Der Profi - The Cleaner
Waffe des Wachmanns wegrutschte. Quinn trat hinter ihnen ein und hob die Pistole auf. Orlando kam als Nächste herein und schloss die Tür hinter sich. Rechts neben Quinn sprang ein Mann aus einem Sessel auf. Er griff nach seiner Waffe, einer Uzi, die neben ihm auf dem Tisch lag. Quinn schoss dem Mann sofort in die Schulter, und er fiel in den Sessel zurück.
Quinn und Orlando standen mitten im Zimmer, die Waffen auf die Wachleute gerichtet.
»Sonst noch jemand hier?«, fragte er den Verletzten. »Und verflucht noch mal, lüg mich nicht an.«
»Nein«, grunzte der Mann.
Quinn sah sich im Zimmer um. In einer Ecke stand ein Bett, in dem jemand lag. Orlando hatte auch hingeschaut.
Quinn sah ihrem Gesicht die Enttäuschung und die ungebrochene Angst an. Der Mensch im Bett war viel zu groß, um ihr Sohn zu sein.
Quinn hatte genug gesehen. Zu seiner Linken waren zwei Türen dicht nebeneinander. Neben der einen stand eine wuchtig aussehende Kommode und darauf ein Fernseher.
»Wohin führen die beiden?«, fragte Quinn und zeigte auf die Türen.
»Toilette und Badezimmer«, sagte der Portier, der noch auf dem Boden lag.
Quinn sah wieder den Mann im Sessel an. »Hast du sonst noch was?«
Der Wachmann zögerte, dann rollte er ein Hosenbein auf; darunter kam eine Walther PPK in einem Wadenhalfter zum Vorschein.
»Zieh sie langsam raus und schieb sie rüber!«, befahl Quinn.
Der Mann gehorchte.
»Sonst noch etwas?«, fragte Quinn.
Der Mann schüttelte den Kopf. Quinn ging hinüber, nahm die Uzi vom Tisch und hängte sie sich über die Schulter. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit der Person im Bett zu. Ein kaukasischer Mann, Mitte zwanzig.
Nate.
Quinn musterte seine drei Gefangenen und zeigte dann auf die Toilettentür. »Rein mit euch. Ihr zwei in die Toilette«, sagte er zu den Wachleuten. »Und du«, er sah den Portier an, »du kannst das Badezimmer haben.«
Der Portier und der Wachmann standen vom Boden auf und gingen auf die beiden geschlossenen Türen zu.
»Du auch«, sagte Quinn zu dem Verletzten.
Es dauerte ein wenig, ehe er aufstehen konnte, dann folgte er aber den beiden anderen. Der unverletzte Wachmann öffnete die Toilettentür, und er und sein Kollege quetschten sich in den winzigen Raum.
Quinn ging zur Tür. »Telefone«, sagte er und streckte die Hand aus.
Nachdem die beiden Wachleute ihm ihre Handys ausgehändigt hatten, steckte er sie in die Tasche und schloss die Tür.
Der Portier saß schon im Badezimmer auf dem Deckel der Toilette.
»Hast du ein Telefon?«, fragte Quinn.
»Nein.«
»Bist du sicher?«, fragte Quinn mit hochgezogenen Brauen.
»Kein Telefon«, sagte der Mann hastig. »Es liegt unten unter dem Tresen.«
Quinn schloss die Tür und zog mit Orlandos Hilfe die schwere Kommode vor die beiden Türen.
Quinn trug Nate im Feuerwehrgriff durch die leere Hotellobby und durch den Haupteingang und hinaus in die Nacht. Orlando lief voraus und öffnete weit die Fondtür des Mercedes. Vorsichtig setzten sie Nate auf den Sitz.
»Quinn?« Mit fast geschlossenen Augen blickte Nate zu ihm auf.
»Alles okay«, sagte Quinn.
Nate begann noch etwas zu murmeln, doch die Augen fielen ihm zu, und sein Kopf sank nach hinten.
Quinn schloss die Tür. »Tut mir leid«, sagte er zu Orlando.
»Wohin bringen wir ihn?«, fragte Orlando, als habe sie ihn nicht gehört.
Quinn überlegte einen Moment. »Ich weiß, wohin.«
Sie stiegen in den Wagen. Nachdem Quinn den Wagen gestartet hatte, wandte er sich Orlando zu. »Wir werden Garrett auch finden.«
Ihre einzige Antwort war ein rasches, leeres Lächeln.
Sophie stand in der Tür der Bar und verabschiedete sich von einem ihrer Gäste, als Quinn vorfuhr und anhielt.
»Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich wiedersehe«, sagte sie, nachdem er aus dem Mercedes ausgestiegen war und um den Wagen herum auf sie zukam.
»Ich brauche deine Hilfe«, sagte er.
Sie machte ein paar Schritte auf den Wagen zu, blieb jedoch stehen, als Orlando die Tür auf der Beifahrerseite aufmachte und ausstieg.
»Wer ist das?«, fragte Sophie.
»Eine Freundin«, sagte Quinn.
Er ging zur hinteren Wagentür und öffnete sie. Mit Orlandos Hilfe hob er Nate aus dem Fond heraus. »Was fehlt ihm?«, fragte Sophie.
»Er ist verletzt.«
»Das seh ich. Wie?«
»Nicht wichtig.«
»Hast du …?«
»Nein.«
Nate stöhnte, als Quinn seine Stellung wechselte, um ihn besser halten zu können.
»Ich verstehe nicht«, sagte Sophie. »Was ist los?«
»Mein Freund wurde
Weitere Kostenlose Bücher