Der Profi - The Cleaner
Tisch neben dem Bett gelegt.«
»Wann können wir ihn wegbringen?«, fragte Quinn.
»In zwei Tagen«, antwortete der Arzt.
»In zwei Tagen?« Sophie schoss in die Höhe. »Er bleibt nicht zwei Tage hier. Bringt ihn ins Krankenhaus,wenn er so viel Hilfe braucht.«
»Sophie«, sagte Quinn ruhig, »ich habe dir gesagt, das ist nicht möglich. Ich weiß, dass ich viel verlange.«
»Ich verstehe nicht. Kein Krankenhaus? Wenn er dein Freund wäre, würdest du ihn hinbringen.«
»Er ist hier sicherer«, sagte Orlando.
Sophie starrte Orlando finster an. »Sie, ich weiß nicht einmal, wer Sie sind. Sagen Sie mir nicht, was sicher ist oder nicht. Sprechen Sie mich nicht einmal an.«
»Sophie …«, begann Quinn.
»Wer ist sie?« Sophie zeigte auf Orlando. »Ist sie deine Geliebte? Ist es das, was hier vorgeht?«
Quinn holte tief Atem. »Sie ist nicht meine Geliebte. Sie ist meine Kollegin.«
»Ich glaube dir nicht.«
»Ich schwöre, Sophie. Wir arbeiten zusammen.«
»Und dein Freund da drin? Arbeitest du auch mit ihm?«
»Ja.«
»Was ist das für eine Arbeit, bei der man deinen Freund zusammenschlägt? Und du ihn nicht ins Krankenhaus bringen kannst?«
Quinn seufzte. »Du musst mir vertrauen. Ich brauche deine Hilfe. Hier ist der sicherste Ort, an den ich ihn bringen konnte.«
Sophie atmete ein paar Mal tief ein, jeder Atemzug ein wenig länger als der vorhergehende. Ihr Schultern fielen leicht nach vorn.
»Ist er wirklich dein Freund?«, fragte sie jetzt mit leiser Stimme, beinahe niedergeschlagen.
»Ja«, sagte Quinn.
Eine Pause. »Zwei Tage?«, fragte Sophie und sah den Arzt an.
»Mehr nicht«, antwortete er.
Sie schwieg einen Moment. »Nun gut. Zwei Tage. Dann bringst du ihn weg.«
»Danke«, sagte Quinn.
Dr. Garber ging zur Tür. »Ich komme am Nachmittag wieder«, sagte er zu Sophie. »Quinn wird Ihnen meine Nummer geben, falls Sie mich früher brauchen sollten.«
Sophie sah Quinn an. »Was ist mit euch beiden? Geht ihr auch?«
»Orlando geht«, sagte Quinn, »ich bleibe bis morgen Früh. Aber dann habe ich etwas zu erledigen.«
Sophie schwieg ein paar Sekunden lang. »Gut«, sagte sie, wandte sich dann ab, ging in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
33
Die Nacht war unruhig verlaufen. Quinn hatte den größten Teil auf einem hölzernen Stuhl an Nates Bett zugebracht. Er wollte da sein, wenn sein Lehrling zu sich kam, aber Nate rührte sich kaum. Am Morgen fuhr Quinn in ihre Behelfsunterkunft in der Karl-Marx-Straße.
»Wie geht es ihm?«, fragte Orlando. Sie saß auf einem der beiden Klappstühle, den Monitor neben sich auf dem Boden.
Quinn stellte den zweiten Stuhl auf. »Unverändert.«
Sie sah Quinn an. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. »Sie werden nicht allzu glücklich darüber sein, dass wir ihn ge funden haben.«
»Da hast du recht«, pflichtete er ihr bei. »Hast du überhaupt geschlafen?«
»Was, wenn Piper oder Borko jetzt Garrett etwas antun?«, fragte sie, seine Frage ignorierend.
»Das ist das Letzte, das sie tun werden«, sagte Quinn. »Er ist das einzige Druckmittel gegen uns, das sie jetzt haben.«
Sie atmete tief ein und aus. »Es gibt da etwas, das du sehen solltest.«
»Was?«
»Als ich hierher zurückkam, nachdem ich dich heute Nacht verlassen hatte, habe ich die Kameras im Werk überprüft.«
»Und?«
»Irgendwann hat jemand mehrere Kartons in den Keller gestellt. Es muss geschehen sein, während wir Borko verfolgt haben. Die Kartons waren vorher nicht da.«
»Etwa aus dem Van, der am Eingang geparkt war?«, fragte Quinn.
»Könnte sein.«
»Lass sehen.«
Sie hob den Monitor vom Boden auf und schaltete ihn ein. Der Bildschirm wurde lebendig. Einer der Kellerräume wurde sichtbar.
»Sind das die Kartons?«, fragte Quinn. Es waren mehrere, einige standen auf dem Arbeitstisch, noch mehr aber auf dem Boden.
»Ja - a«, sagte sie. Ihre Stimme klang zögernd.
»Was ist?«, fragte Quinn.
Orlando starrte auf den Monitor.
»Es sind nur noch vierzehn », sagte sie.
»Und?«
»In der Nacht waren es zwanzig.«
Lautlos zählte Quinn die Kartons. Sie hatte recht. Es waren vierzehn. »Sind das Etiketten auf den Kartons?«, fragte Quinn.
»Ja. Aber ich konnte nicht nah genug herangehen, um sie lesen zu können.«
»Die Kugel«, sagte Quinn.
Orlando schaltete auf ein Live-Bild in der Hochsicherheitskammer. Quinn bekam beim Anblick des neuen Bildes große Augen.
»Ich glaube nicht, dass sich da etwas Gutes zusammenbraut«, sagte
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