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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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dieser Art besitzen Magazine für insgesamt dreißig Schuss. Der Killer muss also mindestens zweimal nachgeladen haben. Und dann sagen unsere Richter wieder, es liege keine eindeutige Tötungsabsicht vor …«, ergänzte Jarrete mit einer Mischung aus Ironie und Ressentiment. Cruz setzte eine neutrale Miene auf, sie hielt sich vorerst bedeckt. »Ansonsten haben wir keine Informationen, deswegen habe ich meinen Kollegen gebeten, dass er Sie zu uns nach Madrid schickt. Was haben Sie denn auf Mallorca herausgefunden?«
    Cruz rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Es ist noch zu früh, um Genaueres zu sagen.«
    Der Kommissar verschränkte die Hände und musterte Cruz eingehend.
    »Dann stellen Sie mal Mutmaßungen an …!«
    »Allem Anschein nach hat Tschernekows Mörder einen Granatwerfer eingesetzt, und zwar auf einem in der Nähe gelegenen Hügel. Wir haben den Ort, von dem aus geschossen wurde, inzwischen lokalisiert. Seither suchen wir nach Spuren, Fingerabdrücken, weiteren Indizien. Unsere Experten werden uns in ein paar Tagen den verwendeten Waffentyp nennen.«
    »Einen Granatwerfer …?«
    »Das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung. Ich kann mir ebenfalls kaum vorstellen, was den Mörder dazu veran lasst hat, eine derart unpraktische Waffe zu benutzen. Von seinem Standort aus wäre ein Gewehr mit Zielfernrohr angebrachter gewesen. Die Forensikabteilung ist der Meinung, so was könne auch ein Hinweis auf eine Persönlichkeitsstörung sein.«
    »Und welcher Meinung sind Sie?«
    Cruz wusste nicht, was sie antworten sollte. Kommissar Jarrete durchbohrte sie hartnäckig mit seinem fordernden Blick:
    »Geschätzte Hilfskommissarin, in der Welt der Mafiosi, mit der wir es zu tun haben, gehören geistesgestörte Psychopathen zur Tagesordnung! Haben Sie in Palma irgendwelche Verdächtigen?«
    »Tschernekow hatte viele Feinde …«, antwortete Cruz unsicher. »In der Akte finden Sie eine Liste mit den Namen aller, die dafür in Frage kommen. Wir haben sie bereits verhört, aber obwohl keiner dem Russen besonders nachtrauert, beschwören sie alle ihre Unschuld.«
    »Könnten Sie sich etwas konkreter ausdrücken?«
    »Also, es gibt zwei Möglichkeiten. Tschernekow erpresste die Nordafrikaner, weil diese vorhatten, eine Ladung Haschisch von Marokko nach Mallorca zu schleusen. Er verlangte von ihnen eine Kommission, andernfalls hätte er sie bei der Polizei auffliegen lassen – Schutzgelderpressung alter russischer Schule!«
    »Und was ist aus den Drogen geworden?«
    »Sind heute Morgen eingetroffen, wir haben die Ladung inzwischen beschlagnahmt.«
    »Fahren Sie fort!«
    »Wir haben herausgefunden, dass die vereinbarte Kommission ziemlich hoch angesetzt war, etwa um die zwanzig Prozent … ein Haufen Kohle! Und wir wissen auch, dass die Afrikaner unter Zähneknirschen gerade mal zehn Prozent akzeptiert hatten. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass sie ihn umgelegt haben, um das Schutzgeld zu sparen.«
    Cruz Navarro besaß zu wenig Informationen, um Kommissar Jarrete mit Gewissheit auf seine Fragen antworten zu können. Die Madrider UDYCO dagegen verfügte über Tonnen von Beweismaterial und noch mehr Personal, und sie hatten viel bessere Hilfsmittel zur Verfügung als die spärliche Ausrüstung der Kripo von Mallorca. Am meisten aber ärgerte es die Hilfskommissarin, dass sie das Bild einer zweitrangigen Polizistin aus der Provinz abgab.
    »Und die zweite Möglichkeit?«
    »Vor kurzem ordnete Tschernekow die Ermordung eines Mafioso aus dem Clan der Bulgaren an. Der organisierte Diebstahl von Luxuskarossen auf den Balearen ist ja bekanntlich fest in bulgarischer Hand. Einer von ihnen beging den törichten Fehler, genau den BMW der 6er-Reihe zu entwenden, den sich Señora Tschernekowa gerade gekauft hatte. Also schickte Tschernekow kurzerhand seine Schergen in die Werkstatt, wo die Autoknacker damit beschäftigt waren, den Wagen seiner Gattin auszuschlachten. Der Befehl lautete, den Anführer abzuknallen. Der Chef der Bulgaren, Damian Gueorgieu, war nicht gerade amüsiert über den Vorfall und schwor Rache. Vielleicht hat er seine Ankündigung wahr gemacht.«
    »Ja, möglich …«, sagte Jarrete nachdenklich. »Gut, Hilfskommissarin Navarro. Als Erstes müssen wir mal die Akten durchforsten, die Sie uns mitgebracht haben. Man hat mich gebeten, Sie inzwischen in unsere Einheit aufzunehmen. Sie sollen uns über alles, was ihr Team in Palma herausfindet, auf dem Laufenden halten. Vor der Tür wartet Hilfskommissar

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