Der Profi - The Cleaner
ganze Ding.«
Widerstrebend reichte sie es ihm.
Im Ganzen waren es nur drei Bilder von Garrett: zwei kürzlich aufgenommen, das dritte zeigte Garrett als Baby. Doch es war das vierte Bild in dem Miniaturalbum, das Quinn interessierte.
Er nahm es heraus und hielt es über den Sitz, damit Nate es sah.
»Schau dir das an«, sagte er.
»Äh … ich fahre«, sagte Nate.
»Was machst du?«, fragte Orlando.
»Wirf einfach einen Blick darauf«, sagte Quinn zu Nate.
Nate nahm das Bild in die rechte Hand und hielt es sich dann dicht vor das Gesicht, die Augen noch immer auf der Fahrbahn. Einen Moment später blickte er hinunter. Doch anstatt nur einen kurzen Blick darauf zu werfen, blieben seine Augen auf dem Foto haften.
»Das reicht«, sagte Quinn und tippte ihm auf die Schulter.
»Schweinekerl«, sagte Nate, als er das Foto zurückreichte.
»Was?«, fragte Orlando.
»Das ist er«, sagte Nate.
»Das ist wer?«, Orlando wurde langsam zornig.
»Der Typ, den ich gesehen habe, als sie mich in dem Hotelzimmer einsperrten. Der ältere Kerl.« Nate warf rasch einen Blick zurück auf Orlando und sah dann durch den Rückspiegel Quinn an. »Ist das Dahl?«
Quinn hielt Orlando das Foto hin, doch sie nahm es nicht. Ihr war nur allzu klar, wen das Foto darstellte.
»Ich hab ihn auch gesehen«, sagte Quinn. »Er hat in dem BMW gesessen.«
»Das ist nicht möglich«, sagte sie, das Gesicht voller Unglauben.
Quinn hielt Orlandos Blick fest. »Er ist nicht tot.«
»Blödsinn. Du hast gesehen, wie er starb. Hast mir seine Asche gebracht.«
»Ich weiß.« Quinn wandte sich an Nate. »Und du bist sicher, dass das der Mann ist, den du gesehen hast.«
»Hundert Pro«, sagte Nate. »Ein bisschen älter vielleicht, aber er ist es, eindeutig. Wer ist er?«
»Nate hat sein Bild nie vorher gesehen«, sagte Quinn zu Orlando. »Vielleicht glaubst du mir nicht, aber Nate hat keinen Grund zu lügen.«
»Es kann nicht sein.« Nur drückte ihre Stimme jetzt mehr fassungslosen Unglauben aus als trotzigen Zorn.
»Denk darüber nach«, sagte Quinn. »Warum sollte jemand anders Garrett entführen.
»Aber Piper ist Dahl«, sagte Orlando, nach einem Fehler suchend, der doch irgendwo sein musste. »Er hatte Garrett entführt. Er ist derjenige, der versucht hat, dich zu töten. Du hast Piper gesehen, nicht Durrie. Richtig? Das muss es sein. Du hast dich geirrt. Die Explosion hat deinen Kopf durcheinandergebracht.«
»Durrie?«, sagte Nate verwirrt.
Quinn schüttelte den Kopf. »Piper ist nicht Dahl. Durrie ist Dahl. Ich glaube nicht, dass Piper irgendetwas mit der Sache zu tun hat. Leo Tucker war Durries Verbindungsmann in Vietnam. Nicht Piper. Zwar ist er Nate und mir gefolgt. Aber er hat es seinem alten Boss nie gesagt. Nur Durrie, weil er wusste, dass Durrie extrem interessiert sein würde.«
Orlando verstummte.
»Bieg hier ab«, sagte Quinn zu Nate.
Einen Augenblick später näherten sie sich wieder dem Hotel, nur diesmal von der anderen Seite des Gebäudes und abseits vom Haupteingang.
Das Hotel nahm einen ganzen Block ein. Obwohl die Architektur auf Quinn den Eindruck machte, als sei das Hotel erst vor Kurzem erbaut worden, hatte man sich große Mühe gegeben, es den umliegenden älteren Steingebäuden anzupassen.
»Schau dich nach einem Lieferanteneingang um«, sagte Quinn.
»Wir werden noch immer ein Problem mit den Sicherheitsleuten haben«, sagte Nate.
»Vielleicht.«
Nate lenkte die Limousine an einem zweiten öffentlichen Eingang vorbei, weniger auffallend als der Vordereingang, aber nicht weniger belebt. Anscheinend wurden alle Hotelgäste, die nicht zur Konferenz gehörten, dahin verwiesen. Eine Armee von Hotelpagen stand vor der Tür, und mit jedem neu eintreffenden Taxi löste sich einer aus der Reihe. Zwar standen auch mehrere Polizisten herum, sie schienen aber nur die Menge zu beobachten und hielten niemanden an.
»Er würde nicht hier hineinwollen«, sagte Quinn. »Nicht mit den Kartons.«
Seine Blicke flogen suchend umher. Plötzlich zeigte er mit dem Finger.
»Da ist es.«
Es war eine große Öffnung im Gebäude, breit genug für einen LKW, der Waren anlieferte. Der Text auf einer an der Mauer angebrachten Tafel besagte, das sei die Einfahrt für Lieferwagen und auch zum Parkplatz für das Hotelpersonal. Gleich am Anfang der Einfahrt standen zwei weitere Polizeibeamte. Sie waren warm angezogen, trugen lange Mäntel und Handschuhe.
»Fahr hier hinein«, sagte Quinn. »Aber bleib erst stehen, bis du ganz
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