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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gewöhnlich.
    Der verwundete Garim ließ den muskelbepackten Schwanz, der Amara getroffen hatte, hin und her peitschen und wandte sich geschmeidig zu ihr um. Mit offenem Maul sprang er auf sie zu. Amara tastete benommen nach ihrem Schwert und wusste gleichzeitig, dass ihr die Waffe wenig helfen würde. Sie stieß zu, als der Garim näher kam, aber das Schwert prallte von der Brust ab. Und dann schrie sie aus Leibeskräften.
    Plötzlich erschien wie aus dem Nichts ein Stück Holz und landete krachend auf dem Maul. Die Kiefer wurden zusammengedrückt
und in die Erde gepresst. Der Kopf prallte vom Boden ab, aber das Holz ging wieder und wieder mit treffsicheren, harten Hieben nieder.
    Der Erste Fürst von Alera warf sich auf den Garim, schob ihm den beschädigten Stock unter den Hals und drehte das Tier unter großer Anstrengung auf den Rücken.
    »Die Unterseite!«, rief Gaius. »Gräfin, dort, wo die Schuppen dünner sind!«
    Amara packte ihr Schwert fester, sprang auf und stach in den entblößten Hals unterhalb von Gaius’ Stock. Zu ihrer Überraschung fuhr die Klinge sauber durch die feinere Haut des Halses, und Blut spritzte hervor.
    Der Garim schlug wild aus, doch der Erste Fürst hatte das Tier fest im Griff. Obwohl es sich heftig wehrte, konnte es sich Gaius nicht entwinden. Amara stach wieder und wieder zu, bis die Gegenwehr erlahmte und der Erste Fürst sich von dem sterbenden Garim wegwälzte.
    »Mein Fürst!«, schnaufte Amara.
    »Mir geht’s gut«, keuchte Gaius. »Der Graf!«
    Amara erhob sich, sah sich um und erfuhr noch etwas über die tödlichen Kriechtiere, das sie bislang nicht gewusst hatte.
    Sie lebten in Gruppen.
    Ein Garim zappelte in fünfzehn Fuß Höhe in einem Weidenbaum, wo er sich offensichtlich in Dutzenden schlanker Äste verfangen hatte. Ein anderer wälzte sich wild auf dem Waldboden in Todeszuckungen. Ihm ragte die Axt eines Waldläufers aus dem Schädel.
    Und der blutüberströmte Graf von Calderon kämpfte gegen einen dritten Garim - unbewaffnet. Wie der Erste Fürst hatte er es geschafft, sich dem Tier auf den Rücken zu werfen, doch schlang er lediglich die Arme um die Kehle der Bestie. Amara sah Blut auf Gesicht und Hals, überall auf dem Oberkörper, aber wenigstens war ihr Gemahl bei Bewusstsein und schrie sogar grimmig dabei.
    Der Garim schlug heftig um sich, wälzte sich mehrmals um
die eigene Achse und ließ den Schwanz wie eine Peitsche auf Bernards Beine und Rücken niedergehen. Der Graf heulte vor Wut und Schmerz.
    Amara schrie auf und stürmte, das Schwert in der Hand, zu Bernard.
    Der drehte den Kopf zur Seite, ließ mit einem Arm den Hals des Garims los und ergriff stattdessen dessen Schwanz. Das Tier wälzte sich herum, riss sich aus Bernards Griff los und kam mit den kräftigen Beinen auf dem Boden zu stehen. Nun richtete es sich auf und schnappte nach dem Grafen.
    Bernard stand allerdings längst aufrecht und zerrte am Schwanz des Garims, ehe der das Gleichgewicht wiedererlangen konnte. Trotzdem krabbelte das Biest auf ihn zu, so gut es konnte, und Bernard wich vor den Zähnen zurück, während er weiter am Schwanz zog.
    Zuerst dachte Amara, Bernard versuche lediglich, Zeit zu gewinnen -, doch er drehte den Garim im Kreis und wurde mit jeder Runde schneller. Die Bestie war die größte, die Amara bislang gesehen hatte, sie musste wenigstens fünfhundert Pfund wiegen, aber der Graf schleuderte sie herum wie ein Kinderspielzeug.
    Während er sich immer schneller drehte, brüllte Bernard vor Wut und Triumph und rammte den Schädel des Garims schließlich gegen einen dicken Baumstamm. Mit einem feuchten Knacken, das klang, als würde eine Melone platzen, brach der Knochen, und die Eidechse erschlaffte und fiel zu Boden.
    Der Garim, der oben in der Weide in der Falle saß, fauchte, befreite sich von den Ästen und landete hinter Bernard auf dem Boden. Amara schrie auf, um ihn zu warnen.
    Er blickte sie an und drehte dann den Kopf. Im nächsten Moment streckte er die Hand aus. »Brutus!«
    Die Erde unter dem Garim begann zu wanken und sich zu erheben. Aus dem Boden bildete sich die Gestalt eines Hundes von der Größe eines kleinen Pferdes. Seine Schultern und Brust bestanden aus Feuerstein und Lehm, und seine Augen bildeten
glitzernde grüne Edelsteine. Die Schnauze war aus Granit. Bernards Erdelementar packte den Garim mit dem Steinmaul, und die Eidechse zischte und schlug wild aus, als Brutus sie vom Boden hob. Der große Hund wuchs immer noch aus der Erde, als würde

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