tut mir leid«, sagte er. »Du hast recht, ich hätte anrufen sollen.« Er hob die Tüte ein wenig. »Nimm dir das Sandwich.«
    Einen Moment sah es so aus, als wolle sie ihm die Tüte aus der Hand schlagen. Dann aber nahm sie sie und setzte sich im Türkensitz vor ihm auf den Boden.
    Während sie aßen, berichtete er ihr von seiner Begegnung mit Burroughs. Orlando sagte nichts, nickte nur ab und zu.
    »Da ist noch etwas«, sagte er, nachdem er seinen Bericht aus Brüssel beendet hatte.
    Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    »Bevor ich nach Belgien fuhr, hatte ich etwas in meiner E-Mail.«
    In ihren Augen blitzte es auf. »Was?«
    »Ich zeige es dir.«
    Er hob den tragbaren Monitor vom Boden auf. Aus seiner Tasche nahm er seinen Flash Memory Stick und stöpselte ihn in einen Schlitz an der Seite des Monitors ein. Während er es tat, drehte Orlando sich um, damit sie auch den Bildschirm sehen konnte. Er

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