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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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der ungefähr drei Meter entfernt, zur Couch gewandt, dastand. Etwas stimmte nicht ganz. Es war der Schatten, den der ausgestopfte Sessel warf. Als er sich mit dem flimmernden Licht vom Fernseher veränderte, gab es Momente, in denen der Schatten größer war, als er sein sollte.
    Quinn beobachtete den Schatten kurz und verwarf die Veränderung fast als optische Täuschung. Dann bewegte sich der Schatten.
    Vorsichtig schob sich Quinn hinter der Couch hervor ins Wohnzimmer. Als er dem Lehnsesel näher kam, fingen seine Ohren Atemgeräusche auf - leise, aber unverkennbar.
    Er hob seine Waffe.
    »Steh auf«, sagte er.
    Gibson beugte sich über die Seite des Sessels und feuerte. Die Kugel verfehlte Quinn, aber nur um Zentimeter. Jetzt drückte er ab. Ein Höllenlärm erfüllte den Raum, ihm folgte sofort der ätzende Geruch des Schießpulvers. Die Kugel durchbohrte den Sessel fast haargenau in der Mitte.
    »Du Hundesohn!«, zischte Gibson mit schmerzerfüllter Stimme.
    »Genug?«, fragte Quinn. »Wirf die Waffe weg und komm raus. Aber langsam.«
    Gibson stand auf, sein linker Arm baumelte nutzlos an seiner Seite.
    »Jetzt leg die Waffe weg«, sagte Quinn.
    Einen Moment dachte er, Gibson werde gehorchen. Plötzlich stieß er sich jedoch vom Sessel ab, die Waffe in seiner rechten Hand bewegte sich rasch nach oben und zielte auf Quinn.
    Aber Quinn war bereit. Er drückte zuerst ab.
    Als Gibson rücklings gegen das Fenster knallte, war er schon tot. Das kugelsichere Glas vibrierte durch das Gewicht der Leiche des erfolglosen Killers, zerbrach aber nicht.
     
    Sofort lief Quinn in die Küche zurück. Nate lag noch immer unter dem Stuhl. Hastig stieß Quinn das schwere Möbelstück weg und legte die Hand auf den Hals seines Lehrlings. Der Puls schlug regelmäßig und kräftig. Quinn sah jetzt auch, dass Nates Brustkorb sich bewegte. Bei einer schnellen, oberflächlichen Untersuchung entdeckte er an seinem Rücken weder eine ein- noch eine austretende Wunde, und es sammelte sich auf dem Boden unter Nate auch keine Blutlache.
    Quinn beugte sich zu Nates linkem Ohr hinunter. »Nate«, sagte er.
    Keine Reaktion.
    »Nate, wach auf.«
    Nates Mund entwich ein leises Stöhnen. Im nächsten Moment flatterten seine Lider.
    »Ganz ruhig«, sagte Quinn. »Bist du getroffen?«
    Beide Augen öffneten sich langsam. »Quinn?«, sagte er undeutlich, weil er den Mund auf den Boden presste.
    »Bist du getroffen?«, wiederholte Quinn.
    »Ich glaub nicht.«
    »Dann sieh lieber nach.«
    Nate schloss wieder die Augen. Mühsam rollte er sich auf den Rücken. »Scheiße!«, stieß er hervor.
    »Was?«, fragte Quinn.
    Nate rieb sich die Wange. »Er hat mir einen Kinnhaken verpasst.«
    Auf einer Gesichtsseite hatte Nate einen roten Fleck, sonst schien er unverletzt.
    Quinn stand auf. »Vielleicht willst du dir ein bisschen Eis drauflegen.«
    Quinn ging ins Wohnzimmer zurück. Das Telefon lag noch auf der Couch, wo er es fallen gelassen hatte. Er nahm es auf und wollte eben telefonisch Hilfe holen, als er am anderen Ende eine dumpfe Stimme hörte.
    »Quinn?«, es war Peter.
    »Du bist noch immer in der Leitung?«
    »Was ist los?«
    »Gibson hatte sich befreit.«
    »Und?«
    »Er ist tot.«
    Peter antwortete nicht sofort. »Es wäre besser gewesen, wenn du ihn lebendig dingfest gemacht hättest.«
    »Nun, verdammt. Ich wünschte, du hättest mir das früher gesagt. Oder vielleicht hätte ich ihn bitten sollen, einen Moment zu warten, bis unser Gespräch zu Ende ist.«
    »Gib mir die Einzelheiten.«
    Quinn atmete tief durch und berichtete dann.
    »Brauchst du Hilfe beim Entsorgen?«, fragte Peter.
    »Ich kümmere mich schon darum.« Quinn unterbrach sich. »Wirst du mir jetzt sagen, was los ist?«
    In der Leitung blieb es einen Moment still, dann: »Wir sind nicht sicher.«
    »Dir ist klar, dass ich nicht nach D. C. komme, oder?«
    »Es ist zur Zeit ohnehin keine gute Idee. Ich denke, du solltest einfach verduften.«
    »Ist das eine offizielle Weisung?«
    »Sagen wir einfach offiziell inoffiziell«, sagte Peter. »Mach dich aus dem Staub. Mir ist egal, wohin. Tatsächlich will ich’s gar nicht wissen.«
    »Der Mistkerl hat gewusst, wo ich wohne«, sagte Quinn, mehr zu sich selbst als zu Peter.
    »Ein Grund mehr, von dort zu verschwinden. Wer immer hinter der Sache steckt, könnte es noch einmal auf dich abgesehen haben. Und wenn du bleibst, wo sie dich finden können, haben sie das nächste Mal vielleicht Glück. Aber du hast die Wahl.«
    »Ich hab die

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