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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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begann Quinn mit der freien Hand zu boxen und versuchte, die Messerhand zu befreien. Quinn presste sich an ihn und bot dem Mann nur seinen Rücken für die Schläge. Der Dealer atmete schneller,jedes Keuchen lauter als das letzte, während seine Frustration zunahm.
    Quinn verdrehte dem Mann das Handgelenk, damit er das Messer fallen ließ. Aber der Dealer hatte einen kräftigen Griff. Die Taktik ändernd, wich Quinn ein wenig zurück und warf sich dann zurück gegen die Brust des Mannes. Er tat es wieder. Und tat es noch einmal. Beim dritten Mal presste er dem Gegner den Atem aus den Lungen. Erstaunlicherweise ließ das Arschloch das Messer noch immer nicht los.
    Während der Mann keuchend um Atem rang, blickte Quinn schnell um sich. In der Nähe entdeckte er ein altes Rohr, vielleicht zehn Zentimeter stark, das an der Seite des Gebäudes nach oben verlief. Quinn zerrte den Dealer zu dem Rohr und knallte das Handgelenk wieder und wieder dagegen.
    Plötzlich knackte es, und der Mann schrie auf vor Schmerz. Das Messer fiel klappernd zu Boden. Quinn fand es mit dem Fuß und stieß es so weit wie möglich weg, erst dann ließ er den Mann los. Er hätte sich nicht zu bemühen brauchen. Der Dealer rutschte an der Mauer hinunter, bis er auf dem Boden saß, und hielt seinen Arm auf den Knien fest.
    »Du Mistkerl«, sagte er.
    Quinn bückte sich, packte den Mann bei den Haaren und bog seinen Kopf nach hinten, bis ihre Augen sich trafen.
    »Wenn jemand nein zu dir sagt, solltest du darauf hören«, sagte er.
    Er ließ die Haare des Mannes los und richtete sich auf.
    »Was, zum Teufel?«, rief eine Stimme auf Englisch.
    Schritte. Es war Leo Tucker. »Biste in Ordnung, Kumpel?«, fragte Tucker, als er Quinn erreichte.
    »Mir geht’s gut.«
    Tucker blickte hinunter auf den sich windenden Drogendealer. »Wer, zum Teufel, ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich hab gesehen, wie er gegen dich zum Schlag ausgeholt hat.« Tucker nickte bewundernd. »Großartig gemacht.«
    »Er ist high. Es war nicht schwierig.«
    In der Ferne hörten sie Sirenengeheul.
    »Christ«, sagte Tucker. »Das Letzte, was du brauchst, ist eine Begegnung mit der Polizei. Gehen wir.«
    Tucker ging auf ein Taxi zu, das eben vorgefahren war. Quinn hatte kein Verlangen, mit den Kommunalbehörden zu tun zu bekommen, also folgte er ihm. Tucker hielt ihm die Tür auf.
    »Danke«, sagte Quinn. »Bin dir was schuldig.«
    »Steig nur ein«, sagte Tucker.
    Quinn stieg ein.
    »Du musst rüberrutschen«, sagte Tucker, an die Tür gelehnt.
    »Danke für deine Hilfe, aber von hier schaff’ ich’s allein.«
    Dann sah Quinn die Pistole in Tuckers Hand. Der Australier lächelte, und Quinn rutschte hinüber.

14
     
    Tucker sagte etwas auf Vietnamesisch zum Taxifahrer, lehnte sich dann zurück und lächelte Quinn wieder an. »Schau nicht so finster drein, Kumpel. Sobald wir unser Geschäft erledigt haben, kannst du deiner Wege gehen.«
    »Und was für ein Geschäft sollte das wohl sein?«, fragte Quinn.
    Tucker sagte nichts.
    Quinn zuckte mit den Schultern, als wolle er andeuten, dass ihm die Antwort egal sei. In gewisser Weise stimmte das auch. Überleben war jetzt sein wichtigstes Ziel. Er konnte es sich nicht leisten zu glauben, Tucker werde ihn gehen lassen, nachdem sie ihr »Geschäft« erledigt hatten. Doch bis sich eine Gelegenheit ergab zu fliehen, musste er mitspielen.
    Sie schwiegen. Ohne auf die Uhr zu sehen, schätzte Quinn, dass es kurz vor zehn war. Während der Fahrt durch die Stadt bemühte sich Quinn, sich die Strecke einzuprägen. Ein Hotel hier, ein Bambusgerüst da und dort eine dreistöckige Pagode; in einem Fenster hing eine blaue Laterne. Obwohl er durch einen Teil der Stadt fuhr, in dem er noch nie gewesen war, wusste er, dass er, so er die Gelegenheit hatte, zurückfinden würde in vertraute Gegenden. Nach etwa zehn Minuten kamen sie in ein Gebiet, das vorwiegend aus Wohnhäusern bestand, nicht nur Häusern mit Miet- oder Eigentumswohnungen, sondern auch aus ein paar Villen. Tucker beugte sich vor und sagte etwas zum Fahrer, der nickte und in die nächste Straße einbog. Hier waren die Häuser anders - größer, gepflegter. Zwei Blocks weiter hielt das Taxi neben einer hohen weißen Wand. Am linken Ende der Wand war ein Tor, vor dem zwei Vietnamesen standen. Als das Taxi anhielt, musterten sie es misstrauisch. An der Art, wie sie dastanden, wusste Quinn, dass sie bewaffnet waren.
    Tucker reichte dem Taxifahrer ein paar Geldscheine. »Wir sind am Ziel«,

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