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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Legionares in die Schlacht.
    Nach einer Ewigkeit ertönten die Trompeten oben auf dem Hügel. Die Pioniere waren fertig mit ihrem Werk.
    »Rückzug!«, befahl Marcus seinen Männern im Tumult. »Rückzug hinter die Mauer!«
    Die Canim heulten und drängten vorwärts, als die Legionares sich von der Palisade zurückzogen. Die Angreifer zerhackten die Holzbarriere, bis sie genügend Platz hatten, um den Druck auf die Aleraner aufrechtzuerhalten.
    Ohne die Ritter und die Reserve, die auf dem Hügel warteten, konnte der Rückzug allzu leicht in eine wilde Flucht umschlagen. Mehrere Kohorten hatten ihre Ordnung bereits aufgelöst, aber irgendwie hielt Marcus die Prima zusammen. Schritt um Schritt zog sie sich den Hügel hinauf zurück und wehrte sich dabei die ganze Zeit. Wo die Disziplin nachzulassen drohte, stießen Ritter
in die Canim-Reihen vor, und jetzt wurden die Sicheln mit Stiel, die zuvor so tödlich gewirkt hatten, zu Hindernissen für die Angreifer. Ritter Terra und Ritter Ferrum zerschmetterten die Waffen wie Spielzeug, und gefallene Canim stapelten sich wie Klafterholz. Bei den ersten Angriffen der Reiterei hügelabwärts blieben Reihen von Toten zurück.
    Das würde genügen, erkannte Marcus, als Antillar Maximus mit einer langen Klinge in jeder Hand aus den aufgelösten Reihen der Neunten Kohorte heranstürmte und damit die Bewegung einer Gruppe Plünderer zum Stillstand brachte. Die Erste Aleranische erreichte nach und nach die Sicherheit der Steinmauern und bildete einen zunehmend schrumpfenden Halbkreis vor den Durchlässen. Ohne dass es ihnen befohlen worden wäre, sammelte sich die Prima an den äußeren Rändern. Sie würde sich als Letzte hinter die Mauern zurückziehen.
    Ein Schwarm Ritter Aeris zischte vorbei und spießte mit ihren Speeren aus dem Flug heraus mehrere Canim auf. Ein Mann wollte einer erhobenen Sichel ausweichen, die sich jedoch in seiner Rüstung verfing, und er landete in einem heulenden Pulk wütender Plünderer. Die Ritter Aeris waren vorüber und wollten einen Bogen schlagen, um erneut anzugreifen, doch dann stürzten weitere ab, weil die Canim mit ihren Balestra auf sie schossen. Sie mussten sich in Deckung begeben.
    Die Anstrengungen der Ritter im Nahkampf wurden immer wichtiger, denn die Canim drängten auf die sich ständig verkleinernde aleranische Schar zu. Von den neu gewirkten Mauern ging ein Hagel an Geschossen nieder und verlangsamte den Ansturm des Feindes ein wenig, doch genügte das leider nicht, um die Attacke zum Halt zu bringen, und die Ritter, die gerade Seite an Seite mit den Legionares in einer Reihe kämpften, mussten noch größeren Einsatz zeigen.
    Das war der Augenblick, als die Canim ihre Zauberei entfesselten.
    Marcus hatte wenig Zeit zu schauen, aber ihm fiel eine ungewöhnliche
Bewegung an einer der umgestürzten Palisaden auf. Eine Reihe Canim in Roben aus sehr, sehr hellem Leder erschien dort und schwang rhythmisch brennende Kohlebecken vor sich. Sie wandten sich dem Hügel zu und bildeten eine Reihe. Gleichzeitig griffen alle in offen stehende Beutel, die sie sich umgeschlungen hatten. Wie ein Mann zogen sie die Hände heraus und spritzten in hohem Bogen eine scharlachrote Flüssigkeit in die Luft. Dann warfen die Ritualisten alle miteinander den Kopf in den Nacken und heulten.
    Violette Flammen regneten plötzlich vom Himmel herab. Sie schlugen in der Nähe der kämpfenden Ritter auf den Boden und flammten zu höllischen Feuerkugeln auf. Männer schrien und starben, und wenn dieses Himmelsfeuer auch nicht so zerstörerisch wirkte wie jenes in der Schlacht, als es die Erste Aleranische vor zwei Jahren an der Elinarcus getroffen hatte, so wurde hier doch wesentlich genauer gezielt.
    Die aleranische Front brach zusammen. Marcus brüllte Befehle, zerrte Verwundete nach hinten und hatte hinterher keine Ahnung, wie er all den Canim-Waffen ausgewichen war, die nach ihm geschlagen wurden. Er erinnerte sich, dass er einen Cane niedergemacht hatte, der sich auf einen übel verbrannten Ritter stürzte, in dem Marcus Maximus erkannte, und dann wurde ihm die Waffe aus der Hand geschlagen. Er stürzte auf den verwundeten Maximus und zog einen Schild über sie beide, und dann folgte ein Blitz aus Stahl, und Crassus stand neben ihm, eine lange Klinge in der Rechten und einen schweren, gekrümmten Canim-Dolch in der Linken.
    Binnen zwei Sekunden hatte er ebenso viele tödliche Hiebe ausgeteilt und trieb die Canim zurück. »Los, rein!«, brüllte er und stürmte

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