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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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nun in die Weiten des Universums hinausspähen. Einen Augenblick war der rote Riese noch da und lag flammend in seiner Höhle am Himmel, dann erlosch er. Gleichzeitig verschwanden die Myriaden tanzender Lichter, und York starrte in eine undurchdringliche Finsternis. Das Universum war zu einer gigantischen, bodenlosen, schwarzen Höhle geworden. Der Anblick machte ihn für einen Augenblick schwindlig.
    »Das ist eine gute Zeit«, sagte Hull beiläufig. »Von jetzt an brauchen wir weder einen Kapitän, noch einen Navigator.« Er blickte auf York, und ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Wir reisen durch ein Nicht-Universum, das keiner menschlichen Hand bedarf. In der Tat, keine menschliche Hand könnte unseren Kurs beeinflussen, bis wir nicht eine bestimmte Zeit auf der Uhr erreicht haben.«
    »Können Sie die Uhr nicht zurückstellen?«
    »Während des Hyperzeitfluges? Doch, aber das ist lediglich ein navigationstechnisches Kunststück. Ich könnte nicht behaupten, daß wir jemals die Gelegenheit gehabt hätten, es zu versuchen.«
    »Die Einstellung der Uhr bestimmt, wie weit wir gehen – das und die Richtung, auf die wir Kurs nehmen, wenn wir in die Hyperzeit eintreten«, erläuterte Galton. »Im Augenblick ist die Uhr auf wenige Minuten nach vierzehn Uhr eingestellt. Diese Zeit und unser Kurs werden uns nach Ophiucus bringen.«
    »Sie sprechen von einem weiten Raum«, bemerkte York.
    »Ophiucus? Das weiß ich. Wir sprechen davon, als handelte es sich um eine flache Ebene, aber das stimmt nicht, bei weitem nicht. In Wirklichkeit ist einer der Sterne, der als Ophiucus 70bezeichnet wird, zwanzigtausend Lichtjahre von dem Punkt entfernt, wo wir auftauchen werden.«
    »Wo werden wir auftauchen?« fragte York. Der Navigator blickte auf den Kapitän.
    »In der Nähe eines Sternes namens Gelhart«, erwiderte Hull.
    »Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    Hull nickte. »Das ist der nächste Punkt, den wir als Position der Rigel zum Zeitpunkt des Notrufs feststellen konnten. Zum Glück ist Gelhart ziemlich isoliert. Er hat auch sechs Planeten, von denen mindestens zwei als Notlandeplatz dienen könnten.«
    »Ich kann mir das nicht so einfach vorstellen«, meinte York.
    »Das Schiff zu finden? Darüber mache ich mir nicht viel Gedanken«, sagte Hull. Er blickte auf Borstad, den wachhabenden Offizier. »Mr. York und ich sind in meiner Kabine.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Borstad.
    Hull kam sofort zur Sache. Als sie in seiner Kabine Platz genommen hatten, sagte er: »Ich habe soeben eine Antwort auf meine Rückfrage wegen Ihrer Empfehlungsschreiben erhalten. Ich bin angewiesen worden, Ihnen jede Hilfeleistung zu gewähren, durch die die Sicherheit der Draco nicht gefährdet wird.«
    »Admiral Borenhall?« murmelte York.
    »Nein.« Hull schien verwirrt. »Der Reichsadmiral persönlich. Offenbar hat Borenhall meine Rückfrage nach oben weitergeleitet.«
    »Nett vom Admiral, Kapitän.«
    »Ich habe eine ähnliche Nachricht von August Karsh vom RG erhalten«, sagte Hull. »Letztere war allerdings in Form einer Bitte gehalten.« Er hob den Blick und maß York. »Karsh hat keine direkte Befehlsgewalt über Flottenoperationseinheiten«, schloß er.
    »Natürlich nicht«, stimmte ihm York bei.
    »Ich muß zugeben, daß sowohl der Admiral als auch Karsh die Sache als Sabotage betrachten – als einen Versuch, die N-Bombe zu stehlen. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen«, sagte Hull, »aber ich bin verpflichtet, an Ort und Stelle tätig zu werden.« Er hielt inne und beäugte den Agenten nachdenklich.
    »Haben sie angedeutet, wer hinter der Sache steckt?« fragte York.
    Hull nickte widerstrebend. »Prinz Li-Hu. Doch das heißt nicht, daß irgendeiner aus meiner Alpha-Mannschaft nicht loyal ist«, wandte er schnell ein.
    »Sie können die Möglichkeit nicht ausschließen«, bemerkte York taktvoll.
    »Warum? Was hat die Rigel mit meinem Schiff zu tun?« wollte Hull wissen.
    »Möglicherweise alles.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Die Alphanen sind in irgendeinem öden Sektor von Ophiucus gestrandet«, mutmaßte York. »Wie könnten sie das Geheimnis möglicherweise weitergeben, wenn nicht durch die Draco?«
    Hull blickte erschrocken. »Sie meinen durch Übergabe an ein Mitglied meiner Mannschaft?« fragte er.
    »Entweder so, oder durch Übernahme der Draco.«
    »Niemals!« rief Hull aus. »Das wäre unmöglich!«
    »Ich kann mir vorstellen, daß der Kapitän der Rigel genauso dachte«, gab York zurück. Hull

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