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Der Puppen-Galgen

Der Puppen-Galgen

Titel: Der Puppen-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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große D blutrot aufleuchtete. Dracula II – Irielles Retter. Trotzdem überkam sie die Angst!
    ***
    Jane Collins hatte nicht lange gewartet. Sie war einige Stufen nach vorn gegangen und hatte auf der viertletzten gestoppt. Von diesem Platz aus schaute sie über die Treppe in den großen Flur, wo die Puppen wie Killer standen. Ja, wie Killer!
    Ein anderer Vergleich kam ihr nicht in den Sinn. Kleine, brandgefährliche und tödliche Killer, die nur darauf warteten, daß ihnen das Opfer entgegenkam.
    Die Detektivin war keine Frau, die sich so schnell ins Bockshorn jagen ließ, und auch jetzt blieb sie relativ gelassen und wartete zunächst ab.
    Sie wußte natürlich, daß sie nicht für die nächsten Stunden auf der Treppe bleiben konnte. Es mußte irgend etwas unternommen werden.
    Aber wer die Initiative ergriff, ob sie oder die Puppen, stand noch nicht fest.
    Zunächst einmal geschah nichts. Die Puppen verhielten sich ruhig. Sie schauten nur hoch. Im nicht sehr hellen Licht schienen ihre blassen Gesichter zu zerfließen oder zu einer Masse zu werden, in die sich auch die zahlreichen Augenpaare hineinschoben.
    Da unten lauerte der Tod. Dort wartete das Verhängnis auf sie. Es hatte bereits die Arme ausgebreitet, um Jane aufzufangen. Wenn sie weiterging, würde sie sich zu wehren wissen. Jane war fest entschlossen, sich von diesen kleinen Bestien nicht umbringen zu lassen.
    Sie bemühte sich darum, Details zu erkennen. So wollte sie unbedingt herausfinden, ob sich die Puppen irgendwelche Waffen besorgt hatten.
    Schon mit einem schlichten Küchenmesser oder mit einer Gabel konnte der Tod jemanden auf die Reise schicken. Waffen entdeckte Jane nicht.
    Jane fuhr mit der Hand über ihren Rücken. Sie holte die Beretta hervor und schob sie vorn in den Hosenbund, und den Pullover hängte sie nicht darüber.
    Sie war gewappnet.
    Dann ging sie los.
    Nicht einmal mit steifen Schritten, sondern fast lässig und federnd. Stufe für Stufe nahm sie und sah den Halbkreis dieser aufgereihten Puppen immer näher kommen. Die Gesichter schälten sich hervor. Da floß nichts mehr zusammen. Sie konnte jetzt auch die dunklen, runden Augen ausmachen.
    Jungen, Mädchen, Babypuppen – sie alle waren durch eine unheimliche Kraft in Bewegung gesetzt worden. Sie konnten laufen, sie richteten sich auf bestimmte Feinde ein. Jane dachte daran, daß sie aus der Halswunde einer Puppe das Blut hatte quellen sehen. Automatisch fragte sie sich, ob es das Blut war, das diesen Puppen ein finsteres Leben einhauchte.
    Weitergehen.
    Schon lag die Hälfte der Stufen hinter ihr. Manchmal kam sich Jane Collins vor, als würde sie hoch über diesen Gestalten schwebe. Sie wünschte sich auch die Puppen überspringen zu können, um die Tür zu erreichen, das war aber wohl nicht möglich. So ging sie weiter.
    Noch hatte sich keine Puppe bewegt. Sie standen auch nicht so zusammengedrängt, wie es von oben her ausgesehen hatte. Zwischen ihnen befanden sich schon Lücken.
    Jane Collins hatte die zweitletzte Stufe erreicht, als es passierte.
    Mit den der Treppe am nächsten stehenden Puppen fing es an. Zwei von ihnen federten plötzlich in den Knien ein und schnellten dann in die Höhe.
    Im ersten Moment wunderte sich Jane über die Sprungkraft ihrer Gegner. Sie hörte sogar das leise Knacken, das in einem der Körper entstand, als wäre dort etwas gebrochen.
    Janes rechte Hand lag auf dem Geländer. Sie brauchte den Halt, um reagieren zu können.
    Zielsicher trat sie zu und erwischte die erste Puppe mit der Fußspitze am Kopf. Sie spürte den harten Widerstand, hörte das Knacken, und einen Augenblick später segelte die Puppe zurück und riß dabei noch ein paar andere um.
    Die zweite Puppe erwischte Jane nicht. Die war zu schnell, und so rasch kriegte sie auch ihr Bein nicht hoch. Das kleine Monster flog ihr flach entgegen. Das getupfte Kleid wehte dabei in die Höhe. Die runden, pummeligen Arme waren ausgestreckt, die Hände gekrümmt, und die griffen auch zu. Kleine Finger krallten sich in Janes Hosenstoff, fanden auch Halt, und wenig später krabbelte die Puppe wie eine kleine Katze an Janes Bein hoch.
    Die Detektivin bewegte sich kaum und schaute auf den gelenkigen Körper, der sich an ihr hochhangelte wie an einem Strick.
    Jane ließ die Puppe kommen. Als sie die Höhe ihres Gürtels erreicht hatte, griff die Frau zu. Mit beiden Händen, und sie zerrte dieses teuflische Gebilde weg, hielt es mit ausgestreckten Armen in Kopfhöhe.
    Sekundenlang schaute sie in

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