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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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empfehle Ihnen, sich mehr unter Kontrolle zu haben! Jemand hat vor Ihrer Nase Ihren Boss in Hackfleisch verwandelt. Ich glaube, es ist besser, wenn Sie sich da nicht noch zusätzliche Probleme schaffen.«
    » Olé … ! «, applaudierte Javier Moncada verblüfft. »Ich finde auch, Sie sollten die Geduld meiner Kollegin nicht weiter strapazieren, Oberst.«
    Cruz schlüpfte an dem wutschnaubenden Leibwächter vorbei und trat auf die Dame des Hauses zu.
    »Mein herzliches Beileid, Señora Tschernekowa.« Die Frau des Mafiabosses erging sich in einer gelangweilten Geste. »Ich bin mir bewusst, dass dies für Sie ein äußerst schmerzhafter Moment ist, aber ich habe die Pflicht, Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Wenn Sie möchten, bringen wir es gleich hier hinter uns. Oder wir fahren ins Kommissariat …«, ergänzte Cruz in Erwartung von Dratschews Protesten. »Ich glaube allerdings, es ist bequemer für Sie, wenn wir uns hier vor Ort aussprechen.«
    »Fragen Sie!«
    »Schildern Sie mir bitte genau, was seit Ihrem gemeinsamen Abendessen vorgefallen ist. Erlauben Sie, dass ich Platz nehme?«
    Señora Tschernekowa bot Cruz einen Stuhl an. Sie wirkte weiterhin völlig gleichgültig.
    »Sergej und ich haben gegessen, Fisch … Weißwein. Dann bin ich ins Schlafzimmer gegangen und habe ein Buch gelesen. Wollen Sie Titel wissen?«
    Ihre Worte klangen holprig. Eine Wirkung des Whiskeys und der Schlaftabletten, die Señora Tschernekowa, wie Cruz wusste, jeden Abend vor dem Schlafengehen einnahm.
    »Nein, nicht nötig.«
    Señora Tschernekowa tat einen langen Zug an ihrer Zigarette.
    »Danach blieb Sergej noch etwas im Büro, er hatte Arbeit …«, bemerkte sie in leicht ironischem Tonfall. »Später ist er zum Schwimmen runtergegangen … wie jede Nacht. Und plötzlich höre ich … vzriv !«
    » Explosion «, übersetzte Dratschew widerwillig.
    » Da … Explosion! Und ich renne raus. Das ist schon ganze Geschichte! Bin ich verdächtig?«
    »Am Anfang einer Ermittlung können wir niemanden ausschließen, Señora Tschernekowa. Haben Sie außer der Explosion noch irgendein verdächtiges Geräusch gehört?«
    » Njet .«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wer Ihren Mann umbringen wollte?«, hakte Cruz nach.
    »Viele Leute. Ich weiß nicht genau …«
    »Ich meine, ob Sie in den letzten Tagen vielleicht einen Streit bemerkt haben, eine heftigere Auseinandersetzung?«
    Oberst Dratschew sagte in mahnendem Ton etwas auf Russisch zu Señora Tschernekowa. Diese zuckte lediglich mit den Schultern und presste die Lippen aufeinander. Mehr war aus der Gattin des Ermordeten nicht herauszubekommen. Also machten sich Cruz und Moncada auf die Suche nach ihren Kollegen und nach dem, was von dem toten Russen im Garten übrig geblieben war. Der Gerichtsmediziner war am Rand des Schwimmbeckens noch immer mit seiner Arbeit beschäftigt. Die Blitzlichter der Fotoapparate ließen Liegestühle, Pool und Leiche wie bei einem Gewitter grell aufscheinen. Die Leute von der Spurensicherung sortierten Beweisstücke und übersäten das Gelände mit nummerierten Schildchen.
    »Navarro!«
    Es war die Stimme des Kommissars.
    »Hat die Tschernekowa was ausgesagt?«
    Cruz schüttelte den Kopf. Sie zögerte mit der Antwort:
    »Na ja … sie behauptet, sie hätte außer dem Lärm der Explosion nichts mitbekommen. Ihr Bodyguard hat nicht den leisesten Schimmer, obwohl er so tut, als wüsste er was. Aber ich habe das Gefühl, er wird bald ein paar Köpfe rollen lassen, um es herauszufinden. Es könnte zu einem Blutbad kommen.«
    »Eine schöne Bescherung«, schimpfte der Kommissar. »Da sind wir denen ein Jahr lang auf den Fersen, und dann kommt hier plötzlich irgendwer vorbei und vermasselt uns die Arbeit … Wer war denn auf dem Beobachtungsposten?«
    Eigentlich wollte Cruz keinen ihrer Kollegen denunzieren. Aber ihr blieb keine andere Wahl:
    »Charly. Er hat nichts bemerkt …«
    »Was heißt hier: Er hat nichts bemerkt ?«, brüllte der Kommissar. »Da legt jemand vor eurer Nase Sergej Tschernekow um, und … Himmelherrgott … keiner kriegt was mit! Die werden sich bis zum Jüngsten Gericht über uns totlachen. Verdächtige, Navarro, ich brauche Verdächtige! Übrigens: Aus welcher Richtung kam das Geschoss überhaupt?«, insistierte ihr Vorgesetzter mit noch lauterer Stimme.
    Der Mann ist so reizend wie ein Hämorridenleiden. Wahrscheinlich wäre die Hilfskommissarin mit meiner Einschätzung komplett einverstanden gewesen. Cruz wollte gerade antworten, als ihr der

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