Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
schwach. »Du kannst feindliche Ritter niedermachen, Hohe Fürsten aus dem Himmel schießen, und du ziehst gegen Wesen aus den schlimmsten Albträumen in den Krieg. Du kämpfst gegen drei Garim gleichzeitig und zuckst nicht mit der Wimper. Aber du hast Angst, einem Pferd weh zu tun?«
    Bernard wusste nichts zu antworten. Er breitete die Hände aus und sagte schließlich: »Pferde mag ich eben.«
    Sie beugte sich zu ihm vor und küsste ihn. »Es ist trotzdem notwendig.«
    Er zuckte zusammen und nickte.
    »Weißt du, wie viele es sind?«, fragte sie.
    Er legte die Fingerspitzen leicht auf den Boden. »Acht«, sagte er kurz darauf. »Einige Meilen hinter ihnen befindet sich noch eine zweite Gruppe. Die ist viel größer.«
    »Dann waren die ersten acht diejenigen, die Wache hatten. Die anderen haben vielleicht geschlafen.«

    »Ja, Liebste.« Bernard seufzte, und in seinen Mundwinkeln lauerte ein Lächeln. »Du hattest recht.«
    Amara spähte in die untergehende Sonne. »Ich möchte sie angreifen und ihnen zwei Pferde abnehmen. Beritten und im Schutz der Dunkelheit kommen wir deutlich weiter.«
    »Und die Pferde kennen den Weg zurück zu ihren Ställen«, sagte Bernard. Er sah hinüber zur Trage des Ersten Fürsten. »Er kann nicht reiten. Und in der Dunkelheit, bei diesem Gelände, könnten wir die Trage nicht zwischen unseren Pferden tragen.«
    »Das müssen wir nicht«, wandte Amara ein. »Erinnerst du dich noch, wie du mich zurückgeschleppt hast, nach dem Zweiten Calderon?«
    Bernard grinste plötzlich. Amara war zu müde gewesen, um richtig zu fliegen, zudem waren im Himmel feindliche Ritter unterwegs. Um die Gruppe einzuholen, die sie verfolgten, hatte er die Elementare des Tales, die er sehr gut kannte, eingesetzt, um auf einer Erdwelle zu reiten. Das würde niemand ohne dieses besondere Wissen zustande bringen. Amara hätte nicht mithalten können, deshalb hatte sie ein Luftkissen gewirkt, das sie vom Boden hob. Darauf hatte sie sich an einer Leine von Bernard ziehen lassen.
    »Könnte gelingen«, sagte er. »Wäre aber laut.«
    »Nicht so laut, wie du denkst. Ich kann den Lärm teilweise dämpfen.«
    »Wie lange würdest du das durchhalten?«, wollte Bernard wissen.
    »Solange es sein muss.«
    Wieder ertönten die Hörner, und aus der Ferne wurden sie beantwortet. Diesmal konnte Amara sogar Bewegungen zwischen den Bäumen erkennen.
    »Also gut«, sagte sie leise. »Ich habe Folgendes vor.«
     
    Der erste Reiter, der den Pfad heraufkam, hatte nicht den Hauch einer Chance. Amara ließ den Schleier fallen, als er noch zwanzig Fuß entfernt war, und als er Bernard mit dem großen Bogen sah, war es bereits zu spät für ihn, um dem Schuss auszuweichen. Der
Pfeil des Grafen von Calderon traf ihn in den Nasenrücken und warf ihn vom Pferd, als habe ihn eine Lanze erwischt. An dem Silberring, der am Hals aufblitzte, erkannte sie, dass es sich um einen Unsterblichen handelte.
    Der zweite Reiter schrie auf und hob seinen Speer, vermochte jedoch nichts weiter auszurichten, da Amara ihn in einen Schleier einhüllte, so dass er nichts mehr sehen konnte. Der Mann zögerte, wurde langsamer, und das Pferd des Reiters hinter ihm rammte seines. Die Tiere wieherten voller Angst, weil sie das Blut rochen.
    Pferde und Reiter gingen zu Boden, und das Geschrei der Tiere wurde lauter. Bernards Erdwirken brachte sie dazu, zu bocken und sich aufzubäumen, und einige der Unsterblichen landeten auf dem Boden, während sich andere an ihre plötzlich durchgedrehten Tieren klammerten und von ihnen in die unterschiedlichsten Richtungen davongetragen wurden.
    Bernard verschwendete keine Zeit. Einer der abgeworfenen Unsterblichen erhob sich mit der Waffe in der Hand, und mit Wahnsinn in den Augen wandte er sich denjenigen zu, die er verfolgt hatte. Ein Pfeil traf ihn in die Stirn und warf ihn um. Ein dritter Unsterblicher hob einen runden Stahlschild vors Gesicht, als er angriff. Bernard schoss ihm in den Oberschenkel und brach ihm den Knochen. Der Untersterbliche ging zu Boden. Ehe er sich wieder erheben konnte, traf ihn Bernards zweiter Pfeil in den Hals. Blut spritzte. Der Mann kam taumelnd und trotz der schweren Wunde auf die Beine, machte wankend zwei Schritte, brach dann zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Amara wagte sich nicht näher heran, solange noch ein Unsterblicher auf dem Boden lag. Sie konnte durchaus mit einem Schwert umgehen, aber gegen einen dieser Wahnsinnigen aus Kalare hatte sie keine Chance.
    Mit einem Wink zog sie

Weitere Kostenlose Bücher