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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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inmitten eines englischen Detektivromans gefühlt. Die Plaza Mayor war ein ungewöhnlicher Ort für unser Treffen, aber sie bot uns im Fall einer Flucht den Vorteil, dass sie über insgesamt neun Ausgänge verfügte. Außerdem waren zu viele Menschen um uns herum, als dass Jarrete es gewagt hätte, uns umzubringen.
    »Corsini, deine Idee überzeugt mich immer weniger«, sagte Cruz leise, während sie neben mir herlief.
    »Willst du etwa einen Rückzieher machen?«
    Die zwei Gestalten unter dem Torbogen hatten uns inzwischen entdeckt. Der kräftigere der beiden löste sich von der Mauer, an die er gelehnt stand. Es lagen noch andere auf der Lauer: Zwei von ihnen spähten, ohne sich besonders zu tarnen, hinter einer Steinsäule hervor. Die schimmernde Glut einer Zigarette schlug in der Finsternis eine Pirouette und hinterließ einen Funkenregen auf dem Pflaster.
    »Nein, will ich nicht. Aber selbst Pfadfinder wissen, dass man nicht blindlings in einen Hinterhalt laufen darf.«
    »Aber das gilt nur für den Fall, dass du über eine andere Alternative verfügst«, konterte ich. »Vertrau mir, Cruz!«
    »Corsini, sag doch bitte so was nicht …«
    Die letzten Schritte gingen wir in tiefes Schweigen gehüllt. Wir waren uns des Risikos, das wir eingingen, vollkommen bewusst. Der Arco de Cuchilleros ist eine Passage von etwa zehn Meter Länge unter einer massiven Steindecke. Über sie verlässt man die Plaza Mayor, nach ein paar Treppenstufen gelangt man zur Calle de los Cuchilleros.
    Unter dem Torbogen stand Jarrete in Begleitung des Mannes, der mich im Loft geschlagen hatte. Wir blieben ein paar Meter vor ihnen stehen. Cruz vergrub die Hände in der Jacke und unterdrückte einen Schauer. Es war eine eisige Nacht, daran erinnere ich mich noch genau. Jarrete nahm die Überreste einer fast aufgerauchten Zigarette aus dem Mund und warf sie zu Boden.
    »Corsini, entweder bist du der größte Schwachkopf, der mir untergekommen ist, oder du bist besonders schlau. Ehrlich gesagt tendiere ich zu Ersterem!«
    Mit leichtem Kopfnicken begrüßte ich Rasputin .
    »Herr Kommissar«, erwiderte ich, »mein Onkel Enzo hat mir einmal beigebracht, dass sich einem selbst in den verwickelsten Situationen oft große Chancen bieten. Es ist alles eine Frage des Suchens und des Riskierens!«
    Daraufhin gab Jarrete seinem Untergebenen ein Zeichen. Der Mann näherte sich mir. Ich streckte die Arme nur leicht von mir (meinen linken Arm zu heben ver ursachte mir nach wie vor höllische Schmerzen). Der Riese filzte mich blitzschnell und mit großer Professionalität, wobei er kurz an meiner Glock verweilte, die unter meiner linken Achselhöhle steckte. Anschließend richtete er sich auf und sagte:
    »Nichts außer einer Knarre unter der linken Achselhöhle!«
    Dann näherte er sich Cruz. Noch bevor er überhaupt begann, sie abzutasten, hatte die Hilfskommissarin ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Der Mann riss die Augen auf und hätte sie beinahe zurückgeohrfeigt.
    »Sag deinem tollwütigen Köter, er soll mich gefälligst nicht anrühren!«, sagte die Hilfskommissarin zähneknirschend.
    Das fing ja gut an!
    »Du Nut…«, zischte der Riese sie an und ging mit erhobener Hand auf Cruz los.
    »Bleib, wo du bist!«, sagte Jarrete mit ruhiger Stimme. »Und Sie, Navarro, Sie lassen sich jetzt entweder durchsuchen, oder ich betrachte unser Treffen hiermit für beendet.«
    »Sie wird sich nicht durchsuchen lassen«, fiel ich ihm ins Wort. »Du willst sie doch nur deshalb durchsuchen, weil du denkst, wir hätten Mikrofone versteckt. Ich kann dir versichern, dass das nicht nötig ist. Unter uns gesagt, brauchen wir für das hier keine Mikros. Pass auf, ich werde es dir erklären.«
    Eine städtische Reinigungskraft schob ihren Müllwagen mit Eimern und Besen an uns vorüber. Der Mann sah uns aus dem Augenwinkel an, dann ging er weiter seiner Arbeit nach, als wäre nichts geschehen. Er war es gewohnt, in der Madrider Nacht alles Mögliche zu sehen.
    Mit einer Bewegung, die nicht zu hastig wirken durfte –Jarrete sollte keinesfalls die Nerven verlieren –, zog ich einen Umschlag aus meinem Sakko.
    Daraufhin sagte Jarrete mit klarer Stimme: »Corsini, der einzige Grund, weshalb ich mich dazu herablasse, mit einem per Haftbefehl gesuchten Kriminellen wie dir zu sprechen, ist, weil ich neugierig bin, wie weit deine Dreistigkeit geht. Keine Ahnung, wie du Hilfskommissarin Navarro dazu gebracht hast, dich bei deinen Untaten zu unterstützen, oder wie viel du

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