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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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meinte, der Zweite Weltkrieg sei noch einmal ausgebrochen. Und eine Frau, die uns inständig darum bat, die Katzen des Viertels mit unserer Dienstwaffe zu liquidieren, weil sie ihren Pudel nicht in Frieden lassen!«
    »Einen Hinweis gibt es allerdings doch«, brachte Cruz müde hervor. »Der Deutsche besteht darauf, einen Mietwagen gesehen zu haben, der in einer Seitenstraße geparkt war. Aber als ich nach dem Wagen gesucht hab, war er nicht mehr da!«
    »Verdammt«, protestierte Charly. »Ich hab den Deutschen vor dir verhört, mir hat er kein Sterbenswörtchen davon erzählt …«
    »Ja, ja, was weiblicher Charme so alles schafft«, witzelte Moncada. »Aber woher will der Mann wissen, dass es ein Mietwagen war?«
    »Er vermutet es. Na ja, er ist sich einigermaßen sicher.« Cruz zuckte mit den Schultern. »Er behauptet, die Autos aller Nachbarn und Hausangestellten der George-Sand -Siedlung zu kennen. Und daraus schließt er, dass es nur ein gemietetes Auto gewesen sein kann.«
    »Na ja, besser als gar nichts«, sagte Moncada. »Wenn der Killer es gemietet hat, bräuchten wir also die Kundenlisten von sämtlichen Mietwagenfirmen der vergangenen Woche. Kannst du das übernehmen, Cruz?«
    »Klar doch!«
    »Und sonst?«, fuhr Moncada fort. »Wir wissen, von welcher Stelle die Granate abgeschossen wurde, wir haben eine in tausend Teile zerstückelte Leiche und ein Grüppchen Russen, die nicht die geringste Lust haben zu singen. Señora Tschernekowa und das Dienstpersonal haben nichts gesehen, ihr netter Leibwächter, Oberst Dratschew, ist ahnungslos. Zumindest behauptet er das. Die Abteilung für Ballistik hat uns versichert, dass sie uns in ein paar Tagen, sobald sie die Granatsplitter aus dem Pool analysiert haben, mitteilen kann, um welchen Waffentyp es sich handelt. Gut, dann verteilen wir also die Aufgaben: Cruz, Mietwagenfirmen. Charly, du kontaktierst Ballistik und Forensik, und du, Marc, sprichst mit der Zollfahndung, ob die was von einem berüchtigten Killer wissen, den es frisch auf die Insel verschlagen hat. Ach, und natürlich muss jeder von uns seine Spitzel ausquetschen, was man auf der Straße so hört.« Dann hielt Moncada einen Zettel in die Luft: »Und hier habe ich für euch noch eine Liste der Top Ten , die Tschernekow lieber tot als lebendig sehen wollten. Damit ihr wisst, mit wem wir es zu tun haben: Türken, Afrikaner, Peruaner, Kolumbianer, Nigerianer, Chinesen, Kosovo-Albaner … Wir können ja Wetten abschließen.«
    Cruz sagte mit vollem Mund:
    »Die Bulgaren. Gueorgieu hasste Tschernekow wie die Pest.«
    Moncada gab klar zu verstehen, dass er Cruz’ Vermutung nicht teilte.
    »Also ich setze eher auf die Türken. Dass Tschernekow die rechte Hand von Bedreddin liquidiert hat, hat Letzterer ihm nie verziehen. Ich erinnere mich noch genau, wie das Mädchen vom Konsulat rot anlief, als es die Abhörprotokolle für uns übersetzen musste.«
    »Hast du die Telefonnummer?«
    »Welche? Die von Bedreddin?«
    »Nein, du Blödmann. Ich meine natürlich die der Übersetzerin!«
    Javi Moncada verdrehte die Augen. Cruz musste schmunzeln. Sie genoss die lockere, kameradschaftliche Atmosphäre ihres Teams, die sich völlig von ihrer vorherigen Arbeitsstelle unterschied.
    Dann warf Marc ein: »Ich wette, es waren die Afrikaner. Es war ihre ganz eigene Art, sich die Revolutionssteuer vom Hals zu schaffen, die ihnen Tschernekow für das Haschisch abluchsen wollte. Zumindest wäre es für die Marokkaner typisch.«
    Im Grunde hätte es jeder von ihnen gewesen sein können – alle hatten Gründe zuhauf, den Russen lieber heute als morgen tot zu sehen. Und in dem sonderbaren Dschungel, in dem die Polizei und wir outlaws nun mal leben, wird die reine Absicht oft ganz schnell zur Realität.
    »Also …«, sagte Moncada. »Wie wär’s, wenn wir uns an die Arbeit machen? Morgen vergleichen wir, was jeder von uns ermittelt hat. Cruz, da du ihn schon einmal erwähnt hast: Übernimm bitte auch Gueorgieu!«
    Sie verteilten die restlichen Namen, schluckten die letzten Brocken ihres Mittagsimbiss’ hinunter und verließen das Kommissariat mit müden Knochen um Punkt drei Uhr nachmittags. Kurz vor der Tür zum Ausgang traf Cruz auf den Kommissar.
    »Wohin des Wegs?«, erkundigte er sich übel gelaunt.
    »Zum Verhör mit Damian Gueorgieu vom Clan der Bulg…«
    »Danke, Frau Hilfskommissarin, ich weiß selbst, wer Gueorgieu ist!«
    »Ich vermute, die Bulgaren sind in der Zwischenzeit über das Geschehene informiert«, fuhr

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