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Der Puppen-Galgen

Der Puppen-Galgen

Titel: Der Puppen-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war mit denen?« Da lachte Donaldson.
    »Die sind auch verschwunden. Ebenso wie die Besitzerin. Meine Kollegen nehmen an, daß jemand die Leiche gestohlen hat, um sie für irgendwelche dunklen Zwecke zu mißbrauchen. Sie wissen ja selbst, daß es Typen gibt, die sich auf Friedhöfen aufhalten und dort Experimente durchführen. Die sammeln doch Leichen und schrecken auch nicht davor zurück, sie zu stehlen.«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl der Kollege in Romney es nicht sehen konnte. »Trotzdem, Mr. Donaldson, das ist mir zu einfach.«
    »Eine kompliziertere Möglichkeit kann ich Ihnen leider nicht anbieten, Mr. Sinclair.«
    »Was sollten diese Grufties denn mit all den Puppen anstellen? Haben Sie sich das einmal gefragt?«
    »Nein, habe ich nicht. Ich konnte Ihnen nur sagen, was wir herausgefunden haben. Jetzt sind Sie an der Reihe. Warum wollten Sie denn über diese Melle Fenton etwas wissen?«
    »Weil sie nicht mehr tot ist!«
    Donaldson schwieg. Darm sagte er: »Bitte, was haben Sie gesagt?« Ich wiederholte es.
    Ich konnte förmlich sehen, daß er in Schweiß ausbrach. Seine Stimme jedenfalls klang gepreßt, als er sagte: »Jetzt stehe ich aber auf dem Schlauch, Mr. Sinclair.«
    »Keine Sorge, wir auch.«
    »Sollen wir hier noch…?«
    »Nein, bitte nicht. Das übernehmen wir. Ich darf mich nur sehr herzlich für Ihre Hilfe bedanken. Sie haben uns wirklich einen großen Schritt nach vorn gebracht.«
    »Wenn Sie das meinen. Aber halten Sie mich bitte auf dem laufenden. Schließlich interessiert es mich, wie eine Tote plötzlich wieder leben kann.«
    »Keine Sorge, Sie werden informiert.« Damit beendete ich das Gespräch und schaute Suko an, der mich ebenfalls anblickte, nickte und sagte:
    »Bingo, Alter, wir haben mal wieder in ein Wespennest gestochen, denke ich mir.«
    »Da liegst du wohl nicht falsch.«
    »Und jetzt?«
    »Müßten wir eigentlich Jane informieren und darüber aufklären, von wem sie bezahlt wird.«
    »Das finde ich auch.«
    Nach dieser Antwort bewegte sich keiner von uns. Wir dachten nach, wir quälten uns, und wahrscheinlich kreisten unsere Gedanken synchron um dasselbe Problem. Suko grinste breit, bevor er fragte: »Sagst du es, oder soll ich es aussprechen?«
    »Das überlasse ich dir.«
    »Gut. Wir kennen Jane schon lange.«
    »Richtig!« bestätigte ich.
    »Und wir wissen auch, daß Jane nicht von vorgestern ist. Daß sie Bescheid weiß. Deshalb will es mir einfach nicht in den Kopf, daß sie nicht gemerkt haben soll, mit wem sie es zu tun hat. Eine Tote, die aus ihrem Sarg verschwunden ist! John, das kann nicht angehen. Das ist unmöglich. Sollte es tatsächlich so geschehen sein, woran wir ja nicht zweifeln, kann das keine Tote gewesen sein.«
    »Stimmt. Eine Untote, ein weiblicher Zombie!« Ich hatte die Antwort leise ausgesprochen und zog zugleich die Stirn kraus. »Und das sollte Jane nicht gemerkt haben?«
    »Eben.«
    Wir schwiegen wieder.
    Auf einmal hatte sich das Band, dem wir bisher so gut gefolgt waren, verknotet. Plötzlich stimmten gewisse Dinge nicht mehr, und wir waren beide ziemlich ratlos.
    »Fest steht, daß diese Melle Fenton in einem Sarg gelegen hat. Da hat Donaldson nicht gelogen«, sagte ich dann. »Weiterhin geht er davon aus, daß die Leiche gestohlen worden ist. Das aber wissen wir besser. Bleibt nur die lebende Tote.«
    Suko schwieg.
    Das wunderte mich, und ich fragte: »Warum stimmst du mir nicht zu?«
    »Keine Ahnung, John. Aber bist du denn davon überzeugt?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    Ich hob die Schultern. »Jane hätte mir immer etwas gesagt. Sie hätte es doch gemerkt, mit wem sie es zu tun hat. Ich frage mich jetzt, wo das Problem liegt.«
    »Frag dich lieber, wer diese Melle Fenton wirklich ist.«
    »Ja, aber wir müssen Jane anrufen und sie warnen. Sie muß Bescheid wissen.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Sie wird sicherlich schon allein sein.«
    »Die Nummer hast du doch.«
    »Sicher.«
    Ich wählte. Dabei kam ich mir vor, als säße ich auf einer heiß gewordenen Stuhlplatte. Der Fall war nicht eskaliert, hatte sich aber verdichtet. Alle Spuren wiesen darauf hin, daß er in eine bestimmte Richtung lief, die uns einfach nicht gefallen konnte.
    »Heb ab!« murmelte ich, denn meine Sorge steigerte sich, als es zum dritten Mal durchgeläutet hatte.
    »Ja bitte.«
    Mir fiel ein großer Stein vom Herzen, als ich Janes Stimme hörte. »Keine Panik«, sagte ich nur. »Du, John.«
    »Ja, zum Glück, würde ich sagen. Es hat sich etwas ergeben, was deine

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