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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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Kommissar erneut ins Wort fiel:
    »Schluss jetzt, Navarro! Schnappen Sie sich diesen Versager von Moncada und durchkämmen Sie das Gebiet so lange, bis Sie was finden. Anschließend verhören Sie sämtliche Nachbarn. Ist mir scheißegal, ob die noch schlafen wollen oder zur Arbeit müssen. Heute Vormittag will ich einen vollständigen Bericht auf dem Schreibtisch. Klar?«
    Die Hilfskommissarin wollte noch sagen, dass sie mit der Fahndung bereits begonnen habe, aber dann hielt sie doch lieber den Mund. Ihr Chef wandte sich ab und ging zu seinem Wagen. Auf seinem Weg schnauzte er jeden an, der ihm in die Quere kam.
    »Was hast du für mich?«, erkundigte sich Cruz bei dem Mitarbeiter der Forensikabteilung.
    »Ich hab schon mit deinem Kollegen Marc darüber gesprochen …«
    »Ach ja? Dann wäre es nicht schlecht, wenn du es mir jetzt auch verrätst.«
    »Der Russe ist mausetot!«, sagte der Forensiker mit makabrem Lächeln. »Dem Zustand der Leiche zufolge müssen wir davon ausgehen, dass jemand eine potente Granate in den Pool geschleudert hat. An den Wänden des Schwimmbeckens haben wir Granatsplitter gefunden. Auch ohne abschließende Autopsie versichere ich dir, dass von seinen inneren Organen nur noch Püree übrig ist! Außerdem fehlt ihm ein Bein. Es wurde ihm mit Stumpf und Stiel ausgerissen. Liegt irgendwo da drüben …« Er zeigte mit dem Daumen über seine Schulter.
    Cruz nahm die nähere Umgebung unter die Lupe. Da sie das Gelände in- und auswendig kannte, folgerte sie, dass es nur zwei Orte geben konnte, von denen aus jemand in der Lage gewesen wäre, eine Granate ins Schwimmbecken zu werfen. Der eine war ihr eigener Beobachtungsposten, und der andere befand sich auf der gegenüberliegenden Seite des Anwesens auf einer Anhöhe. Sie kannte den Ort bestens, da sie ihn ebenfalls geprüft hatte. Allerdings konnte man von dort aus nur die Küche und den Pool sehen. Das jagte ihr einen Schauer über den Rücken: Der Killer wusste offensichtlich, dass die Polizisten die Villa beschatteten, und es hatte ihn nicht im Geringsten gestört. Ein gefährlicher Typ!
    In Wirklichkeit war Tschernekows Mörder nicht nur ein »gefährlicher Typ«, sondern ein Psychopath par excellence … Aber das konnte Cruz Navarro zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
    Die Hilfskommissarin biss die Zähne zusammen und stieg in Begleitung von Moncada und Charly den Hügel hinauf.
    Es fiel den drei Kripobeamten nicht schwer, die Flugbahn der Granate nachzuvollziehen, und noch weniger, den Ort ausfindig zu machen, von dem aus sie abgefeuert worden war. »Jemanden mit einem Granatwerfer töten – auf so eine Idee kann doch bloß ein Geistesgestörter kommen«, sagte sich Cruz.
    »Da seht mal!«, rief Charly. »Das Gestrüpp ist niedergetrampelt. Ich wette, hier lag er auf der Lauer. Gute Sicht, freie Schussbahn …«
    »Auf keinen Fall näher ran!«, warnte Moncada. »Wir sollten besser die technische Untersuchungsbrigade rufen.«
    Die drei Polizisten stiegen wieder zur Villa hinunter. Cruz fluchte noch bis zum Morgengrauen darüber, dass es gerade Tschernekow hatte erwischen müssen. Anschließend verhörte sie die beiden Zeugen, die sich zu einer Aussage bereit erklärt hatten: die Frau im Morgenrock und der Achtzigjährige. Der ältere Herr, der sich über Schlafstörungen beklagte und pathologische Angst vor Einbrechern hatte, glaubte, an der Böschung der benachbarten Straße einen geparkten Mietwagen gesehen zu haben. Natürlich erinnerte er sich weder an das Nummernschild noch an die Marke oder das Modell des Wagens (»dunkel oder hell, keine Ahnung? – In der Nacht sind alle Katzen grau. Und außerdem, wissen Sie, ich sehe schlecht …«). Dennoch war er der festen Überzeugung, dass es sich nur um einen Mietwagen gehandelt haben konnte. Ganz funkelnagelneu habe das Auto ausgesehen, außerdem kannte er alle Fahrzeuge im Viertel. Cruz Navarro suchte die gesamte George-Sand -Siedlung nach dem Pkw ab. Sie fand nichts. Der Hinweis konnte etwas bedeuten oder auch nicht …

Lassen Sie mich jetzt aber zuerst erzählen, wie ich den Herz-Buben verkaufte und wie ich kurz darauf in ein Schlamassel geriet, das mich beinahe das Leben gekostet hätte.
    Am selben Tag, an dem Sergej Tschernekow für immer sein Leben aushauchte, landete ich – über zweitausend Kilometer östlich – auf dem Flughafen von Istanbul. Ich durchquerte rasch den Zoll, und da ich außer meinem leichten Rucksack nichts bei mir trug, ersparte ich mir das öde

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