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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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gehört würden. Schnell sah Quinn sich noch die Aufnahmen der restlichen Kameras an, um zu sehen, ob der Eindringling allein war. Nachdem er zufrieden festgestellt hatte, dass niemand sonst da war, kehrte er zu dem ursprünglichen Bild zurück. Der Eindringling hatte sich nicht bewegt.
    Quinn gab Nate mit einer Bewegung zu verstehen, er solle ihm seine Waffe geben. Nicht nötig, seine eigene herauszuholen, die Walther würde genügen. Nate reichte ihm die Pistole.
    »Schalldämpfer?«, flüsterte Quinn.
    Nate nickte, lief dann zu der Couch, wo er seine Lederjacke über die Armlehne drapiert hatte. Aus der Tasche holte er einen langen Zylinder. Er brachte ihn Quinn, der ihn auf den Lauf der Waffe aufschraubte.
    Quinn beugte sich zu Nate hinüber. »Bleib hier«, flüsterte er. »Wenn du es einmal an der Haustür klopfen hörst, mach auf.«
    »Was, wenn er Sie zuerst erwischt?«
    Quinn sah ihn ärgerlich an. »Wenn du es einmal an der Haustür klopfen hörst«, wiederholte er, »dann mach auf.«
    Nate nickte. »Okay.«

7
     
    Von außen sah es so aus, als hätte Quinns Haus nur zwei Ausbeziehungsweise Eingänge: durch die Haustür oder die angebaute Garage mit drei Stellplätzen. Aber es gab noch eine andere Möglichkeit, versteckt auf der Westseite des Gebäudes. Quinn nannte es seinen »Notausstieg«, eine kleine Tür, die sich fast perfekt in die sie umgebende Mauer einfügte. Quinn hatte sie selbst eingebaut, doch dies war das erste Mal, dass er sie tatsächlich benutzen musste.
    Leise und auf geölten Angeln schwang die Tür nach innen auf. Quinn wartete einen Moment und lauschte. Alles war ruhig. Er schlüpfte durch die Öffnung in die Nacht hinaus.
    Er kroch am Haus entlang und spähte zuerst vorsichtig um die Ecke.
    Der Eindringling war noch immer auf der Veranda, kniete aber nicht mehr unter dem Badezimmerfenster. Er stand jetzt auf der anderen Seite der Haustür, direkt unter dem Fenster der Eingangshalle. Da die innen angebrachten hölzernen Läden geschlossen waren, konnte er nicht hineinsehen.
    Schon wollte Quinn um die Hausecke herumgehen, als der Eindringling aus einer Stofftasche eine kleine schwarze Box hervorholte. Quinn blieb stehen und beobachtete ihn. Der Eindringling drückte die Box an die Fensterscheibe, wo sie sofort haften blieb. Dann holte er Kopfhörer aus der Tasche, schloss sie an die Box an und steckte sich eine Hörmuschel ins linke Ohr.
    Der Kerl ist kein einfacher Einbrecher, dachte Quinn. Das ist ein Profi.
    Quinn hatte die schwarze Box schon mal gesehen. Er besaß auch eine. Es war eine »Echobox«, ein Lauschapparat, der Geräusche aus dem Innern eines Gebäudes verstärkte, wenn man ihn an ein Fenster hielt. Am Glas festgehalten wurde er von einem Saugfuß, der sich ebenso schnell entfernen ließ. Im Augenblick konnte der Eindringling alles hören, was im Haus gesprochen wurde.
    Lautlos entfernte Quinn sich vom Haus und ging zu seinem BMW, der in der Einfahrt parkte. Er kam dadurch dem Eindringling zwar nicht näher, gelangte so aber hinter den Mistkerl. Er überprüfte die Walther, um sich zu versichern, dass der Schalldämpfer richtig saß, und ging zum Haus zurück.
    Der Eindringling hatte die Hörmuschel aus dem Ohr genommen und holte jetzt etwas anderes aus der Tasche. Quinn bewegte sich leise vorwärts und blieb erst stehen, als ihn nur noch etwa dreißig Zentimeter von dem ungeladenen Gast trennten.
    »Weglegen«, sagte er mit ruhiger, fester Stimme.
    Der Mann erstarrte, ließ dann die Hände sinken. In einer hielt er etwas Dünnes, einem Seil Ähnliches. Quinn erkannte es sofort. Es war ein Brandkabel. Ihm war nicht ganz klar, was der Kerl beabsichtigte, doch über sein ultimatives Ziel konnte kaum ein Zweifel bestehen.
    »Fallen lassen«, sagte Quinn.
    Der Eindringling befolgte den Befehl.
    »Jetzt umdrehen und aufrichten. Langsam.« Quinn blieb vorsichtig. »Hände hoch!«
    Der Eindringling befolgte Quinns Befehle. Er war etwa eins fünfundsiebzig groß, drahtig und konnte kaum mehr als siebzig Kilo wiegen. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Sogar sein Gesicht, mit irgendetwas Fettigem oder Schuhcreme beschmiert, war schwarz.
    »Fünf Schritte«, sagte Quinn, »zwei vom Fenster weg und drei zur Haustür.«
    Er beobachtete den Mann, der sich von seiner Tasche entfernte und auf die Tür zuging. Bisher befolgte der Kerl seine Befehle. Quinn machte einen Schritt vorwärts und behielt den Mann dabei scharf im Auge. »Dreh dich zur Mauer um«, sagte er.
    Als der Eindringling

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