Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
im anderen Zimmer mit jemandem telefonieren. Einen Augenblick später war er zurück.
    »Und?«, sagte Quinn.
    Nate sah zuerst Gibson und dann Quinn an. »Peter konnte nicht an den Apparat kommen.«
    »Sag ich doch.« Gibson lächelte jetzt.
    Quinn wandte sich an seinen Gefangenen. »Hab ich dich was gefragt?«
    Gibson zuckte mit den Schultern. »Dann halt den Mund.« Quinn sah Nate an. »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Misty.« Sie war Peters erste Assistentin.
    »Hast du ihr gesagt, was wir brauchen?«
    »Hab’s versucht, aber sie hat aufgelegt.«
    »Es kommt also keiner?«
    Nate schüttelte den Kopf.
    Quinn schloss einen Augenblick die Augen und überlegte. Als er sie aufschlug, reichte er Nate die Pistole. »Er darf sich nicht bewegen«, sagte er. »Wenn er’s doch tut, erschieß ihn.«
    Nate hatte das Telefon auf der Armlehne der Couch liegen lassen. Quinn nahm es auf und drückte auf Wahlwiederholung. Ein paar Sekunden später meldete sich Misty. »Ja?«
    »Ich bin’s, Quinn.«
    »Er hat jetzt keine Zeit, Quinn. Es geht hier ein bisschen verrückt zu.«
    »Hier auch«, sagte Quinn.
    Er hörte am anderen Ende der Leitung ein Seufzen. »Was hast du für ein Problem?«
    »Du meinst ein anderes als das, dass einer versucht mich zu töten?«
    »Dich auch?«
    »Was soll das heißen, ›dich auch‹?«
    »Bleib dran«, sagte sie hastig. »Ich will versuchen, Peter zu holen.«
    Es dauerte fast eine ganze Minute, ehe Peter sich meldete. Ohne Vorrede sagte er: »Was ist passiert?«
    »Ich habe eben Martin Gibson vor meiner Haustür gefunden, wo er auf der Lauer lag. Und es war kein Freundschaftsbesuch.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Sitzt in meiner Küche.«
    »Ist er tot?«
    »Nein«, sagte Quinn.
    »Wenigstens etwas.«
    »Jesus Christus, Peter, wer sollte mich töten wollen?«, fragte Quinn.
    »Nicht nur dich. Noch andere haben heute Nacht Besuch bekommen. Unglücklicherweise sind die meisten …«
    Peter ließ den Satz in der Luft hängen.
    »Andere?«, sagte Quinn. »Ist ein Muster erkennbar?«
    Peter schien zu zögern, sagte dann: »Sie scheinen es nur auf Mitglieder des Office abgesehen zu haben.«
    »Auf keine andere Agentur?«
    Wieder eine Pause. »Nein.«
    Quinn wurde plötzlich kalt. »Will man uns zerschlagen?«
    »Wir wissen noch nichts«, sagte Peter, aber seine Stimme klang zweifelnd.
    »Wer steckt dahinter?«
    »Wenn ich nicht mit dir reden müsste, hätte ich inzwischen vielleicht ein paar Antworten …« Peter holte tief Atem. »Selbst wenn ich etwas wüsste, die Sache betrifft das Office. Es ist un sere Sache, nicht …«
    Aus der Küche kam Lärm, unmittelbar gefolgt vom Fauchen einer den Schalldämpfer passierenden Kugel. Einen Moment später hörte Quinn das unverkennbare Geräusch von zwei aufeinander treffenden Körpern. Er ließ das Telefon fallen und griff sich Gibsons Waffe von der Couch.
    »Nate!«, rief er.
    Keine Antwort.
    Quinn lief auf die Küche zu, wobei er die halbhohe Wand, die die beiden Räume trennte, als Deckung benutzte. Er war nur noch einen knappen Meter entfernt, als direkt hinter ihm eine Kugel in die Wand einschlug.
    Ohne zu überlegen, warf er sich auf den Boden. Nach einer Sekunde zischten zwei weitere Kugeln über seinen Kopf hinweg. Er blieb auf dem Bauch liegen, schlängelte sich zur Ecke der Wand und spähte in die Küche. Nate lag auf dem Boden. Der Sessel, auf dem Gibson gesessen hatte, lag auf ihm. Von dieser Position aus konnte er nicht sehen, ob sein Lehrjunge noch atmete. Er schaute nach links, dann nach rechts. Gibson war nicht mehr da.
    Geduckt drehte Quinn sich um und ging ins Wohnzimmer zurück. Diesmal war die Ledercouch seine einzige Deckung. Er hielt einen Augenblick inne und horchte angestrengt.
    Nichts.
    Wohin Gibson auch gegangen sein mochte, es konnte nicht weit sein. Und obwohl Gibson Nates Waffe hatte, hatte Quinn eine Glock und ein Messer. Und er kannte den Grundriss seines Hauses besser als sonst jemand. Er kannte alle Verstecke, alle Ausgänge. Gibson war nur von der Haustür in die Küche gegangen. Jeder Schritt, den er machte, konnte nur ein Schritt ins Blaue sein.
    Draußen war der Mond hinter einen der nahen Höhenrücken gesunken. Die einzige Beleuchtung kam jetzt noch vom Flimmern des Fernsehers und von dem Licht, das in der Küche brannte.
    Quinn wagte einen Blick um die Couch herum. Nichts schien anders als sonst. Er überflog den Raum noch einmal mit den Augen, um sicher zu sein. Diesmal blieb sein Blick auf dem ledernen Lehnsessel haften,

Weitere Kostenlose Bücher