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Der Puppen-Galgen

Der Puppen-Galgen

Titel: Der Puppen-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steckte die Gabel fest. Gleichzeitig spritzte aus den kleinen Wunden das Blut hervor.
    Jane schleuderte Puppe plus Gabel von sich und sprang zur Seite. Mit einem Tritt fegte sie zwei weitere Puppen von den Beinen, doch die anderen hatten sich inzwischen bewaffnet.
    Plötzlich blinkten Messerschneiden, und die kleinen Wesen verbauten ihr den Weg zur Tür.
    Jane drehte sich.
    Ein Messer flog auf sie zu. Es kam wie ein langer, heller Strich und hätte sie auch erwischt, wäre Jane nicht mit einem Sprung ausgewichen. Sie hatte sich einen neuen Platz ausgesucht. Wie ein Soldat, der Deckung suchte, wollte sie hinter einem Sessel Schutz finden, um sich leichter verteidigen zu können.
    Ein löblicher Vorsatz, den sie nicht in die Tat umsetzen konnte, denn der lange Schritt nach vorn wurde mitten in der Bewegung unterbrochen.
    Jemand war zwischen ihre Beine gekrochen und hatte sie tatsächlich stolpern lassen.
    Jane fluchte, während sie fiel.
    Dann schlug sie auf.
    Zum Glück nicht mit dem Gesicht. Sie hatte sich abrollen können und bemühte sich, die Waffe festzuhalten. Nach einer halben Drehung lag sie auf dem Rücken, hob Kopf und Oberkörper an.
    So starrte sie über ihre Beine hinweg nach vorn und sah den kleinen Teufel in die Höhe springen.
    Die Puppe sah in ihrer dunkelroten Kleidung wirklich aus wie ein Teufel, und sie hielt mit ihrer krummen rechten Hand eine lange Stricknadel umklammert.
    Wenn sie zustieß, würde die Nadel tief in Janes Oberschenkel hineinjagen. Die Verletzung würde sie kampfunfähig machen. Dann hätten die anderen freie Bahn gehabt.
    Jane feuerte!
    Zum erstenmal hatte sie abgedrückt und auch getroffen. Die Kugel durchschlug den Puppenkopf, zerstörte ihn radikal, und das alte Blut spritzte wie aus einer geplatzten Blase hervor.
    Das Echo des Schusses war noch nicht verklungen, als Jane Collins bereits die Beine anzog und aufsprang. Sie hatte viel Schwung in ihre Bewegung hineingelegt, und sie taumelte nach vorn, trat einige Puppen aus dem Weg, fuhr wieder herum und wartete darauf, daß sie mit weiteren Waffen attackiert wurde.
    Für sie stand fest, daß sich die Puppen nicht abhalten lassen würden, weiter anzugreifen. Sie waren darauf programmiert, ihre Gegner zu töten, und Jane huschte für einen Moment ein flüchtiger Gedanke durch den Kopf. Sie fragte sich, woher dieser Saft stammte, der Motor und Antriebskraft für die Geschöpfe zu sein schien.
    Jane Collins hetzte mit langen Sprüngen auf einen Sessel zu. Die dicke Lehne würde ihr Deckung geben. Jane wollte den Sessel zur Seite ziehen und ihn in die Nähe der Wand bringen, um dort noch besseren Schutz zu finden.
    Der ›Tod‹ einer Puppe schien die anderen etwas irritiert zu haben.
    Jedenfalls hielten sie sich kurz zurück. Sie warteten mit dem nächsten Angriff, hielten aber weiterhin den Weg zur Tür unter Kontrolle.
    Und diese Wächter hatten sich ebenfalls bewaffnet. Ein krummbeiniges Wesen hielt eine Schere mit beiden Händen fest. Das Werkzeug schwang auf und wieder zu. Das helle Geräusch, ein Schnick-Schnack, klang auf, und hinter der Schere hatte sich das Gesicht des blonden Wesens zu einer Grimasse verzogen.
    Jane hatte ihre Deckung erreicht. Sie schaute rechts am Sessel vorbei.
    Das Möbelstück war zwar wuchtig, aber durch die Gleiter unter den Füßen ließ es sich relativ leicht bewegen.
    Es wäre eine Möglichkeit gewesen, im Schutz des Sessels zur Tür zu gelangen und zu verschwinden. Jane fühlte sich in diesem Haus alles andere als wohl. Sie wollte auch nicht mehr auf die Rückkehr der Irielle Fenton warten. Aber sie würde die Person noch einmal treffen, um ihr ein paar Fragen zu stellen.
    Das Blut aus dem zerplatzten Kopf hatte einen großen roten Fleck verursacht. Die anderen Puppen hielten sich davon fern, als fürchteten sie sich davor, in das Blut hineinzutreten.
    Jane wartete. Ihr ging es recht gut. Sie hielt ihre Feinde halbwegs unter Kontrolle, aber sie wußte auch, daß sie das nicht über Stunden hinweg aushalten würde. Das kostete Nerven, und irgendwann würde sie müde werden.
    Keine Puppe sprach. Keine Puppe machte auf sich aufmerksam. Kein Zischen, kein Fauchen; sie waren die blutgefüllten Wesen, die jetzt nur noch beobachteten.
    Jane drückte sich aus ihrer unbequemen Haltung hoch. Ihr war klar, daß sie eine Zielscheibe abgeben würde, das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Wenn nötig, wollte sie sich den Weg zur Tür freischießen.
    Als hätte die kleine Puppe mit der Schere ihre Gedanken

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